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Die Registrierkasse
(2017)
Im Rahmen der Steuerreform 2015/16 wurde in Österreich die Einzelaufzeichnungs-, Registrierkassen- und Belegerteilungspflicht eingeführt. Der Gesetzgeber verfolgt damit das Ziel der Betrugsbekämpfung und die Vermeidung von Umsatzverkürzungen. Daraus resultierend erhofft sich der Staat Mehreinnahmen im Bereich der Umsatz- und Ertragsteuern. Neben Österreich bestehen auch in anderen Ländern der Europäischen Union Regelungen bezüglich der Aufzeichnung von Barumsätzen. Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Analyse und dem Vergleich der rechtlichen und technischen Anforderungen im Bereich der Barumsatzaufzeichnungspflichten in den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union. Die Erhebung der aktuellen Gesetzeslage erfolgt mittels Literaturrecherche in nationalen Gesetzestexten, Verordnungen und Erlässen. Hierbei gilt es anzumerken, dass es keine europaweite Gesetzessammlung nationaler Regelungen gibt und nationale Vorschriften oftmals nur in der jeweiligen Landessprache zur Verfügung stehen. Die Ergebnisse der Recherche zu den Barumsatzaufzeichnungspflichten zeigen, dass insgesamt 17 der 28 EU-Mitgliedsstaaten über rechtliche Vorschriften zur Registrierkassenpflicht verfügen. Die Pflicht zur Ausgabe von Belegen ist hierbei eng an die Registrierkassenpflicht gekoppelt. In allen Ländern, in denen die Verwendung von Kassensystemen obligatorisch ist, bestehen auch verpflichtende Vorschriften zur Belegerteilung. Bezogen auf den technischen Aspekt kann gesagt werden, dass insgesamt 20 der 28 Mitgliedsstaaten Vorschriften vorsehen, um die im Einsatz befindlichen Kassensysteme vor missbräuchlicher Verwendung zu schützen. Neben dem Manipulationsschutz wird in 14 Fällen auf Kassenzertifizierungen und Herstellererklärungen zurückgegriffen. 7 Länder setzen das System der direkten Kommunikation der Steuerdaten via Onlineanbindung an die Finanzbehörde ein. Ein weiteres Ziel dieser Arbeit ist es, die Erwartungshaltung des österreichischen Finanzministeriums zu den staatlichen Mehreinnahmen aufgrund der Einführung der Registrierkassenpflicht auf Realisierbarkeit zu überprüfen. Hinsichtlich der Analyse der prognostizierten Steuermehreinnahmen in Österreich wurden die Schätzungen des Finanzministeriums kritisch betrachtet und unterschiedliche Szenarien zur langfristigen Entwicklung der Umsatzsteuermehreinnahmen kalkuliert. Die Berechnungen zeigen, dass die Ergebnisse deutlich unter den Schätzungen liegen. Dies lässt darauf schließen, dass die Erwartungshaltung des österreichischen Finanzministeriums als unrealistisch einzustufen ist. Aufgrund der Tatsache, dass die Umsetzung der gesetzlichen Anforderungen in Hinblick auf den Manipulationsschutz sowie die Anmeldung der Kassensysteme bei der Finanzbehörde erst mit Ende März 2017 erfolgte, gilt es weitere Entwicklungen abzuwarten.
Das von der Stadt Bad Ischl gehaltene Unternehmen Katrin-Seilbahn GmbH sieht sich mit der Schwierigkeit konfrontiert, eine dauerhaft kostendeckende Leistungserbringung zu erfüllen. Die Seilbahn weist immense saisonale Schwankungen auf. Umso wichtiger ist es, sich mit der Planung zukünftiger Perioden zu befassen, aber auch die Leistung der Seilbahn zu kontrollieren und zu überwachen. Daher ist das Ziel dieser Arbeit die Erstellung eines Controlling-Tools, welches durch den Aufbau einer Kostenrechnung eine Kostenkontrolle ermöglicht und durch die Erstellung einer integrierten Planrechnung eine operative Planung erlaubt. Des Weiteren soll das Tool anhand von Analyseinstrumenten in Form einer Abweichungsanalyse und eines Kennzahlencockpits die Performance des Unternehmens aufzeigen. Die Erstellung des Tools erfordert im ersten Schritt eine umfassende Auseinandersetzung mit der fundierten Literatur. Relevante Themengebiete stellen die Theorie zur Kostenrechnung, zur integrierten Planrechnung und zu Kennzahlensystemen dar. Basierend darauf wird im zweiten Schritt die abgehandelte Theorie in das Controlling-Tool der Seilbahn umgesetzt. Es gilt, den Fokus auf eine benutzerfreundliche Handhabung des Tools zu setzen, sodass eine hohe Anzahl an entscheidungsrelevanten Ergebnissen gewonnen werden kann. Das Ergebnis dieser Arbeit stellt ein Kostenrechnungssystem dar, welches durch eine Betriebsüberleitung Grundkosten und -leistungen übernimmt sowie betriebsfremde Erträge und Aufwendungen ausscheidet. Ein Schwerpunkt der Arbeit ist die Umwertung der Abschreibungen sowie der Ansatz von kalkulatorischen Eigenkapitalzinsen. Damit die Kostenrechnung den Anforderungen des Unternehmens gerecht wird, ist sie in Form einer mehrstufigen Deckungsbeitragsrechnung, gegliedert in Profit-Center, aufzubauen. Darauf soll die integrierte Planrechnung aufgesetzt werden, die unter anderem durch den Finanzplan eine monatliche Liquiditätsplanung ermöglicht. Abgerundet wird das Tool durch die Abweichungsanalyse der Erlöse und Kosten, um die Ursachen der Gesamtabweichungen detailliert aufzuteilen. Abschließend sollen dem Unternehmen die berechneten Ergebnisse visuell aufbereitet werden. Diesbezüglich dienen ein Kennzahlencockpit und ein Reporting-Sheet. Das Controlling-Tool stellt den ersten Schritt für die Einführung eines Controlling-Systems im Unternehmen dar und bildet eine solide Basis für Erweiterungen. Dementsprechend sollten weitere Schritte, wie beispielsweise die Erstellung einer Jahresend-Vorschaurechnung, erfolgen.
