658 Allgemeines Management
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In der Organisationseinheit Bilanz- und Unternehmensanalyse der Raiffeisen-Landesbank Steiermark AG werden die Jahresabschlüsse der Firmenkunden analysiert, um auf Basis dessen ein Kundenrating anfertigen zu können. Zusätzlich zu Einzelabschlüssen werden auch konsolidierte Abschlüsse für Unternehmen, welche wirtschaftlich betrachtet eine Gruppe darstellen, erstellt und ausgewertet. Dies ist insbesondere bei Entscheidungen über die Finanzierung von Unternehmenskäufen erforderlich. Da als Output lediglich die konsolidierten Werte zur Verfügung stehen, ist es dem Kooperationspartner jedoch nicht möglich, übersichtlich darzustellen, woraus sich etwaige Änderungen in den Kennzahlen ergeben. Als übergeordnete Problemstellung ergibt sich dadurch die Frage, wie ein Kennzahlen- und Konsolidierungstool aufgebaut werden soll, um auf Basis dessen eine Entscheidung über die Finanzierung eines Konzernerwerbs treffen zu können. Dafür sind eine übersichtliche Bilanzund GuV-Struktur zu entwickeln, notwendige Konsolidierungsschritte zu identifizieren, die Behandlung von Firmenwerten zu untersuchen, mögliche Parameter für die Berechnung von Szenarien zu definieren und schließlich die Ergebnisse hinsichtlich ihrer Plausibilität zu prüfen. Methodisch wurden hierfür eine Literaturrecherche durchgeführt, unternehmensinterne Unterlagen analysiert sowie laufend Rücksprache mit dem Kooperationspartner gehalten. Ausgehend vom aktuellen Auswertungsschema für Jahresabschlussanalysen wurden in der Bilanz und GuV einerseits nicht benötigte Positionen eliminiert und andererseits für Konsolidierungszwecke benötigte Zusatzpositionen, insbesondere im Eigenkapital, eingerichtet. Um die Gruppe als wirtschaftliche Einheit darzustellen, sind gruppeninterne Geschäfte im Konzernabschluss zu eliminieren, d.h. in der GuV ist die Aufwands- und Ertragskonsolidierung und in der Bilanz die Schuldenkonsolidierung durchzuführen. Weiters ist im Rahmen der Kapitalkonsolidierung das Eigenkapital mit dem Beteiligungsansatz zu verrechnen. In diesem Zusammenhang ist zu untersuchen, ob aus dem Unternehmenserwerb ein Firmenwert entsteht, welcher je nach Werthaltigkeit im Anlagevermögen bzw. als Abzugsposten vom Eigenkapital angesetzt wird. Für die Berechnung von Szenarien wurden als veränderbare Parameter die Höhe der Eigenmittel und des Kaufpreises im Tool integriert. Dadurch kann die Kreditvergabe an Bedingungen, wie das Aufbringen höherer Eigenmittel, geknüpft werden. Zudem können die Ergebnisse aufgrund eines Vergleichs des konsolidierten Abschlusses laut Tool mit einem Originalabschluss laut Wirtschaftsprüfer als plausibel eingestuft werden. Das Tool ermöglicht es dem Kooperationspartner, Entscheidungen über Kaufpreisfinanzierungen auf Basis des im Tool ermittelten konsolidierten Abschlusses sowie der daraus resultierenden Kennzahlen, zu treffen.
