Refine
Year of publication
- 2019 (1)
Document Type
- Master's Thesis (1)
Language
- German (1)
Has Fulltext
- yes (1)
Is part of the Bibliography
- yes (1)
Keywords
- Kalkulation (1)
Institute
Diese Arbeit wird in Kooperation mit der Magna Presstec GmbH, einem weltweiten Automobilzulieferer, verfasst. Um eine reibungslose Serienproduktion der Karrosserie- und Fahrwerkskomponenten zu ermöglichen, bedarf es umfangreicher Vorleistungen, welche im Zuge des Neuteileprozesses abgewickelt werden. Die daraus resultierenden Kosten des indirekten Vorlaufbereiches weisen aufgrund der zunehmenden Unternehmensgröße und Teilevielfalt bzw. -komplexität eine steigende Entwicklungstendenz auf. Im Rahmen der derzeitigen Kalkulation werden die Vorlaufkosten jedoch gemeinsam mit den übrigen Gemeinkostenbereichen mithilfe von Zuschlagssätzen abgebildet, wodurch keine separaten kostenrechnerischen Informationen zum Neuteileprozess vorliegen. Um in Anbetracht der veränderten Unternehmensstruktur eine fundierte Entscheidungsfindung zu ermöglichen, beschäftigt sich diese Arbeit mit der Konzeption einer prozesskostenorientierten Kalkulation für den Neuteileprozess. Die praktische Umsetzung in Form eines Kalkulationstools soll die Berechnung der Vorlaufkosten unter Berücksichtigung der Bauteilkomplexität ermöglichen. Das Kalkulationskonzept basiert auf einer umfangreichen Literaturrecherche im Bereich der Kostenträgerstück- und der Prozesskostenrechnung. Ferner wird der Anwendungsbereich der Prozesskostenrechnung anhand der Ergebnisse einer Sekundäranalyse auf die Bereiche Einkauf, Qualitätssicherung und Logistik eingegrenzt. Um die darin stattfindenden Tätigkeiten zu erheben und Informationen für die weitere Konzeptionierung zu gewinnen, erfolgt zudem eine Primäranalyse in Form von teilstrukturierten Interviews. Schlussendlich werden sieben Hauptprozesse erarbeitet, mit welchen die Beiträge dieser Bereiche in der Kalkulation abgebildet werden. Zu diesen zählen neben der Beschaffung der Betriebs- und Prüfmittel die Vorserienplanung und der Vorserienablauf sowie drei Hauptprozesse zur Lieferantenwahl. Die übrigen prozessrelevanten Kostenstellen werden in Form einer Stundensatzrechnung in die Kalkulation integriert, wobei eine Differenzierung zwischen Personal- und Sachressourcen vorgenommen wird. Zudem wird ein Workshop zur Erhebung der involvierten Mitarbeiter-kategorien und der benötigten Maschinen durchgeführt. Schließlich erfolgt die Berechnung kostenstellenspezifischer Zuschlagssätze, um die Personalstundensätze des Kooperationsunternehmens entsprechend des übergeordneten Kalkulationsziels anzupassen. Mit dem Kalkulationskonzept wird der Grundstein für eine kostenrechnerische Abbildung des Vorlaufbereiches gelegt. Ferner verdeutlicht die Abhandlung die Relevanz der Personalressourcen, wodurch sich Optimierungspotenziale in den Bereichen Projekt- und Prozessmanagement ergeben. So würden laufende Zeiterfassungs- und Tätigkeitsaufzeichnungen zur Erhöhung der Kalkulationsgenauigkeit beitragen und eine Nachkalkulation ermöglichen.
