Rechnungswesen & Controlling
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Institute
Mit einer Änderung der Umsatzsteuerrichtlinien 2000 wurde die bisherige Vorgehensweise bei der Trennung zwischen hoheitlichen, steuerlich unbeachtlichen Sachverhalten und privatwirtschaftlichen und damit steuerlich relevanten Tätigkeiten maßgeblich geändert. Dies führte bei österreichischen Universitäten zu erheblichen Änderungen in der bisherigen Ansichtsweise in Bezug auf die Besteuerung. Umsätze mussten auf mehrere Jahre zurück überprüft und gegebenenfalls nacherklärt werden. Da es sich bei Universitäten durch ihre Vielfalt an Tätigkeiten schwierig darstellt, diverse Umsätze auf ihre Steuerpflicht hin zu unterscheiden, besteht in diesem Bereich erheblicher Beratungsbedarf von Steuerberatungskanzleien. Ziel dieser Arbeit ist es daher, für die Rabel & Partner GmbH einen Leitfaden zu konzeptionieren, mit dessen Hilfe der Beratungsaufwand bei der umsatzsteuerlichen Beratung von Universitäten reduziert werden kann. Durch diesen Leitfaden soll eine einheitliche Basis für die Vorgehensweise bei der Beratung geschaffen werden. Zu Beginn der Arbeit wird die Besteuerungssystematik von Universitäten als Körperschaften öffentlichen Rechts erläutert und auf die Erweiterung des Unternehmensbereiches von Körperschaften öffentlichen Rechts durch die Änderung der Umsatzsteuerrichtlinien eingegangen. Im nächsten Schritt werden auf Basis einer Analyse diverser österreichischer Universitäten, die häufigsten universitären Tätigkeiten aufgezeigt und ihre steuerliche Behandlung erläutert. Neben den klassischen Aufgaben von Universitäten wie Lehre und Forschung werden im Rahmen dieses Kapitels Tätigkeiten wie etwa das Betreiben von Copy Shops, die Organisation von Veranstaltungen oder die Vermietung von Parkplätzen an Mitarbeiter behandelt. Nach der Beurteilung der steuerlichen Behandlung der verschiedensten universitären Tätigkeiten, wird auf die konkreten Beratungsinhalte sowie den Leitfaden für die umsatzsteuerliche Beratung von Universitäten eingegangen. Ein Fokus liegt hier auf der Vorgehensweise bei der Beratung, der abgabenrechtlichen Vorgehensweise und der bilanziellen Behandlung von etwaigen Nacherklärungen. Auf Basis dieses Kapitels wurde der Beratungsleitfaden konzeptioniert. Die Arbeit schließt mit einem Resümee und Ausblick auf die zukünftige Verwendung des Leitfadens für die umsatzsteuerliche Beratung von Universitäten.
Agiles Projektmanagement
(2020)
Der Kooperationspartner dieser Masterarbeit ist die Leder & Schuh AG mit Sitz in Graz. Das nicht börsennotierte Familienunternehmen ist im Bereich des Einzelhandels mit Schuhen, Taschen, modischen Accessoires und Serviceartikeln eines der größten Unternehmen in Europa. Derzeit betreibt das Unternehmen mehr als 200 Filialen und einen Online-Shop in vier Ländern. Zum Unternehmen gehörten die Vertriebsschienen Humanic und Shoe4you. Bis dato wurden im Kooperationsunternehmen die auftretenden Probleme klassischer Projektmanagementmethoden nicht systematisch erfasst. Zudem liegt keine Kenntnis darüber vor, welche agilen Methoden innerhalb der Abteilung auftretende Herausforderungen reduzieren können. Die Arbeit diskutiert daher, mit welchen agilen Methoden aktuelle Herausforderungen des Projektmanagements der Abteilung Merchandise Management reduziert bzw. eliminiert werden können. Es soll ermittelt werden, welche Methoden sich bei welchen Projekten eignen, um schneller auf sich veränderte Umweltbedingungen reagieren zu können. Übergeordnetes Ziel ist es, Wettbewerbsvorteile zu generieren und somit auf dem stark umkämpften Markt zu bestehen. In weiterer Folge wurden die agilen Projektmanagementmethoden, die sich nach Ansicht der Interviewpartner für Projekte in der Abteilung eignen, ermittelt. Die Methoden Scrum, Design Thinking und Kanban wurden mit einer Kurzbeschreibung vorgestellt. Es wurde festgestellt, dass zwei der drei vorgestellten Methoden für Projekte in der Abteilung geeignet sind. Als Eignungsbereiche wurden speziell Themen, die eine gute Kommunikation und regelmäßige Abstimmungen erfordern genannt. Eine Methode ist nicht für Projekte in der Abteilung passend. Hier fehlte den teilnehmenden Personen die Messbarkeit der Methode, wurde aber in anderen Abteilungen des Unternehmens gesehen. Die agilen Projektmanagementmethoden beinhalten Praktiken, Philosophien und Vorgehensweisen. Konkrete Methode oder Instrumente werden nachranging behandelt. Für mehr Agilität im Projektmanagement können daher auch nur einzelne Punkte eingeführt werden, ohne die Projektteams mit komplett neuen Herangehensweisen zu konfrontieren.