Das Unternehmen CYL Health GmbH ist mit der Schwierigkeit konfrontiert, die betriebliche Leistung durch die erzielten Erlöse abdecken und zugleich die Liquidität des Unternehmens jederzeit gewährleisten zu können. Aus diesem Grund war das Ziel der Arbeit eine Plankostenrechnung sowie eine integrierte Unternehmensplanung mit anschließenden Abweichungs- und Break-Even-Analysen für das Unternehmen zu erstellen. Die geschaffenen Controllingmaßnahmen wurden im Rahmen einer Microsoft Office Excel-Datei generiert, wobei Bedienerfreundlichkeit sowie eine schnelle Handhabung große Bedeutung bei der Erstellung hatten. Dadurch sind im Tool sehr viele Makros vorhanden und es wurde darauf geachtet, dass benötigte Ist-Daten mit nur wenigen Klicks in das Tool importiert werden können. Durch die erstellte Plankostenrechnung sollen die kurz- und langfristigen Preisuntergrenzen der Produkte aufgezeigt und Unwirtschaftlichkeiten durch die Durchführung von Abweichungsanalysen aufgedeckt werden. Die integrierte Unternehmensplanung, die auf Monatsbasis erstellt wird, ist für das Unternehmen vor allem im Rahmen der Liquiditätsplanung von großer Bedeutung. Somit kann ein etwaiger Finanzierungsbedarf bereits im Voraus aufgedeckt und Maßnahmen zur Gewährleistung der Liquidität getroffen werden. Die Break-Even-Analyse zeigt auf, welche Absatzmengen erreicht werden müssen, um die Gewinnschwelle zu erreichen und stellt damit für den Kooperationspartner eine wichtige Information dar. Die Kosten- und Erlösplanung bildet den ersten Bereich des Controllingtools ab und ist die Grundlage für die Plankostenrechnung und integrierte Unternehmensplanung, wobei die Ermittlung der kalkulatorischen Eigenkapitalzinsen durch das Vorhandensein eines negativen betriebsnotwendigen Eigenkapitals einige Überlegungen mit sich brachte. Die Erstellung der Kostenrechnung erfolgte im Rahmen einer flexiblen Plankostenrechnung auf Voll- und Teilkostenbasis, um sowohl die kurz- als auch die langfristige Preisuntergrenze und die Herstellungskosten laut UGB für die Vorratsbewertung ermitteln zu können. Durch die derzeitig vollständig ausgelagerte Produktion, fallen im Unternehmen keine Material- und Fertigungsgemeinkosten an, was dazu führt, dass die Summe der Fertigungs- und Materialeinzelkosten zugleich die Herstellkosten zu Voll- und Teilkosten und die Herstellungskosten laut UGB darstellen. Die Plankosten werden im Rahmen der Abweichungsanalyse mit den Ist-Daten verglichen und in die Verbrauchs-, Preisund Restabweichung untergliedert. Die Break-Even-Mengen wurden mithilfe von Vektoren sowie durch die Methoden der optimistischen und pessimistischen Analyse ermittelt. Da im Unternehmen derzeitig kein Controlling vorhanden ist, bietet das erstellte Tool dem Kooperationspartner eine Unterstützung im Rahmen der operativen Unternehmenssteuerung sowie der Entscheidungsfindung, wobei vor allem im Bereich der Budgetierung Ergänzungen im Hinblick auf eine rollierende Planung und Jahresend-Vorschaurechnung zu empfehlen sind. Das Tool stellt eine gute Basis für Erweiterungen der Controllingaktivitäten des Unternehmens dar.