Die folgende Masterarbeit beschäftigt sich mit der Frage, welche Änderungen sich im Anhang auf Einzelabschlussebene aufgrund des Rechnungslegungsänderungsgesetzes 2014 für die Energie Steiermark AG sowie deren Tochterunternehmen ergeben und inwieweit sich die im Zuge des Rechnungslegungsänderungsgesetz 2014 umzusetzenden Änderungen der Anhangangaben bereits an die International Financial Reporting Standards angenähert haben. Ziel dieser Arbeit ist es, für die Energie Steiermark AG einen Musteranhang nach dem Rechnungslegungsänderungsgesetz 2014 zu erstellen, welcher alle relevanten Inhalte für die Tochtergesellschaften des Energiekonzerns zur Verfügung stellt. In diesem Zusammenhang wird eine Checkliste erstellt, die für die einzelnen Tochtergesellschaften als Orientierungsleitfaden im Rahmen der Anhangerstellung dient und eine Zusammenfassung über alle Änderungen in Bezug auf das Rechnungslegungsänderungsgesetz 2014 darstellt. Die Checkliste wird im Microsoft Excel erstellt. Um einen konkreten Praxisbezug gewährleisten zu können, wird jeweils ein Tochterunternehmen pro Größenklasse als Beispiel herangezogen, damit die erarbeitete Checkliste auf ihre Anwendungsfähigkeit geprüft werden kann. Ein weiteres Ziel dieser wissenschaftlichen Arbeit ist zu untersuchen, inwieweit sich die neuen Darstellungsformen und Inhalte des Anhangs nach der Gesetzesnovelle bereits an die International Financial Reporting Standards angenähert haben. Die Analyse zu den erfolgten Annäherungen wird in weiterer Folge in einem Excel-Tool dargestellt. Die Ergebnisse der Analyse werden einerseits verbal beschrieben und andererseits mittels Ampeldarstellung visualisiert. Die Methoden dieser wissenschaftlichen Arbeit beziehen sich auf die Recherche fundierter Fachliteratur. Als Ergebnis der Masterarbeit kann festgestellt werden, dass sich vor allem für die großen und mittelgroßen Gesellschaften der Energie Steiermark AG ein erhöhter Informationsgehalt im Anhang ergibt. Für kleine Gesellschaften, wie zum Beispiel der Energie Steiermark Natur GmbH, gelten nach wie vor die Erleichterungen im Rahmen der Anhangerstellung. Der erhöhte Informationsgehalt aufgrund des Rechnungslegungsänderungsgesetz 2014 lässt letztendlich darauf schließen, dass bereits eine teilweise Annäherung an die International Financial Reporting Standards stattgefunden hat. Bei näherer Betrachtung kann hervorgehoben werden, dass die Veränderungen aufgrund des Rechnungslegungsänderungsgesetz 2014 nicht die Auswirkung haben, die der Gesetzgeber eigentlich vorgesehen hatte. Besonders in Bezug auf den Anhang kann zum Schluss gekommen werden, dass das Unternehmensgesetz nach wie vor sehr stark Gläubigerschutz orientiert ist.
Als derivative Finanzinstrumente können bilaterale Verträge über den Handel von Wirtschaftsgütern angesehen werden, welche in ihrer Wertentwicklung von einer zugrunde gelegten Referenzgröße abhängig gemacht werden. Diese Form des Handelns hat in den letzten Jahrzehnten maßgeblich an Relevanz zugenommen. Demgemäß ist die Besteuerung dieser Anlageform für den Kooperationspartner Rabel & Partner GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft von besonderer Bedeutung. Als Problem stellt sich zum einen die unzulängliche normative Begriffsdefinition des Derivates dar und zum anderen wurde der Besteuerungsprozess von Einkünften aus Derivaten durch Gesetzesänderungen und diversen Übergangsbestimmungen zunehmend komplexer. Dies hat bei Spezialfragen zur Folge, dass sich umfangreiche Recherchetätigkeiten und damit einhergehend hohe Kosten für den Kooperationspartner ergeben. Als zentraler Untersuchungsgegenstand dieser Arbeit kann die Aufarbeitung des Besteuerungsprozesses von Einkünften aus Derivaten im außerbetrieblichen sowie betrieblichen Bereich von natürlichen Personen hervorgehoben werden. Dieser beinhaltet beispielsweise die Anwendbarkeit des Sondersteuersatzes, Verlustverwertungsrestriktionen sowie die Abgeltungswirkung. Ziel der vorliegenden Arbeit war die Erarbeitung eines Arbeitsbehelfs zur praktischen Anwendung für Steuerberater sowie Berufsanwärter. Zudem galt es die Reichweite des § 27 Abs 4 EStG zu erfassen. Die erarbeiteten Erkenntnisse wurden in einem Praxisleitfaden zusammengefasst, welcher neben einer theoretischen Aufarbeitung der Besteuerungsgrundlagen von Einkünften aus Derivaten ebenso unterschiedliche Entscheidungsbäume, eine Checkliste als Kontrollinstrument sowie ein Glossar enthält. Dieser Praxisleitfaden soll zu einer effizienten und wirtschaftlichen Arbeitsweise der Mitarbeiter beitragen. Dieses Ziel konnte erreicht werden, indem der Besteuerungsprozess von Derivaten mittels Literaturrecherche und Aufarbeitung der Judikatur erfasst wurde. Zudem erfolgte eine Analyse einzelner Finanzinstrumente hinsichtlich ihrer Einkünftezurechnung. Diese enthält eine Aufarbeitung der einkommensteuerlichen Behandlung von Sicherungsgeschäften, strukturierten Finanzprodukten und dem Bezugsrecht sowie eine Abgrenzung zwischen derivativen Finanzinstrumenten und dem Investmentfond. Ob der Gesetzgeber das Ziel der Vereinfachung des Besteuerungsprozesses durch die Einführung der Vermögenszuwachsbesteuerung im Zuge des BBG 2011 erreicht hat, mag unter Umständen angezweifelt werden, der erstellte Praxisleitfaden soll jedoch dazu beitragen.