Das Kooperationsunternehmen Magna Powertrain mit Sitz in Lannach bei Graz ist mit immer komplexeren Beschaffungsvorgängen konfrontiert. Eine Sonderform in der automobilen Beschaffungspolitik sind Directed Buy Vereinbarungen, womit ein Automobilhersteller versucht, seinen Einflussbereich auf die gesamte Lieferkette auszuweiten. Magna Powertrain ist als direktes Zulieferunternehmen angewiesen, einen vom Kunden vorgeschriebenen Unterlieferanten für die Beschaffung eines bestimmten Bauteils heranzuziehen und in der Angebotslegung zu berücksichtigen. Ziel der Masterarbeit ist es, Zukaufmaterialen, die aus speziellen Directed Buy Vereinbarungen stammen, in die Angebotskalkulation des Kooperationspartners zu integrieren, damit die für Magna Powertrain entstandenen Kosten für Directed Buy Parts abgedeckt werden können. Damit eine Vorgehensweise für den Ausweis von Directed Buy Parts in Angebotskalkulationen erarbeitet werden kann, ist im ersten Schritt eine Analyse der Literatur erforderlich. Ein theoretischer Schwerpunkt der Masterarbeit ist der Vergleich von den unterschiedlichen Formen der Sublieferantensteuerung. Im zweiten Abschnitt des Theorieteils werden die Kostenrechnungsverfahren des Kooperationspartners erläutert und eine mögliche Anwendung der Prozesskostenrechnung analysiert. Nach der Literaturrecherche wurden acht leitfadengestützte Interviews geführt, um die derzeitige Situation in Bezug auf den Einsatz von Directed Buy Parts darzustellen und Anforderungen an einen neuen Bewertungsvorgang zu erheben. Die Interviewergebnisse haben hervorgebracht, dass sich Directed Buy Parts hinsichtlich ihres Wertes und den für Magna Powertrain verursachten Aufwand unterscheiden. Aufbauend auf dieser Erkenntnis wurde eine Vier-Felder-Matrix gebildet. Für jede Kategorie wurde eine Vorgehensweise erarbeitet, wie Directed Buy Parts in Angebotskalkulationen miteinberechnet werden können. Quantitative Beispielfälle haben gezeigt, dass für Directed Buy Parts, deren Aufwand als hoch eingestuft wird, große Auswirkungen auf den Verkaufspreis festgestellt werden konnten. Eine höhere Beaufschlagung für aufwendige Directed Buy Parts wurde gewählt, damit der Kooperationspartner seine entstandenen Kosten weiterverrechnen kann. Es gilt jedoch zu beachten, dass die höheren Aufschläge für Directed Buy Parts die Gewinnspanne verändern können, wenn ein vorab vereinbarter Verkaufspreis nicht überschritten werden darf.