Die Vermietung von Fahrzeugen stellt den bedeutendsten Kernprozess und somit einen kritischen Erfolgsfaktor für das Kooperationsunternehmen dar. Seit der Gründung im Jahr 2000 sind analoge und intransparente Prozesse bei der Verwaltung von rund 300 Fahrzeugen noch immer vorherrschend. Demnach nimmt die Optimierung des Mietfahrzeugmanagements eine wichtige Rolle ein, um dem wachsenden Geschäft mit den vorhandenen Ressourcen standhalten zu können. Ziel dieser Masterarbeit ist es, die Prozesslandschaft des Kooperationspartners zu untersuchen, daraus Schwachstellen sowie Verbesserungspotenziale abzuleiten und diese in ein optimiertes Soll-Konzept in Verbindung mit der bereits vorhandenen Standardsoftware zu transformieren. Für die Erreichung dieses Ziels wird der Prozess im ersten Schritt von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Form von Einzelinterviews erhoben. Nach Beschreibung und Modellierung des Ist-Zustands werden durch nähere Analyse Defizite identifiziert und erste Optimierungspotenziale sichtbar. Das Ursachen-Wirkungs-Diagramm verdeutlicht, dass die zeitverzögerte und manuelle Datenerfassung sowie Datenweitergabe als Ursachen für die fehlerhafte Datenqualität sowie der langen Durchlaufzeit herangezogen werden können. Bei der Soll-Konzeptionierung wird, unter Einbezug der im Workshop erarbeiteten Anforderungen, ein verbesserter Ablauf entworfen, der den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Form einer Richtlinie zur Verfügung gestellt wird. Um die Effektivität und Effizienz des optimierten Prozesses deutlich zu machen, werden quantitative sowie qualitative Nutzenpotenziale ergründet. Die Durchlaufzeitanalyse zeigt, dass durch den verbesserten Mietfahrzeugmanagementprozess eine Zeitersparnis von 22,13 % erreicht werden kann. Werden die dadurch eingesparten Personalkosten in der Höhe von 18.685,43 € pro Jahr um die Kosten für die Ein- sowie Durchführung des Soll-Konzepts in Verbindung mit der Standardsoftware erweitert, so ergibt sich ein positiver Kapitalwert von 23.322,47 € in einem Betrachtungszeitraum von drei Jahren. Die qualitativen Nutzenpotenziale, die den Hauptauslöser für den Optimierungsbedarf darstellten, werden durch eine Multifaktorenanalyse bewertet. Die deutliche Erhöhung von 50 % ist dabei vor allem auf die verbesserte Datenverfügbarkeit und Prozesstransparenz sowie die Reduktion der Datenredundanzen zurückzuführen. Diese Überprüfung bestätigt, dass der konzipierte Prozess und dessen Implementierung als vorteilhaft anzusehen ist. Mit dieser Masterarbeit wurde der Grundstein zur Anpassung an die derzeitigen Markanforderungen gelegt. Trotzdem ist eine weiterhin kontinuierliche Prozessoptimierung notwendig, um den langfristigen Erfolg sowie das angestrebte Wachstum des Kooperationsunternehmens zu garantieren.
Die SPAR Regional-Zentrale Graz ist als Handelsunternehmen in der Lebensmittelbranche tätig. In dieser Branche herrscht eine hohe Marktkonzentration, was zu einem verstärkten Wettbewerb führt. Aufgrund dessen ist das Ziel des Unternehmens stets die Finanz- und Ertragslage zu verbessern. Ein Faktor, der die Kennzahlen im Unternehmen beeinflusst, sind Manipulationen in Filialen. Die Problemstellung der Arbeit ist somit die Erhebung möglicher Manipulationen, Maßnahmen zur Prävention bzw. Aufdeckung von Manipulationen, Kennzahlen, die durch Manipulationen beeinflusst werden und die Erhebung der Schwachstellen in den Filialen der SPAR Regional-Zentrale Graz. Zu Beginn der Arbeit wurden die Grundlagen der Internen Revision mithilfe einer Literaturrecherche erörtert, da diese primär für die Prävention bzw. Aufdeckung der Manipulationen verantwortlich ist. Anschließend wurden die wichtigsten Kennzahlen im Lebensmitteleinzelhandel recherchiert. Dabei konnte mithilfe der Literatur festgestellt werden, dass diese der Umsatz, die Rohspanne bzw. der Rohgewinn und der Marktanteil ist. Das nächste Kapitel beschäftigt sich mit möglichen Manipulationen, Maßnahmen und