Konzeption eines bereichsübergreifenden Bottom-Up
Budgetierungsprozesses bei der SES-imagotag GmbH
(2017)
Aufgrund zunehmender Komplexität der Organisationsstrukturen, die Sicherung des Unternehmenswachstums und der Trieb nach langfristiger Unternehmensexistenz machen die Budgetplanung zum zentralen Instrument des Managements. In einem durch laufende technologische Erkenntnisse und Fortschritte geprägten dynamischen Umfeld sowie durch die Globalisierung sind Unternehmen nur dann gewinnbringend, wenn ihre eingesetzten Ressourcen flexibel auf Marktänderungen reagieren können. Ein allgemein gültiges Konzept, welches ein Regelwerk vorgibt, existiert nicht. Individuelle Bedürfnisse der Unternehmen fordern maßgeschneiderte Lösungen und einen optimierten und standardisierten Prozessablauf. Übereinstimmung zwischen Literatur und Praxis besteht lediglich darüber, dass erst durch vorab definierte Zielwerte die Durchführung von Abweichungsanalysen ermöglicht wird. Strategien müssen mit konkreten Budgets versehen werden, denn spätestens dann muss das Management entscheiden, was sie tatsächlich realisieren möchte. Ähnliche Überlegungen führten bei der SES-imagotag GmbH dazu, die Budgetierung durch die Konzeption eines bereichsübergreifenden Bottom-Up Budgetierungsprozesses zu optimieren. In dieser Arbeit wird erhoben, wie der Prozess optimal aufgebaut sein muss. Der Kooperationspartner dieser Arbeit möchte ein von allen Bereichen akzeptiertes Budget, welches anschließend in das Konzernbudget integriert und in weiterer Folge als Entscheidungsgrundlage für das Management dient. Planungs- und kostenstellenverantwortliche Mitarbeiter werden mithilfe von Workshops von Anfang an in den Gestaltungsprozess der Budgetierung integriert, um ihre Ideen und Anforderungen zu berücksichtigen und so Akzeptanz und Motivation für die jährlich wiederholende Budgetphase zu schaffen. Um Abläufe, Schnittstellen und Abhängigkeiten grafisch darzustellen wird eine Budgetierungsroadmap konzeptioniert, welche den bestmöglichen Prozessablauf darstellen soll. Durch die individuelle Konzeption wesentlicher Planungsformulare wird gewährleistet, dass alle relevanten Informationen standardisiert aus den Bereichen an das Controlling, zur Erstellung des Gesamtbudgets, weitergeleitet werden. Diese Arbeit umfasst neben den für den Kooperationspartner individuell entwickelten Templates und konkreten Optimierungsvorschlägen auch theoretisches Wissen aus Literaturquellen. Im Rahmen dieser Arbeit wurde festgestellt, dass die Datenqualität, der vom Vertrieb geplanten Umsätze als Grundlage für die gesamte Unternehmensplanung essentiell ist. Dadurch werden Managemententscheidungen, wie beispielsweise im Risikomanagement in Bezug auf Wechselkursrisiken, beeinflusst. Den Abschluss der Arbeit bilden identifizierte Verbesserungsansätze. Zukünftig werden Instrumente moderner Budgetierungsansätze, wie das Forecasting oder Benchmarking, an Bedeutung gewinnen, da der Kooperationspartner ein schnell wachsendes technologieorientiertes Unternehmen in einem dynamischen Umfeld ist.