Das Working Capital Management dient der Verbesserung der Liquiditätslage, der Effizienzsteigerung der operativen Prozesse und der Optimierung der Kapitalstruktur, indem eine Freisetzung des gebundenen Kapitals angestrebt wird. Das Anwenden eines ganzheitlichen Working Capital-Ansatzes ist für die Brauerei Hirt Holding GmbH als Kooperationsunternehmen vorrangig zur Sicherstellung der saisonal schwankenden Liquidität von Bedeutung. Weitere Notwendigkeit wird durch das Unternehmenswachstum und dem folglich steigenden Liquiditätsbedarf aufgezeigt. Die Arbeit untersucht, wie ein Steuerungstool mittels Microsoft Excel für das Unternehmen konzipiert werden muss, damit eine Überwachung und Steuerung des Working Capitals erfolgen kann. Ferner werden für Steuerungszwecke Handlungsempfehlungen entlang des Cash Conversion Cycle abgeleitet. Für die Ausarbeitung wurde die Ist-Situation zum Werttreibermanagement mithilfe qualitativer Methoden erhoben und mittels Literaturrecherche auf Optimierungspotenziale analysiert. Zudem wurden Daten aus der Buchhaltungssoftware für diverse Kennzahlenberechnungen und die Aufbereitung des Tools herangezogen. Die Ist-Analyse zeigte auf, dass die Lieferforderungen und -verbindlichkeiten im Vergleich zu den Vorräten und folglich das Working Capital sowie der Cash Conversion Cycle starken saisonalen Schwankungen unterliegen. Beim Werttreibermanagement konnte festgestellt werden, dass Standardmaßnahmen wie eine Reichweitenanalyse der Vorräte, ein Festlegen von Lieferstopps und Kreditlimits oder eine automatisierte Bestellabwicklung fehlen. Demzufolge konnten für die Vorräte und Debitoren jeweils dreizehn und für die Kreditoren zehn Handlungsempfehlungen ab-geleitet und zwischen Quick Wins, mittel- und langfristigen Maßnahmen differenziert werden. Das Steuerungstool ermöglicht durch eine manuelle Eingabe und hinterlegte Automatismen eine Simulation und Beurteilung der Working Capital-Kennzahlen anhand eines Ampelsystems. Weiters können ein Jahresvergleich, eine Darstellung von Trendanalysen und eine Detailanalyse er-folgen. Auf Basis der Ergebnisse der Arbeit muss im weiteren Verlauf erarbeitet werden, welche Handlungsempfehlungen gemäß deren Aufwand-Nutzen-Relation im Unternehmen umgesetzt werden sollen. Deren Auswirkungen und zusätzliche Steuerungsmaßnahmen können zukünftig milhilfe des Tools eruiert werden. Abschließend ist für eine Umsetzung anzumerken, dass Rahmenbedingungen wie Prozesskenntnis und Know-how der Mitarbeiter zu schaffen sind.