beeinflussten Kennzahlen. Diese wurden mit einer quantitativen Befragung mittels eines Fragebogens erhoben. Dabei wurde der Konsum von unbezahlter Ware, der Diebstahl von 25% bzw. 50% Aufkleber, der Konsum von abgeschriebener Ware, Schreibtischinventuren und Kassenmanipulationen am häufigsten genannt. Des Weiteren wurde erhoben, dass die Marktleitung, die Gebietsleitung und die Revisionskoordination unter anderem folgende Kontrollen durchführen sollen: Kontrollen, ob Arbeitstechniken eingehalten werden, Kontrolle der Preisreduzierungen, der Bestände, der Inventuren, der abgeschriebenen Waren im Markt, der Tresorinventuren und die Prüfung der Hauptkassierberechtigungen. Die beeinflussten Kennzahlen durch Manipulationen sind laut der Befragung dieselben Kennzahlen, die sich bei der Literaturrecherche als wichtigsten Kennzahlen im Lebensmitteleinzelhandel herausstellten. Anschließend wurden die Schwachstellen in Filialen mithilfe von Beobachtungen erhoben. Die größten Schwachstellen wurden bei den Richtlinien bzw. Zeitnachweisen, bei den Beständen und beim MitarbeiterInEinkauf beobachtet. Um die Ergebnisse einfach und prägnant darzustellen, wurde ein ExcelTool zur Berichtserstellung angefertigt. Dabei können fünf verschiedene Berichte mit diversen Filtermöglichkeiten im PDF-Format abgerufen werden. Die hohe Bedeutung der Prävention und Aufdeckung von Manipulationen für das Unternehmen kann nun anhand der Berichte dargestellt werden. Somit sind die nächsten Schritte die Einführung des Excel-Tools, die Umsetzung der Maßnahmen und die Durchführung von weiteren Beobachtungen.
KMU fokussieren sich meist auf das operative Geschäft, wodurch die Entwicklung und Implementierung fundierter, kohärenter Strategien häufig vernachlässigt wird. Speziell bei Markteinführung einer Innovation stellen diese die Basis für den Erfolg dar. Das auf Kunstobjekte spezialisierte Unternehmen Idee & Design - The Art Factory GmbH in Stainz steht vor der Herausforderung, Markt- und Absatzpotenziale für den länderübergreifenden Markteintritt der Innovation Schallabsorber abzuleiten. Zu diesem Zweck wünscht sich die Geschäftsführung ein Prognosetool sowie die Konzeption einer Internationalisierungsstrategie für die DACH Region. Diese Arbeit hat das Ziel, ein Prognosetool für Markt- und Absatzpotenziale zu entwickeln sowie eine Handlungsempfehlung für den länderübergreifenden Markteintritt zu konzipieren. Aus diesem Grund wird zuerst untersucht, welche Methoden zur Ableitung von Markt- sowie Absatzpotenzialen bestehen und welches Potenzial Schallabsorber in der DACH Region haben. Basierend darauf wird geklärt, welche Organisationsformen zur Verfügung stehen und im Unternehmenskontext optimal sind. Schließlich wird erforscht, welche Strategien für Markteintrittszeitpunkte bestehen und welche zur Internationalisierung gewählt werden soll. Im Rahmen dieser Arbeit werden quantitative und qualitative Ansätze zur Ableitung von Markt- sowie Absatzpotenzialen gezeigt. Bei ersteren werden neben linearen oder geometrischen Trends auch komplexere Regressionsmodelle erläutert. Hierbei wird gezeigt, dass sich meist nur bestimmte eignen und Trendannahmen zu treffen sind. Bei den qualitativen Prognosen werden neben expertengestützten Verfahren, die Wahrnehmungsverzerrungen beinhalten, auch die Szenariotechnik, Analogiemethoden sowie Zielgruppen- und Kaufverhaltensprognosen behandelt. Zur Absatzprognose der Schallabsorber wird die Analogiemethode angewandt, welche die größten Potenziale in Deutschland und bei der Zielgruppe Private aufdeckt. Im Zuge der Organisationsformen werden bei inländischer Produktion direkte und indirekte Export-Ansätze, die schließlich auch für Schallabsorber gewählt werden, sowie andere Methoden wie Lizenzierung oder Joint-Ventures bei Fertigung im Ausland unterschieden. Als Timingstrategie werden die Sprinkler- und Wasserfall-Strategie beschrieben, während im Unternehmenskontext eine produktspezifische Kombination gewählt wird.