Zunehmende Bedeutung von unterjährigen Berichterstattungen der Tochtergesellschaften an die Konzernmuttergesellschaft und die damit verbundene Transparenzschaffung in Konzernen führen zur laufenden Optimierung des Management Reportings. Ein funktionierendes Reporting und eine zeitnahe Informationsversorgung des Managements stellt die Grundlage für Managemententscheidungen und die Unternehmensteuerung dar. Ähnliche Ansätze führten beim Kooperationspartner zur Überlegung, das Management Reporting der Tochtergesellschaften zu optimieren. Die zentrale Problemstellung der Masterarbeit ist es, die Reportingprozesse beim Kooperationspartner erstmals zu erheben und im Rahmen einer kritischen Analyse der erhobenen Reportingprozesse, der Qualität der erhaltenen Informationen und der Reportgestaltung, Inhalte für den Reportingleitfaden sowie Inhalte und optische Gestaltungsmöglichkeiten für den Management Report zu identifizieren, mit welchen eine Optimierung des Management Reportings beim Kooperationspartner gewährleistet werden kann. Die beim Kooperationspartner gelebten Reportingprozesse werden im Rahmen der Masterarbeit erstmals erhoben und mittels Flowchart-Darstellung visualisiert. Die erhobenen Reportingprozesse sowie die im Rahmen des Reportings erhaltenen Daten und die derzeitige Reportgestaltung werden kritisch analysiert. Als Basis für die Analyse wird Literaturrecherche betrieben und ein leitfadengestütztes Interview durchgeführt. Die aus der Analyse abgeleiteten Optimierungspotenziale werden in den neu konzipierten Reportingleitfaden integriert. Der Reportingleitfaden dient den für das Reporting verantwortlichen Personen als Hilfestellung, sodass diese wissen, welche Informationen sie zu welchem Zeitpunkt und in welcher Form an die Konzernmuttergesellschaft berichten müssen. Der neu konzipierte, standardisierte, unterjährige Management Report gewährleistet eine einheitlich aufbereitete Entscheidungsbasis für das Management. Die konzipierten Praxisoutputs werden eine Optimierung des Management Reportings beim Kooperationspartner gewährleisten. Zu den Optimierungen zählen die Einführung von Deadlines für die Reportingprozesse, Festlegung von Verantwortlichkeiten für einzelne Prozessschritte oder einheitliche Dokumentbezeichnungen und –vorlagen. Durch die rasche Weiterentwicklung des Reportings der Tochtergesellschaften werden sich laufend neue Optimierungspotenziale beim Kooperationspartner ergeben. Es ist notwendig, dass die Inhalte der Praxisoutputs überwacht und regelmäßig kritisch hinterfragt werden, um zukünftig eine optimale Informationsversorgung des Managements für die Unternehmenssteuerung gewährleisten zu können.
Ziel dieser Arbeit ist, eine neue Kostenträgerstückrechnung zu erstellen, um die richtige Berechnung von Verkaufspreisen sicherzustellen und die quantitative Abweichung zur alten Kalkulation zu berechnen. Um eine korrekte Datenbasis zu gewährleisten, gilt es Verbesserungspotential in der bestehenden Kostenrechnung zu identifizieren und in einer Handlungsempfehlung zusammenzufassen. Daraus abgeleitet ist die Problemstellung dieser Arbeit, die Erstellung einer Kostenträgerstückrechnung im Rahmen der kritischen Analyse der bestehenden Kostenrechnung. Nach dem einleitenden Kapitel wird im zweiten Kapitel bzw. im ersten Abschnitt dieser Arbeit auf die Rahmenbedingungen der Kostenrechnung, die Kostenartenrechnung und die Kostenstellenrechnung eingegangen. Der Istzustand wird mit einem leitfadengestützten Interview mit der Controlling-Abteilung erhoben und schriftlich ausgeführt. Im Anschluss wird ein möglicher Sollzustand definiert. Literaturrecherche wird als bevorzugte Methode gewählt. Der Abschluss dieses Kapitels ist die Gegenüberstellung von Istzustand und Sollzustand. Durch diesen Vergleich werden Schwachstellen aufgezeigt und passende Handlungsempfehlungen für das Kooperationsunternehmen abgeleitet. Aufbauend auf den Ergebnissen der Analyse widmet sich der zweite Abschnitt dieser Arbeit der neuen Produktkalkulation in MS Excel. Im dritten Kapitel werden die Anforderungen an die Kostenträgerstückrechnung durch Literaturrecherche und ein leitfadengestütztes Interview mit der Geschäftsführung definiert. Beispielweise soll das neue Tool unabhängig vom alten erstellt werden. Neben Benutzerfreundlichkeit sollte es eine Verknüpfung mit NTCS aufweisen, sodass ein durchgängiger Informationskreislauf gewährleistet ist. Anschließend werden die Datengrundlage, der Informationsfluss innerhalb des Tools und die Funktionsweise der Kalkulation beschrieben. Im Anschluss wird im vierten Kapitel die derzeit verwendete Kalkulation der neu erstellten Kalkulation gegenübergestellt und die Abweichung bei der Berechnung von Verkaufspreisen ermittelt und erklärt. Um den Abweichungen im Detail nachzugehen, werden die Kosten auf Ebene einzelner Kostenarten und Fertigungsstufen untersucht. Die Produktkalkulation wurde dem Kooperationsunternehmen übergeben und wird bereits für die Berechnung von Verkaufspreisen neuer und bestehender Produkte verwendet. Teilweise wurden Handlungsempfehlungen im laufenden Wirtschaftsjahr umgesetzt. Die Umsetzung der übrigen Empfehlungen erfolgt im Wirtschaftsjahr 2017.