Der Kooperationspartner der Arbeit ist das Entsorgungsunternehmen Saubermacher Dienstleistungs AG. Derzeit besteht dort das Defizit einer fehlenden Auskunft über des Working Capital. Es gibt derzeit keine kennzahlenbasierte Darstellung über die Entwicklung des Working Capitals. Somit wird im Rahmen der Arbeit eine kennzahlenbasierte Analyse durch ein Excel-Tool erstellt, das fortlaufend genutzt werden kann. Darüber hinaus werden Vergleichswerte durch eine nationale und internationale Mitbewerberanalyse in der Abfallbranche erhoben. Die Arbeit beschreibt zu Beginn wie das Verwertungsparadoxon die Abfallwirtschaft beeinflusst und somit abfallwirtschaftliche Bezeichnungen nicht mit buchhalterischen Bezeichnungen von Kunden und Lieferanten übereinstimmen. Nach einer ausführlichen Charakterisierung der Komponenten des Working Capitals und den dazugehörigen Kennzahlen, wird der Aufbau des Working Capital Management Tools beschreiben. Die resultierenden Ergebnisse des Wirtschaftsjahres 2019 werden im Rahmen der Arbeit auf Konzern-, und Segmentsebene sowie auf Ebene der Einzelgesellschaften des Segmente Österreich analysiert. Das Ergebnis zeigt, dass der Konzern im Schnitt 7,8 Tage gebundene Liquidität aufweist. Darüber hinaus weist das Segment Deutschland mit einer Geldumschlagsdauer von 86 Tagen das schlechteste Working Capital aus. Grund sind hohe Lagerstände von Batterien und lange Zahlungsbedingungen von neuen Kunden. Die Analyse der Mitbewerber befasst sich auf nationaler Ebene mit den Entsorgungsunternehmen Brantner und der FCC Austria. Der Vergleich mit den beiden Mitbewerber auf Basis der Kennzahl Net Working Capital/Umsatz-Ratio zeigt, dass sich das Net Working Capital der Leitgesellschaft Saubermacher Dienstleistung AG im Durchschnitt befindet. Auf internationaler Ebene werden die weltweit Top-6-Entsorgungsunternehmen (Biffa, Cleanaway, FCC, Suez, Veolia und Waste Management) im Vergleich zum Konzern Saubermacher Dienstleistungs AG untersucht. Nachdem Saubermacher auf ein möglich niedriges Working Capital abzielt, befindet sich der Konzern mit einem Net Working Capital/Umsatz-Ratio von durchschnittlich 8,5 % im Vergleich zu den angeführten Mitbewerbern an zweitbester Stelle.
Die Unternehmensbewertung stellt insbesondere im M&A-Bereich hohe Anforderungen an fachliche Präzision, Nachvollziehbarkeit und methodische Konsistenz. In der Praxis zeigen sich jedoch immer wieder Herausforderungen durch manuelle Prozesse, inkonsistente Berichtsformate und eine eingeschränkte Methodenanwendung, insbesondere bei der Umsetzung des Fachgutachtens KFS/BW 1. Vor diesem Hintergrund verfolgt die vorliegende Masterarbeit das Ziel, ein automatisiertes, standardisiertes Bewertungstool zu entwickeln, das sowohl die Berechnung des Unternehmenswertes als auch die strukturierte Berichterstellung digital unterstützt. Im Fokus der Arbeit steht die Entwicklung eines Excel-basierten Tools zur automatisierten Durchführung der Discounted-Cashflow-Verfahren APV, WACC und FTE sowie eines Word-Tools zur standardisierten Berichterstellung. Die methodische Grundlage bildet das Fachgutachten KFS/BW 1. Zur Definition funktionaler Anforderungen wurden zehn reale Gutachten analysiert. Das Tool wurde anschließend an einem elften, unabhängig ausgewählten Fallbeispiel getestet, um die Praxistauglichkeit objektiv zu evaluieren. Die Ergebnisse zeigen, dass die gleichzeitige Anwendung mehrerer DCF-Methoden eine erhöhte Plausibilität in der Unternehmensbewertung ermöglicht. Die automatisierte Aufbereitung der Daten sowie die konsistente Berichtsstruktur reduzieren Fehlerquellen und sparen signifikant Zeit. Der Vergleich mit dem ursprünglichen, manuell erstellten Gutachten verdeutlicht die Vorteile der automatisierten Lösung hinsichtlich Transparenz, Effizienz und methodischer Tiefe. Die Arbeit leistet damit einen konkreten Beitrag zur Digitalisierung der Unternehmensbewertung. Im Ausblick werden weitere Entwicklungsmöglichkeiten aufgezeigt, darunter die Integration zusätzlicher Bewertungsverfahren, der Ausbau in Richtung Webanwendungen oder die Anbindung an externe Datenquellen zur weiteren Automatisierung. Das entwickelte Tool bildet somit eine belastbare Grundlage für zukünftige Innovationen im Bereich der betriebswirtschaftlichen Bewertungsprozesse.