Die Coinfinity GmbH, welche im An- und Verkauf von virtuellen Währungen sowie dahingehenden Beratungen tätig ist, sieht sich mit der Problematik konfrontiert, dass keine ausreichende Profitabilitäts- und Liquiditätsüberwachung erfolgt. Die Ergebnisse der sechs Geschäftsfelder, wie z.B. der Bitcoin-Automaten oder der Bitcoin-Bons, können nicht separat und auf Basis interner Wertansätze beurteilt werden. Eine zentrale Rolle spielt dabei die Inkludierung kalkulatorischer Wagnisse, welche für das Risiko des Bitcoin-Bestandes berücksichtigt werden. Fraglich ist nicht nur, ob die pro Transaktion verlangten Gebühren zu niedrig angesetzt sind, sondern auch, wodurch Liquiditätsengpässe im Vorjahr entstanden sind und wie diese verhindert werden können. Ein monatlicher Report, der die für den Kooperationspartner wichtigsten Kennzahlen, die monatliche Erfolgsrechnung pro Geschäftsfeld sowie eine Cash-Flow-Rechnung inkludiert, wird im Zuge der Arbeit konzipiert. Nicht nur bei der Auswahl der Top-Kennzahlen sind die Spezifika des neuartigen Geschäftsmodells zu beachten. Auch der Detaillierungsgrad der Überleitung auf kalkulatorische Werte und die Geldflussrechnung werden auf die Coinfinity GmbH angepasst. Neben der facheinschlägigen Literaturrecherche werden eine Prioritätenmatrix und ein Scoring-Modell verwendet, um die Top-Kennzahlen festzulegen. Mittels einer Quellenanalyse werden passende Vergleichswerte zur Interpretation der Kennzahlen generiert. Der Fokus des Kennzahlencockpits liegt auf der Erfolgs- und Liquiditätsanalyse. Anhand des Monats Dezember 2017 wird erläutert, warum das gesamte Betriebsergebnis positiv ist, jedoch die Bereiche des Online-Ankaufs und der Wertschrift verlustträchtig sind. Da die Kursentwicklung zwischen Bitcoin und Euro im Berichtsmonat sehr vorteilhaft verlief, wird analysiert, welche Ergebnisse bei einem stabilen Kurs zu erwarten sind. Daraus resultiert, dass die Geschäftsfelder der Automaten und des Online-Verkaufs auch negative Ergebnisse erzielen. Über eine Erhöhung der Gebühren oder der Umsatzerlöse sowie eine Verringerung der Provisionen oder der Verwaltungskosten sollte nachgedacht werden. Eventuell wird in Zukunft der Fokus auf den Bitcoin-Bons und den Beratungen liegen. Der Cash-Flow aus dem Working Capital ist zu optimieren, damit dieser nicht durch Eigen- oder Fremdfinanzierung kompensiert werden muss. Kurzfristige Liquiditätspuffer werden aber immer notwendig sein, da aufgrund der Kursschwankungen nicht von einem stabilen Cash-Flow ausgegangen werden kann. Um das Cash-Flow-Risiko zu verringern, werden eine Reduktion der Haltedauer der Bitcoins sowie des Bestandes, eine regelmäßige Leistungsabrechnung und eine gleichmäßige Verteilung des Handelsvolumens auf mehrere Börsen empfohlen. Weitere Ansatzpunkte sind die Verringerung bzw. Verlängerung der Außenstandsdauer der Debitoren und der Kreditoren, um einen negativen Cash Conversion Cycle zu erreichen. Für die Zukunft werden ein Vergleich mit Planwerten und die Konzeption einer Balanced Scorecard, die auch qualitative Faktoren beleuchtet, empfohlen.