Finanzverwaltungen setzen sich angesichts der Transaktionsvolumina, die in multinationalen Unternehmensgruppen bewegt werden, verstärkt mit dem Thema der gruppeninternen Transferpreise auseinander. Die im Rahmen des Projekts zur Bekämpfung der künstlichen Verminderung von steuerlichen Bemessungsgrundlagen und grenzüberschreitenden Gewinnverschiebung durch multinationale Konzerne (sog. „BEPS-Projekt“ - Base Erosion and Profit Shifting) von der OECD erarbeiteten Leitlinien sowie deren Umsetzungsempfehlung in Form eines Mustergesetzes, wurden von den G20 Staats- und Regierungschefs gebilligt und im Rahmen eines multilateralen Übereinkommens u.a. auch von Österreich unterzeichnet. Um den darin geforderten einheitlichen Standard auf österreichsicher Ebene umzusetzen, wurde im Jahr 2016 das Verrechnungspreisdokumentationsgesetz (VPDG) von der Bundesregierung erlassen. Das österreichische Kooperationsunternehmen SES-imagotag GmbH ist seit dem Jahr 2014 als eigenständige Geschäftseinheit in den französischen SES-imagotag Konzern integriert und dem VPDG unterworfen. Die SES-imagotag GmbH hat Transferpreise in der Vergangenheit nicht dokumentiert und muss sich schnellstmöglich auf die Dokumentation gemäß VPDG vorbereiten. Dem Leser wird Kenntnis über die Anforderungen an eine Verrechnungspreisdokumentation einer eigenständigen österreichischen Geschäftseinheit (SES-imagotag GmbH) innerhalb einer multinationalen Unternehmensgruppe mit ausländischen Sitz (SES-imagotag Konzern) anhand des VPDG 2016 erteilt. Der Fokus hierbei liegt auf der Erstellung des Local File. Anhand theoretischer und praktischer Aufarbeitung der Thematik wird Auskunft erteilt, welche Unternehmen der Anwendung des VPDG unterworfen sind, wann der Zeitpunkt der erstmaligen Dokumentation eintritt und in welcher Form bzw. mit welchen Inhalten die Transferpreisdokumentation gemäß VPDG den heimischen Steuerbehörden vorzulegen ist. Dies beinhaltet Informationen über gesetzlich anerkannten Verrechnungspreismodelle, über den (OECD) Fremdvergleichsgrundsatz und über die Behandlung der Verrechnung von internen Dienstleistungen (Management Fees). Anhand unternehmensspezifischer Sachverhalte bei der SES-imagotag GmbH wird im praktischen Ausfluss der Arbeit die Konzeption eines Local File erarbeitet sowie ergänzend eine Checkliste mit den erforderlichen Inhalten der Dokumentation des Local File bereitgestellt. Die vorliegende Arbeit bietet umfassende Hilfestellung, um eine gesetzeskonforme Verrechnungspreisdokumentation erstellen zu können, die den Anforderungen des Verrechnungspreisdokumentationsgesetztes bzw. einer Betriebsprüfung standhält und zu keinen (wesentlichen) Nachbesserungspflichten aufgrund von Dokumentationsmängeln führt.
Für diese Masterarbeit wurde ein österreichisches, familienbetriebenes Reisebüro, welches in der Rechtsform als Einzelunternehmen geführt wird, gewonnen. Zusätzlich zur Reisebürotätigkeit wird der regionale Schülertransport durchgeführt. Angesichts der Umsatzgröße werden die Gewinne gemäß § 5 EStG bilanziert. Das Kooperationsunternehmen weist seit circa 3 Jahren kontinuierlich steigende Gewinne auf. Aufgrund dessen, dass diese Gewinne gemäß § 33 EStG dem progressiven Einkommensteuertarif unterliegen, resultiert eine hohe Steuerlast.
Der Fokus dieser Arbeit liegt in einer möglichen Steuersenkung durch Investitionen bzw. Ersatzinvestitionen für den Schülertransport, welche in den vergangenen Jahren nicht erfolgten und daher grundsätzlich unbedingt notwendig wären. Durch sinnvoll geplante Investitionen könnte die Steuerlast wesentlich gesenkt werden, allerdings sieht der Kooperationspartner im Zusammenhang mit der Anschaffung neuer Busse keinen Vorteil, sondern nur Kosten.
Ziel dieser Arbeit ist die Erstellung einer Berechnung anhand der Kapitalwertmethode die auf diverse Faktoren wie Finanzierungsmöglichkeiten, Anschaffungs- sowie Ersatzanschaffungszeitpunkte und Investitionsanreize eingeht.
Die vorliegende Arbeit behandelt zu Beginn die theoretischen Ausführungen im Zusammenhang mit Investitionsberechnungen. Dabei wurden die Aspekte der Finanzierungsform, des anwendbaren Investitionsverfahrenes sowie mögliche Investitionsanreize dazu erläutert. Diese theoretische Analyse stellt das Fundament für die, auf den Kooperationspartner abgestimmte, Investitionsberechnung anhand der Kapitalwertmethode für die praktische Umsetzung dar.
Im anschließenden praktischen Teil dieser Arbeit wurde eine Kapitalwertberechnung erstellt, welche dem Kooperationsunternehmen aufzeigen soll, dass Investitionen in seinem Fall einen steuerlichen Vorteil mit sich bringen. Dabei werden ihm in unterschiedlichen Szenarien, hinsichtlich der Anschaffungszeitpunkten sowie den beiden verwendeten Formen der Absetzung für Abnutzung, aufgezeigt, welche Variante für ihn den höchsten Steuervorteil bietet. Aus diesen Ergebnissen wurden für das Kooperationsunternehmen Handlungsempfehlungen abgeleitet.
