Die City Logistik stellt einen enorm wachsenden und sehr attraktiven Markt dar, der auch öffentlich immer stärker in den Fokus gerückt wird. Dies hat auch das Intralogistikunternehmen Knapp AG erkannt und möchte Möglichkeiten prüfen, in diesem Markt Fuß zu fassen. Dazu gilt es, Bescheid zu wissen, welche Technologien in diesem Bereich in Zukunft einen hohen Stellenwert haben werden. Daher besteht das Ziel dieser wissenschaftlichen Arbeit darin, die Technologien hinsichtlich ihres Zukunftspotenzials gegenüberzustellen und zu prüfen, welche der Technologien die City Logistik prägen werden. Dazu wird im Zuge der Theorierecherche das Themengebiet der City Logistik analysiert und aus den Einflussfaktoren Kriterien erarbeitet, mit denen die Technologien verglichen werden. Zudem werden Bewertungsmethoden analysiert. Aus den Erkenntnissen wird ein theoretisches Bewertungskonzept erstellt, mit dem die unterschiedlichen Konzepte der City Logistik hinsichtlich des Zukunftspotenzials gegenübergestellt werden können. Das Bewertungsmodell wurde unternehmensintern in einem Expertenworkshop geprüft und verfeinert. Außerdem wurde die Bewertung des Nutzens, der einen zentralen Teil des Zukunftspotenzials darstellt, abgeändert. Um den Nutzen zu bewerten, gilt es, alle möglichen Kunden der City Logistik auszumachen und die Technologien mit den Ansichten der Kunden zu vergleichen. Im Fokus der wissenschaftlichen Arbeit steht dabei der private Paketempfänger. Das überarbeitete Bewertungsmodell besteht aus den sieben Schritten „Technologierelevante Kriterien ausmachen“, „Erarbeiten der Kundenbedürfnisse und Erstellen der Kundenprofile“, „Konzeptaufbereitung“, „Expertenbefragung“, „Konsolidierung“, „Erstellen der Rankings“ und „Vergleich / Interpretation“. Im ersten Schritt werden aus den erarbeiteten Kriterien nur die technologierelevanten herausgefiltert, die für die spätere Expertenbefragung von Relevanz sind. Die kundenrelevanten Kriterien wurden aus vergangenen Recherchen aus dem Unternehmen bereitgestellt. Diese sind für den zweiten Bewertungsschritt notwendig. In diesem Schritt wird eine Umfrage, basierend auf diesen Kriterien, durchgeführt. Mithilfe der Daten aus der Umfrage wird das Kundenprofil eines typischen privaten Paketempfängers erarbeitet. Im dritten Schritt werden die sechs relevantesten Technologien „Drohnen-Technologie“, „Tube-Technologie“, „Selbstfahrende Fahrzeuge“, „Lastenräder“, „Pakete Mitfahrgelegenheit“ und „Packstationen“ im Detail recherchiert und für den vierten Schritt, der Expertenbefragung, aufbereitet. Diese Befragung setzt sich aus zwei Phasen zusammen – der Technologieeinschätzung und dem Mapping der Technologien auf die Kundenbedürfnisse des Kundenprofils. Im Zuge der Technologieeinschätzung werden zwei Betrachtungszeitpunkte, einmal die aktuelle Sicht und einmal die zukünftige Sicht in fünf Jahren, berücksichtig. Bewertet werden die Technologien immer relativ zu einem Vergleichskonzept anhand der technologierelevanten Kriterien, der Standard-Paketauslieferung mit der Österreichischen Post. Im Zuge des Mappings werden die eingeschätzten Technologien auf die kundenrelevanten Kriterien gemappt. Die Ergebnisse aus der Befragung wird anschließend im fünften Schritt konsolidiert, sodass im sechsten Schritt die Rankings auf Basis der Ergebnisse erstellt werden können. Im letzten Schritt, der Interpretation, werden daraus Schlussfolgerungen aufgestellt. Das Ergebnis der Bewertung zeigt, dass kurzfristig vor allem die Lastenräder eine sehr attraktive Lösung für die Probleme in der City Logistik darstellen, mittel- bis langfristig sind vor allem die Technologien „Selbstfahrende Fahrzeuge“ und „Pakete Mitfahrgelegenheit“ zu fokussieren. Basierend auf den Ergebnissen können diese Technologien als diese mit dem größten Zukunftspotenzial ausgemacht werden. Für das Unternehmen ergeben sich dadurch sehr interessante Handlungsfelder, um in den Bereich der City Logistik einzutauchen.