Die Digitalisierung betrifft jedes Unternehmen im heutigen Wirtschaftsverkehr. In Steuerberatungskanzleien hat das Thema der Digitalisierung einen zentralen Stellenwert für zukünftige Unternehmenserfolge. Das Kooperationsunternehmen, die SW Steuerberatung GmbH, möchte durch die Möglichkeiten der Digitalisierung die Prozessabläufe in der Kanzlei effizienter gestalten. Die Prozesse sind ein zentraler Bestandteil der Leistungserstellung und werden im Kooperationsunternehmen analysiert. Es wird aufgezeigt, welche Prozesse die größten Optimierungspotenziale vorweisen und mit welcher Software diese genutzt werden können. Zur Erreichung dieser Ziele wurde mittels facheinschlägiger Literaturrecherche ermittelt, wie eine Digitalisierung in einer Kleinst-Steuerberatungskanzlei wie der SW Steuerberatung GmbH umzusetzen ist. Die Herausforderung dabei besteht darin, die vorhandenen Prozesse zu erheben und deren Optimierungspotenziale aufzudecken. Durch eine Analyse der vorhandenen Prozesse konnten repetitive Tätigkeiten und Optimierungspotenziale erkannt werden. Die Einbindung eines kanzleiinternen Interviews hatte die Betrachtungsweise auf die Prozesse erweitert. Unter Berücksichtigung dieser Erhebungen wurden die Optimierungspotenziale der Prozesse ermittelt und in Tabellen abgebildet. Es ergab sich, dass insbesondere der Prozess der Buchhaltung und einige Unterstützungsprozesse eine Vielzahl an repetitiven Tätigkeiten aufweisen und ein erhöhtes Optimierungspotenzial haben. Anschließend wurden die Funktionalitäten von Softwareprogrammen ermittelt und den Optimierungspotenzialen der Prozesse gegenübergestellt. Daraus konnten messbare Einsparungsmöglichkeiten abgeleitet werden, die in der Tabelle 10 in dieser Arbeit abgebildet sind. Zum Vergleich der Software von RZL und BMD, wurden zur quantitativen Analyse eine statische Amortisationsrechnung, eine Berechnung der durchschnittlichen Einsparungen und für eine qualitative Analyse ein Scoring-Modell mit den wichtigsten Funktionalitäten der Softwareprogramme erstellt. Aus den quantitativen Analysen geht hervor, dass die Software von RZL ihre Amortisationsdauer früher erreicht und bei einer gewöhnlichen Softwarenutzungsdauer von fünf Jahren höhere Einsparungen entstehen. Bei langfristiger Nutzung der Software, können mit BMD höhere Einsparungen erzielt werden. Das Ergebnis des Scoring-Modells konnte keine zusätzlichen Entscheidungshilfen bieten, da die beiden Ergebnisse fast gleichlautend sind. Aus diesen Ergebnissen wurden für den Kooperationspartner Handlungsempfehlungen abgeleitet, wie die Kosten von RZL schneller amortisiert, höhere Einsparungen erzielt und die Kriterien des Scoring-Modell erfüllt werden können. Nach Erreichen des Amortisationszeitpunkts ist die Software von BMD effizienter und weist ein höheres Optimierungspotenzial auf.
Die Auftragsabwicklung stellt den Kernprozess der Schuster Ges.m.b.H. dar und nimmt somit einen wichtigen Bestandteil in der Prozesslandschaft ein. Die effiziente Gestaltung dieses geschäftskritischen Prozesses ist entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens, da sich unnötig aufwändige Verwaltungsprozesse schnell zu einem Kostenfaktor entwickeln können. Aus diesem Grund muss der über die Jahre gewachsene Prozess in Frage gestellt und auf eine Optimierung durch die Unterstützung von Informationstechnik überprüft werden. Obwohl ein vielfältiges Angebot im Bereich der Digitalisierung existiert, werden Ansatzpunkte im Unternehmen nicht erkannt und der zu erwartende Nutzen kann nicht abgeschätzt werden. Übergeordnetes Ziel der vorliegenden Masterarbeit ist es, der Schuster Ges.m.b.H. aufzuzeigen, welche Nutzenpotenziale durch eine Digitalisierung der Auftragsabwicklung erreicht werden können. Diese Zielsetzung bedingt, dass ein auf den Kooperationspartner zugeschnittenes Digitalisierungskonzept entwickelt wird, welches an den Schwachstellen der derzeitigen Auftragsabwicklung ansetzt und diese durch geeignete Technologien zu überwinden versucht. Das notwendige Vorgehen zur Erreichung dieser Zielsetzung gliedert sich in eine Erhebung des gegenwärtigen Prozessablaufes durch Mitarbeiterinterviews und eine anschließende