Die Berichterstattung aussagekräftiger Kennzahlen an die Führungskräfte hat einen maßgeblichen Einfluss auf die Qualität der Entscheidungen in Unternehmen. Vor allem auf Konzernebene stellt es allerdings eine Herausforderung dar, die große Menge an Informationen der Mutter- und Tochtergesellschaften effektiv zu filtern und im Bericht übersichtlich darzustellen.
Der Konzernbericht der Grazer Wechselseitigen Versicherung AG (GRAWE) enthält bisher eine sehr geringe Anzahl an Kennzahlen aus dem Bereich der Versicherung und die Daten werden ausschließlich in Tabellenform dargestellt. Die Anforderungen einer optimalen Informationsversorgung als Entscheidungsgrundlage für die Führungskräfte können mit dem derzeitigen Berichtsinhalt nicht erfüllt werden.
Die Zielsetzung dieser Masterarbeit ist es, in einem ersten Schritt die Qualität der Kennzahlen aus dem Konzernbericht der GRAWE zu erheben, um bestehende Probleme aufzuzeigen und daraus Optimierungspotenziale abzuleiten. In weiterer Folge soll für das Unternehmen eine Handlungsempfehlung abgegeben werden, welche Kennzahlen zukünftig in den Konzernbericht aufgenommen werden sollen und wie diese übersichtlich dargestellt werden können.
Als Instrument für die Festlegung von Kennzahlen wird die Scoring-Methode herangezogen. Dazu wird in einem ersten Schritt anhand von Literaturrecherche ein Kennzahlen-Katalog aus den Kategorien Kapitalstruktur, Rentabilität, Ertrag, Liquidität und Versicherungstechnik erstellt. Nach einer kritischen Analyse des derzeitigen Konzernberichts wird in weiterer Folge eine Vorauswahl an Kennzahlen, die für die GRAWE relevant sein könnten, getroffen. Von diesen Kennzahlen werden für die Endauswahl jeweils die Berechnungsmethode sowie eine kurze Beschreibung in einem Fragebogen dargestellt. Dieser wird von den Vorständen des Konzerns und den Abteilungs- und FachbereichsleiterInnen der Controllingabteilung anhand der Kriterien Klarheit, Zielorientierung, Multikausalität und Konzernrelevanz im Rahmen von Einzelgesprächen nach einem Punkteschema bewertet.
Aufgrund der aus der Berichtsanalyse abgeleiteten Optimierungspotenziale und der Bewertungsergebnisse können anschließend die Kennzahlen festgelegt werden, die zukünftig in den Konzernbericht aufgenommen werden sollen. Für ein schnelles und effizientes Erkennen von Zusammenhängen und Abweichungen wird zusätzlich eine Gestaltungsempfehlung für die Darstellung der ausgewählten Kennzahlen im Konzernbericht abgegeben. Das Ergebnis der Arbeit stellt somit eine Handlungsempfehlung, indem relevante Kennzahlen für die Versicherungsbranche in einem Excel-Tool sowohl in Tabellenform als auch grafisch veranschaulicht werden, dar.
Erstellung eines Praxisleitfadens für Umgründungen unter Einbezug eines konkreten Praxisfalles
(2022)
Die vorliegende Masterarbeit beschäftigt sich mit den Umgründungsarten gemäß Umgründungssteuergesetz (UmgrStG). Demnach werden Verschmelzung, Umwandlung, Spaltung, Einbringung, Zusammenschluss und Realteilung von Gesellschaften bearbeitet. Dabei werden die Umgründungsarten danach kategorisiert, ob sie für Kapitalgesellschaften oder Personengesellschaften bzw. Einzelunternehmen anzuwenden sind. Weiters wird eine Unterscheidung dahingehend getroffen, ob es sich um eine Einzel- oder Gesamtrechtsnachfolge handelt. Anwendungsvoraussetzungen und Auswirkungen der Umgründung werden für die verschiedenen Möglichkeiten erarbeitet und genauer beschrieben. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf den steuerlichen Auswirkungen.
Ziel der Arbeit ist es, eine Richtlinie für Umgründungen für den Kooperationspartner zu erarbeiten, um diese an einem konkreten Praxisfall, der Umgründung einer Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GesbR) in eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH), anwenden zu können. Somit gilt es, die umgründungssteuerrechtlichen Bestimmungen, die eine steuerschonende Umstrukturierung von Unternehmen ermöglichen, zu analysieren, um Punkte erarbeiten zu können, die in die Richtlinie aufgenommen werden sollen.
Unternehmen haben aufgrund der unübersichtlichen gesetzlichen Vorgaben Hemmungen davor, einen Rechtsformwechsel durchzuführen. Problemstellung dieser Arbeit ist daher, die Erhebung und Analyse der umgründungssteuerrechtlichen Bestimmungen, die eine steuerschonende Umstrukturierung von Unternehmen ermöglichen, um in weiterer Folge den Rechtsformwechsel des untersuchten Praxisfalles unter Anwendung der gewonnenen Erkenntnisse zu lösen.
Um die Ziele dieser Arbeit zu erreichen, wurde auf die Methode der Literaturrecherche zurückgegriffen, Gespräche mit dem Kooperationspartner wurden geführt und die vom Kooperationspartner zur Verfügung gestellten Unterlagen wurden analysiert.