Ein Unternehmen, das nicht präzise bewertet wird, kann auch nicht zukunftsorientiert gesteuert werden. Seit dem Einstieg des neuen Gesellschafters gewann dies auch für die Unternehmensführung der Promenade GmbH enorm an Bedeutung. Die Herausforderung des Kooperationspartners besteht darin, dass das Unternehmen bislang nicht als wirtschaftliche Einheit betrachtet wird. Ohne eine nachvollziehbare Informationsgrundlage können weder realistische Einblicke in das Unternehmen gewonnen noch beurteilt werden, ob zusätzlicher Wert geschaffen wurde. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, ein Bewertungstool zu konzipieren, das eine einfache und benutzerfreundliche Anwendung gewährleistet und eine nachvollziehbare Grundlage schafft. Damit soll die laufende Ermittlung eines objektivierten Unternehmenswertes ermöglicht werden, um eine nachhaltige Wertsteigerung im Sinne der wertorientierten Unternehmensführung zu fördern. Zur Konzeptionierung des Bewertungstools ist eine Kombination aus qualitativen und quantitativen wissenschaftlichen Methoden notwendig. Neben einer umfassenden Literaturrecherche erfolgen Einzelgespräche mit den Gesellschafter*innen sowie ein Interview zur Einschätzung der zukünftigen Entwicklung. Aufbauend auf den theoretischen und praktischen Anforderungen wird das Bewertungsinstrument mithilfe von Microsoft Excel erstellt. Zu Beginn dieser Arbeit wird eine Branchenstrukturanalyse zur strategischen Einordnung durchgeführt. Anschließend werden die historischen Daten in der Vergangenheitsanalyse bereinigt und strukturiert aufbereitet, um realistische Prognosen aufbauend auf der bisherigen Entwicklung abzuleiten. Die Planungsphasen umfassen eine dreijährige Detailplanung sowie eine anschließende Rentenphase. Die Bewertung erfolgt auf Basis des Flow to Equity-Verfahrens und beinhaltet die Investitions- und Fremdkapitalplanung, die Planung der Gewinn- und Verlustrechnung sowie den indirekten Finanzplan. Der Eigenkapitalzinssatz wird auf Basis des CAPM periodenspezifisch ermittelt und der Unternehmenswert mithilfe der rekursiven Vorgehensweise bestimmt und nachvollziehbar dargestellt. Durch integrierte Excel-Funktionalitäten steht der Unternehmensführung ein benutzerfreundliches Bewertungstool zur Verfügung, mit dem laufend ein plausibler und objektivierter Unternehmenswert ermittelt werden kann. Die getroffenen Annahmen sind dennoch regelmäßig auf ihre Plausibilität zu prüfen. Abgerundet wird das Tool durch die Ermittlung des Shareholder Value Added, um die periodische Wertschaffung aufzuzeigen und das Unternehmen zukunftsorientiert zu steuern. Ausblickend kann das Bewertungstool auch als Grundlage dienen, um in Verbindung mit leistungsbezogenen Vergütungen über wertorientierte Anreize eine nachhaltige Wertsteigerung gezielt zu fördern.