Analyse. Die Ursachen-Wirkung-Untersuchung führt zum Ergebnis, dass alle identifizierten Schwachstellen zur langen Durchlaufzeit der Leistungsverrechnung beitragen, weshalb dieser Teilprozess einer Detailanalyse unterzogen wird. Jene wird anhand einer Durchlaufzeitanalyse auf Basis von Arbeitsberichten sowie einer Wertschöpfungsanalyse vorgenommen – mit dem Resultat, dass über 75% der Tätigkeiten aus Kundenperspektive keinen Anteil an der Wertschöpfung besitzen. In der Sollkonzeption wird unter Einbeziehung der in einem Workshop erarbeiteten Anforderungen ein Lösungskonzept in Form eines Softwaresystems mit Funktionen aus dem Workflow- und Dokumentenmanagement erarbeitet. Durch den Einsatz des Systems wird eine bessere Informationsversorgung im Unternehmen erreicht, die Transparenz erhöht und Kosten eingespart. Die Kosteneinsparungen sind als gesparte Zeiteinheiten zu verstehen, da die Durchlaufzeit durch die Automatisierung der manuellen, nicht wertschöpfenden Prozessschritte um mehr als 90% verkürzt werden kann. Die Abwägung von Aufwand und erschließbarem Potenzial erfolgt anschließend durch eine dynamische Investitionsrechnung und ergibt einen positiven Kapitalwert in Höhe von ca. € 6.100,- sowie eine dynamische Amortisationsdauer von knapp über vier Jahren. Diese Ergebnisse geben begründet Anlass, die Einführung einer digitalisierten Auftragsabwicklung in Erwägung zu ziehen.
Obwohl Unternehmen oft innovative Ideen haben, ist eine gelingende Durchführung nicht selbstverständlich, denn oftmals scheitert es bereits an der Planung des Projektes. Schwarmfinanzierte Projekte haben zum Ziel, einzigartige Projekte durchzuführen bzw. Produkte auf den Markt zu bringen, wobei die Vielzahl an Investoren dem Namen gerecht wird. Die damit einhergehende Prüfung der Idee durch eine vielschichtige Investorenrunde ist als Vorteil anzusehen und so wird vorab eingeschätzt, ob die Idee plausibel und durchführbar ist. Aufgrund der sich meist im Anfangsstadium befindlichen Unternehmen bzw. fehlenden Besicherung ist eine Gewährung eines Bankdarlehens nur schwer möglich. Daher erscheint es sinnvoll, mittels Crowdfunding die Eigenmittelquote gezielt zu erhöhen, um eine Kreditzusage zu erhalten. Anzumerken ist, dass in der Praxis im Bereich des Crowdfundings meist Hybridinstrumente zur Anwendung kommen. Die 1000x1000 Crowdbusiness GmbH betreibt eine Crowdfunding-Plattform in Graz und inkludiert in ihren angebotenen Paketen auch eine Finanzierungsberatung für die Projektinitiatoren. Da eine einheitliche Beratung zur passenden Finanzierungsform und zu bilanziellen bzw. ertragsteuerlichen Auswirkungen für den Crowdfundingnehmer fehlt, ergibt sich die Frage, wie diese Situation verbessert werden kann. Weiters ist es interessant zu wissen, welche Faktoren unter dem Aspekt einer Vorab- bzw. Kombinationsfinanzierung durch Crowdfunding Einfluss auf die Vergabe eines Bankdarlehens haben. Durch Anwendung der Methodik der Literaturrecherche hinsichtlich der unterschiedlichen Modelle im Bereich des Crowdfundings, einzelner hybrider Finanzierungsinstrumente sowie der kritischen Parameter bei der Auswahl der passenden Finanzierungsform ist die Anfertigung eines ExcelTools möglich. Dieses ermittelt unter Berücksichtigung der definierten Finanzierungsmodalitäten, wie beispielsweise Laufzeit der Finanzierung, Mitspracherechte, Nachrangstellung oder Verlustteilnahme etc., das adäquateste hybride Finanzierungsinstrument. Die unternehmensrechtliche und ertragsteuerliche Behandlung ist als Endresultat dieses Tools zu nennen. Aufbauend auf diesen Erkenntnissen konnte im Rahmen der qualitativen empirischen Erhebung die kritische Relevanz der Laufzeit der Finanzierung, der Nachrangstellung sowie der Verlustteilnahme bei der Vergabe von Bankdarlehen im Falle von Kombinationsfinanzierungen festgestellt werden. Das Phänomen Crowdfunding an sich stellt kein Hindernis für eine Kreditzusage dar. Die Finanzierungsberatung mithilfe des Excel-Tools stellt keine Erfolgsgarantie dar, sondern lediglich eine Hilfestellung für die Auswahl der geeigneten Finanzierungsform. Festzuhalten ist, dass schwarmfinanzierte Projekte immer mehr an Bedeutung gewinnen.