Den Hauptteil der Arbeit bilden zum einen die Erläuterungen zu den Umgründungsarten gemäß UmgrStG, zum anderen die Ausführungen zur Erarbeitung des Praxisfalles anhand der erstellten Richtlinie.
Im Rahmen der Arbeit wurde erkannt, dass es zahlreiche Aspekte zu beachten gilt, wenn eine Umgründung von Unternehmen vorgenommen wird. Jeder Fall muss individuell betrachtet werden und bedarf spezifischer Recherchen.
Das dynamische Umfeld von Bauunternehmen befindet sich stets im Wandel. Die hohe Wettbewerbsintensität in der Baubranche sowie die zahlreichen Risikoquellen, die über sämtliche Phasen des Bauprozesses bestehen, stellen Bauunternehmen in der Abwicklung von Kundenprojekten täglich vor Herausforderungen. Um weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben und rechtzeitig sowie angemessen reagieren zu können, ist die Durchführung eines adäquaten Risikomanagements zur Minimierung des wirtschaftlichen Risikos von zentraler Bedeutung.
Die hohe Komplexität und Individualität der Projekte erschweren dem Kooperationspartner die standardisierte Beurteilung kaufmännischer Risiken neu akquirierter Projekte im gegenwärtigen Risikomanagement. Die Unzulänglichkeit eines standardisierten Bewertungsverfahrens sowie die subjektiven Einflüsse der MitarbeiterInnen führen dazu, dass Projekte falsch evaluiert werden. Unangemessene Risikosteuerungsmaßnahmen und der Eintritt von Liquiditätsrisiken sind die Folgen falsch evaluierter Projekte. Aufgrund dieser Ausgangssituation resultiert die zentrale Fragestellung der Arbeit, wie das bestehende Risikomanagement weiterentwickelt und wie ein adäquates Risikomanagementkonzept gestaltet werden kann, damit eine praktisch umsetzbare sowie standardisierte Risikobeurteilung für neu akquirierte Projekte von jedem/r MitarbeiterIn objektiv vorgenommen werden kann. Um diese Problemstellung zu lösen, wurde in der vorliegenden Arbeit das gegenwärtige Risikomanagement des Kooperationspartners anhand eines unstrukturierten Prozessinterviews erhoben und Optimierungspotenziale definiert. Darüber hinaus wurden die Phasen des Risikomanagementprozesses anhand von Literaturrecherche mit Fokus auf projektorientierte Unternehmen erarbeitet und anschließend in Hinblick auf die Entwicklung des Risikomanagementsystems praktisch umgesetzt.
Als Praxisoutput dieser Arbeit ging die Konzeptionierung eines umfassenden standardisierten Risikomanagementsystems zur Beurteilung der kaufmännischen Risiken auf Einzelprojektebene in Form eines MS Excel-Tools hervor. Im konzeptionierten Risikomanagementsystem durchläuft das jeweilige Projekt den Risikomanagementprozess, welcher die Risikoidentifikation, Risikoanalyse, Risikobewertung, Risikosteuerung sowie Risikoüberwachung beinhaltet.
Die Einführung des standardisierten Risikomanagementsystems schafft Transparenz, gewährt einen Einblick in die Risikostruktur des jeweiligen Projekts und beseitigt eine Verzerrung der Risikobeurteilung durch subjektive Einflüsse. Anlässlich einer konsequenten Anwendung von Risikomanagement können potenzielle Risiken frühzeitig erkannt und Überschreitungen von Projektlaufzeiten und -kosten vermieden werden. Der Einsatz von Risikomanagement führt zu einer erkennbaren Verbesserung der Wirksamkeit und Effizienz der Organisation sowie zu einer nachhaltigeren Entwicklung und folglich zu einer Steigerung des Unternehmenswertes.
Die Spar Österreichische Warenhandels AG ist ein privat geführtes österreichisches Handelsunternehmen mit dem Hauptsitz in Salzburg. Dazu gibt es in Österreich sechs weitere Zweigniederlassungen, die für den Lebensmittelhandel im Inland verantwortlich sind. Der Zweigniederlassung in Graz unterstehen 124 Eigenfilialen und 30 selbständige UnternehmerInnen, die als Sparmärkte auftreten und ihre Buchhaltung an den Konzern ausgelagert haben. In den letzten Jahren standen einige dieser selbständigen UnternehmerInnen, auch rote SystempartnerInnen genannt, vor der Insolvenz oder konnten die geplanten Ergebnisziele am Jahresende nicht erreichen. Aus diesem Grund möchte der Kooperationspartner die betriebswirtschaftlichen Ergebnisauswertungen forcieren. Da das aktuelle Jahresabschlussanalysetool bereits vor 20 Jahren erstellt wurde und es lediglich sieben Kennzahlen beinhaltet, soll dieses optimiert werden. Darüber hinaus sollen auch aktuelle Sollwerte für die Kennzahlen ermittelt werden. Dazu wurde die aktuelle Vorgehensweise und die Inhalte des Tools kritisch betrachtet. Mit Hilfe der darauf gewonnen Verbesserungspotenziale und den Grundlagen aus der Fachliteratur wurde ein Konzept für ein verbessertes Jahresabschlussanalysetool erarbeitet. Dabei wurden die Dateneingabe, die Strukturbilanz und das Kennzahlensystem überarbeitet. Die Dateneingabe wird an die gesetzlichen Gliederungen von Bilanz