Die Baubranche ist geprägt von hoher Dynamik und einer Vielzahl potenzieller Risiken. Die Unternehmen sehen sich dabei in allen Phasen des Bauprozesses mit Unsicherheiten und Herausforderung konfrontiert. Um in einem dynamischen und wettbewerbsintensiven Umfeld bestehen zu können, ist daher eine fundierte Einschätzung und aktive Steuerung von Risiken im Bauprojektlebenszyklus unerlässlich. Daher ist es auch für die Bau-Plan Jöbstl-Bauträger GmbH entscheidend eine geeignetes Risikomanagement einzuführen, um eine fundierter Entscheidungsgrundlage zu haben. Insbesondere stellt für den Kooperationspartner der begrenzte Ressourceneinsatz eine zusätzliche Herausforderung dar. Aufgrund der geringen Mitarbeiterzahl wird derzeit kein eigenständiges Risikomanagement auf Projektebene umgesetzt. Ein zentrales Problem dabei ist, dass Risikobewertungen aktuell subjektiv erfolgen und somit nicht einheitlich nachvollziehbar sind. Vor diesem Hintergrund ergibt sich die zentrale Fragestellung der Arbeit: Wie kann man einen leicht umsetzbaren Risikomanagementprozess entwickeln und ein Konzept gestalten, um praktisch handhabbare sowie standardisierte Beurteilungen gewährleisten zu können. Zur Beantwortung der zentralen Fragestellungen wurde im theoretischen Teil eine Literaturrecherche als primäre Forschungsmethode herangezogen. Für die Entwicklung des Risikomanagementprozesses sowie des begleitenden MS Excel-Tools kamen sowohl theoretische als auch praxisorientierte Ansätze zum Einsatz. Zum besseren Verständnis wurde im ersten Schritt eine Ist-Analyse beim Kooperationspartner durchgeführt. Aufbauend auf der Literaturrecherche wurde zur Integration der Perspektive des Kooperationspartners auf qualitative Methoden zurückgegriffen, darunter Experteninterviews, ein Brainstorming-Workshop sowie die Methode des Lauten Denkens. Das Ergebnis der Arbeit ist ein implementierter Risikomanagementprozess, der in Form eines anwenderfreundlichen MS Excel-Tools abgebildet wurde. Dieses Tool ermöglicht es dem Kooperationspartner, sämtliche Prozessschritte strukturiert und nachvollziehbar direkt innerhalb der Vorlage auszufüllen. Die Schritte der Risikoidentifikation, -bewertung sowie des -reportings können dadurch übersichtlich und einheitlich in einem zentralen Instrument durchgeführt werden. Ergänzend erhält der Kooperationspartner eine Ursachen-Wirkungs-Analyse zu den identifizierten Risiken. Diese soll zur Sensibilisierung beitragen und das Verständnis für potenzielle Risikoursachen, -auswirkungen und -zusammenhänge stärken.
Die Kraftwerk Living Technologies GmbH, ein international tätiges Unternehmen im Bereich audiovisueller Systemintegration, steht aufgrund der steigenden Projektkomplexität und zunehmender vor der Herausforderung, Projektrisiken frühzeitig und systematisch zu identifizieren, analysieren und bewerten. Bislang existiert kein standardisierter Prozess zur Risikoeinschätzung vor der Auftragsannahme. Entscheidungen über die Annahme von Projektaufträgen beruhen in der Regel auf subjektiven Einschätzungen der Geschäftsführung. Dies führt dazu, dass projektspezifische Risiken erst im Verlauf der Umsetzung erkannt werden und reaktiv, anstatt proaktiv, behandelt werden können. Ziel ist es, einen ressourcenschonenden Risikomanagementprozess vor Auftragsannahme zu entwickeln. Auf Basis einer umfassenden Literaturrecherche sowie qualitativer Interviews mit unternehmensinternen Schlüsselpersonen wurde zunächst eine fundierte Ist-Analyse durchgeführt. Aufbauend darauf fanden praxisorientierte Workshops zur Risikoidentifikation, -analyse und -bewertung statt, aus denen ein Risikokatalog hervorging, der potenzielle Projektrisiken entlang der einzelnen Projektphasen bei der Kraftwerk Living Technologies GmbH systematisch abbildet. Durch den Einsatz eines Scoring-Modells, das auf den quantifizierten Risikoparametern Erfahrungswert, durchschnittliche Auswirkung, realistisches Worst-Case-Szenario und Bewertbarkeit vor Auftragsannahme basiert, konnten jene Projektrisiken identifiziert werden, die als besonders relevant einzustufen sind. Diese sollen künftig im Rahmen eines projektbezogenen Risikomanagements bereits vor der Auftragsannahme gezielt analysiert und bewertet werden. Für die Risikoanalyse und -bewertung jener Projektrisiken im Rahmen des Risikomanagementprozesses vor der Auftragsannahme wurde ein semi-quantitatives Bewertungsverfahren entwickelt, das die Parameter Eintrittswahrscheinlichkeit und Auswirkung systematisch miteinander verknüpft. Durch die übersichtliche Visualisierung in Form einer Risikomatrix sowie ein farblich codiertes Punktesystem wird eine schnelle, nachvollziehbare und fundierte Entscheidungsgrundlage geschaffen, anhand derer beurteilt werden kann, ob ein Projektangebot angenommen oder abgelehnt werden sollte. Der zukünftige Erfolg des entwickelten Risikomanagementprozesses hängt maßgeblich von der Etablierung einer risikobewussten Unternehmenskultur, der aktiven Einbindung relevanter Mitarbeitender sowie der regelmäßigen Aktualisierung des Risikokatalogs ab – Aspekte, die über den Umfang der vorliegenden Masterarbeit hinausgehen und im Rahmen künftiger Umsetzungsschritte zu berücksichtigen sind. Ebenso stellt die systematische Dokumentation und nachträgliche Reflexion der Risikobewertungen im Sinne eines strukturierten Lessons Learned-Prozesses eine zentrale Voraussetzung dar, um die Objektivität und Datenbasis für künftige Risikoeinschätzungen kontinuierlich zu verbessern.