In der heutigen Zeit nimmt in vielen Branchen die Relevanz der Gemeinkosten durch ihren steigenden Anteil an den Gesamtkosten innerhalb eines Unternehmens stetig zu. Gerade aus diesem Grund wird es immer wichtiger, geeignete Kostenrechnungssysteme zu finden und die Kosten verursachungsgerecht auf die Kostenträger zu verteilen. Diese Herausforderung besteht auch beim Kooperationsunternehmen dieser Arbeit, der Mercedes Benz G GmbH in Graz-Raaba. Zukünftig ist das Ziel, die Kosten verursachungsgerechter auf die Kostenträger zu verteilen, um so eine solide Basis für weitere Entscheidungen zu schaffen. Als Grundlage hierfür gilt die Richtlinie Produktkalkulation, die vom Konzern ausgegeben wird und verpflichtend anzuwenden ist. Die Prämissen die sich aus dieser ergeben, müssen analysiert und beim Kooperationspartner umgesetzt werden. Um das zu erreichen, werden die Kosten des Unternehmens dargestellt und dem Kalkulationsschema der Richtlinie zugewiesen, dies wird vor allem durch Gespräche mit Mitarbeitern ermöglicht. In der Richtlinie ist beispielsweise die Vollkostenrechnung vorgesehen, welche zukünftig auch umgesetzt wird. In einem zweiten Teil werden die Methoden zur Verteilung der Kosten in der Literatur identifiziert und es wird analysiert, wie eine verursachungsgerechte Verteilung ermöglicht werden kann. Darüber hinaus wird untersucht, welche dieser Methoden beim Kooperationspartner angewendet werden können. Für eine verursachungsgerechtere Verteilung müssen außerdem Formulare angefertigt werden, die es möglich machen die zur Verteilung notwendigen Informationen zu sammeln. Dies stellt eine große Herausforderung dar, da die Daten zum Teil im Unternehmen vorhanden sind, jedoch nicht an die Abteilung für Produktcontrolling geliefert werden. Für einige Kosten müssen zum Beispiel Zeiterfassungssysteme eingeführt werden, damit die Mitarbeiter die Kosten einzelnen Projekten zuweisen können. Neben diesen wesentlichen Zielen wird außerdem ein Excel Tool erstellt, welches alle Ergebnisse der Arbeit miteinbezieht und auf Basis der Richtlinie aufgebaut ist. Zur verursachungsgerechten Verteilung beim Kooperationspartner sind Formulare notwendig, dadurch kann eine genauere Zuordnung der Kosten zu den Kostenträgern erfolgen. Da im Rahmen dieser Arbeit nur ein Teil der Kosten analysiert werden konnte, wurden für die Positionen der Entwicklungsabteilung, die Frachtkosten, die Abschreibungen und die Garantiekosten geeignete Größen gefunden, um die Kostenträger mit angemessen hohen Gemeinkosten zu belasten. Diese Formulare sollen in Zukunft für weitere Positionen der Kostenträgerrechnung erstellt werden.