Planspiel zur Simulation der ökonomischen Zusammenhänge der österreichischen Versicherungswirtschaft
- Im Laufe der letzten Jahre gab es einen stetigen Anstieg der Komplexität in der Versicherungswirtschaft. Einerseits wurden durch ständig strengere Richtlinien wie Solvency II oder IFRS17 die rechtlichen Grundlagen der Bilanzführung immer komplexer definiert. Zusätzlich kommen im Zuge der Digitalisierung neue Unternehmen auf den Markt, welche mit Onlineversicherungen oder neuartigen Geschäftsmodellen großen Versicherungen Marktanteile abnehmen möchten. Um in Zukunft am österreichischen Versicherungsmarkt wettbewerbsfähig zu sein, müssen die Unternehmen über entsprechend geschultes und ausgebildetes Personal verfügen, um im Krisenfall entsprechend nachhaltige Entscheidungen treffen zu können. In der Realität besitzen die neuen Mitarbeiter immer häufiger geringe Kenntnisse über die Zusammenhänge der Versicherungswirtschaft und deren Auswirkungen. Auch im internen Schulungsprozess vieler Unternehmen werden die Mitarbeiter nur auf die für ihren konkreten Bereich notwendigen Abläufe eingeschult. Dies führt zu kompetenten Spezialisten in Fachbereichen, die zumeist nicht in der Lage sind, bereichsübergreifende komplexe Zusammenhänge zu verstehen. Diese wissenschaftliche Arbeit befasst sich mit den ökonomischen Zusammenhängen der österreichischen Versicherungswirtschaft und versucht diese in einem Planspiel abzubilden. Im theoretischen Teil wird zuerst der Aufbau von Planspielen analysiert und danach ein Modell der wirtschaftlichen Abhängigkeiten erstellt, welches als Grundlage für ein didaktisches Planspiel zur Personalentwicklung dienen soll. Im praktischen Teil dieser Arbeit wird das Planspiel als Softwareanwendung umgesetzt und in internen Workshops in der Versicherungswirtschaft angewendet. Das Ziel der Workshops ist es, die Funktionsweise des Planspiels zu verifizieren und es nach Abschluss der Masterarbeit in der Personalentwicklung der Grazer Wechselseitigen Versicherung AG zu implementieren, um neuen Mitarbeitern einfacher und schneller die relevanten Zusammenhänge der Versicherungswirtschaft näherzubringen.
- Over the last few years, there has been a steady increase in complexity in the insurance industry. On the one hand, ever stricter guidelines such as Solvency II or IFRS17 have made the legal reporting system increasingly complex. In addition, new young digital companies are entering the market, which would like to take market share from large insurance companies with online insurance services or new business models. In order to stay competitive on the Austrian insurance market in the future, companies must have appropriately trained and educated personnel to be able to make appropriate sustainable decisions in case of a crisis. In reality, however, new employees have less and less knowledge of the interrelationships of the insurance industry and their effects, and even in the internal training process of many companies, employees are only trained in the processes necessary for their specific working area. This leads to competent specialists in the different internal departments, who are, however, not able to understand complex interrelationships across departments. This scientific work deals with the economic interrelationships of the Austrian insurance industry and tries to illustrate them in a business simulation game. In the theoretical part, first the structure of business games is analyzed and then a model of the economic dependencies is created, which should serve as a basis for a didactic business simulation game for personnel development. In the practical part of this thesis, the simulation game will be implemented as a software application and tested in internal workshops in the insurance industry. The goal is to verify the functionality of the simulation game and to implement it in the personnel development program of the Grazer Wechselseitige Versicherung AG after completion of this master thesis.