Optimierung des internen Projektcontrolling-Prozesses eines Unternehmens im Bauprojektmanagement
(2025)
Controlling ist ein zentrales Element der Unternehmenssteuerung und in unterschiedlichen Ausprägungen in Verwendung. Für die Kooperationspartnerin, ein Klein- und Mittelunternehmen, das projektbezogene Dienstleistungen für Bauprojekte erbringt, ist das Projektcontrolling von hoher Relevanz. Das Unternehmen ist in den letzten Jahren stark gewachsen und die Anforderungen an das interne Projektcontrolling haben sich dadurch verändert. Ziel dieser Arbeit ist die Modellierung eines optimierten Projektcontrolling-Prozesses, der die Anforderungen eines Multiprojektmanagements erfüllt und nicht nur auf Einzelprojektebene projektinterne und übergeordnete Steuerungsmaßnahmen während der Projektlaufzeit ermöglicht. Eine Prozessidentifikation und die vorhandenen Projektcontrolling-Dateien dienen als Grundlage für die Ist-Analyse und das Erkennen von Defiziten. Mit geeigneten Methoden der Verbesserung und den erhobenen Anforderungen und zukünftigen Herausforderungen wird der Soll-Prozess gestaltet und die Möglichkeiten der Implementierung werden erörtert. Optimierungspotenzial ist in allen Phasen des erhobenen Prozesses vorhanden. Wesentliche Änderungen liegen in der Vorbereitungsphase, die eine detailliertere Gliederung der Planung für die Durchführung des ergänzten Soll-Ist-Vergleichs erforderlich macht. Der Informationsaustausch mit dem operativen Projektmanagement ist für die Beurteilung von Abweichungen zu verbessern und der Prozess für die Steuerungsmaßnahmen ist wesentlich für den Erfolg eines Projektes. In der Endphase sind die Ergebnisse der Abschlussanalyse und die gewonnenen Erkenntnisse zu dokumentieren. Die Implementierung des Soll-Prozesses im Unternehmen kann stufenweise erfolgen. In der ersten Stufe werden die Projektcontrolling-Dateien an die neuen Anforderungen angepasst und ergänzt. Für Einzelprojekte ist der Prozess in der optimierten Variante auch mit Excel-Unterstützung umsetzbar. Die Eignung für mehrere Projekte ist auf Grund großer Datenmengen nur eingeschränkt gegeben. Deshalb sieht die zweite und dritte Optimierungsstufe den Einsatz von fertigen Software-Lösungen vor, die speziell für das Projektcontrolling entwickelt worden sind. Ein für die Kooperationspartnerin erstelltes Lastenheft definiert die erforderlichen Funktionalitäten und mittels Marktrecherche konnte eine Auswahl an potenziellen Anbieter*innen getroffen werden. Die strategische Entscheidung, welche Optimierungsstufe im Unternehmen umgesetzt wird, obliegt der Kooperationspartnerin. Zur Unterstützung der Entscheidungsfindung ist der Einsatz einer Nutzwertanalyse zu empfehlen.