und GuV angepasst, der Strukturabschluss wird komprimiert und das Kennzahlensystem wird auf zwanzig Kennzahlen inklusive berechneter und plausibilisierter Sollwerte erweitert. Weiters soll die unterjährige Wirtschaftlichkeitskontrolle, die derzeit in Form eines monatlichen Soll/Ist-Vergleiches durchgeführt wird, um die Betrachtung spezifischer Kennzahlen, sowie der Entwicklung des Eigenkapitals, der Investitionen und der Finanzierungen erweitert werden. Die Erkenntnisse zur Erweiterung der unterjährigen Erfolgskontrolle wurden mittels eines qualitativen Interviews mit der Abteilungsleiterin für Rechnungswesen und Controlling, dessen Auswertung an die Methode nach Mayring angelehnt ist, gewonnen. Für die unterjährige Betrachtung spezifischer Kennzahlen wurde ein Reporting-Prozess inklusive einer Zeitleiste konzipiert, der jeweils zu Quartalsende beginnt. Die halbjährliche Entwicklung des Eigenkapitals wird auf Grundlage der Eigenkapitalwerte aus dem Vorjahr und des Soll/Ist-Vergleiches zum Halbjahr berechnet. Die Investitionen und Finanzierungen werden halbjährliche in Form einer direkten Cashflowberechnung ermittelt. Werden diese Konzepte beim Kooperationspartner umgesetzt und in weiterer Folge korrekt und zeitgerecht angewendet, können negative Entwicklung frühzeitig erkannt und mit adäquaten Maßnahmen zur Gegensteuerung vermieden werden. Die neu konzipierten Tools sollten für einen effizienteren Einsatz als eigene Applikation mit eigener Datenbank programmiert werden, wobei auch eine automatisierte Einspielung der Jahresabschlüsse angedacht werden kann. Weiters können die Tools bei Bedarf zukünftig um zusätzliche Rechtsformen, wie die Kommanditgesellschaft oder den Verein erweitert werden.
Bisher gab es in Österreich keine gesetzlichen Regelungen und nur wenig Informationen seitens der Finanzverwaltung zur steuerlichen Behandlung von Krypto-Assets. Durch die ökosoziale Steuerreform, welche mit 1. März 2022 in Kraft trat, wurden gesetzliche Regelungen geschaffen und für Rechtssicherheit gesorgt. Aufgrund dieser Änderungen wenden sich die Steuerpflichtigen vermehrt mit Fragen an Steuerberatungskanzleien. Für sie ist es notwendig, gut vorbereitet zu sein, um die Fragen der KlientInnen beantworten zu können. Ziel der Arbeit ist es, ein Beratungskonzept für die PKF Corti & Partner GmbH zur steuerlichen Behandlung von Krypto-Assets zu erstellen, um die KlientInnen effizient beraten zu können.
Als Teil des Konzepts werden in der Arbeit die bilanziellen und steuerlichen Regelungen für Krypto-Assets erläutert und ein steuerlicher Entscheidungsbaum zur Beratung erstellt. Weiters wird auf aktuelle und zukünftige steuerliche Entwicklungen in Zusammenhang mit Krypto-Assets-Assets und der Blockchain-Technologie dahinter eingegangen. Außerdem wird eine qualitative empirische Erhebung durchgeführt und vier ExpertInnen befragt. Durch ihre verschiedenen Sichtweisen sollen Erkenntnisse aus der Praxis in die Arbeit miteinfließen.
Die Arbeit hat gezeigt, dass es vielfältige Anwendungsmöglichkeiten für die Blockchain-Technologie gibt. Eine davon ist die Tokenisierung von Wirtschafsgütern. Jeder Token kann eine andere Ausgestaltung haben, weshalb sie nicht pauschal einer Einkunftsart zugeordnet werden dürfen, da auch diese von Token zu Token variieren kann. Die Analyse der ökosozialen Steuerreform hat ergeben, dass zwar in vielen Bereichen endlich Regelungen geschaffen wurden, Non-Fungible Token, welche in den letzten zwei Jahre immer beliebter wurden, nicht davon umfasst sind. Die Auseinandersetzung mit den aktuellen und zukünftigen steuerlichen Entwicklungen hat gezeigt, dass der automatische Informationsaustausch zwischen Finanzamt und Krypto-Börsen und die Abzugsverpflichtung für die Kapitalertragssteuer ab der Umsetzung im Jahr 2024 zu einem erhöhten Steueraufkommen beitragen werden. Daneben gibt es wieder neue Themen, womit sich die Finanzverwaltung erst auseinandersetzen muss.
Mit dieser Arbeit wird dem/der LeserIn ein Einblick in die Welt der Krypto-Assets gegeben. Die dahinterstehende Technologie wird erklärt und auf Anwendungsmöglichkeiten in der Praxis eingegangen. Die bilanziellen und steuerrechtlichen Regelungen werden ausgearbeitet und für die steuerlichen Aspekte wird ein Entscheidungsbaum erstellt. Mit dieser grafischen Darstellung werden dem/der LeserIn auf einfache Weise die einzelnen Schritte zur steuerlichen Behandlung von Krypto-Assets nähergebracht und dem Kooperationspartner ein Hilfsmittel zur Beratung seiner KlientInnen gegeben.
Die Frage nach dem optimalen Verhältnis von Eigen- und Fremdkapital ist für Finanzierungs- und Investitionsentscheidungen von Unternehmen von Bedeutung. Interne und externe Einflussfaktoren, sogenannte Determinanten, müssen dabei in die Entscheidungen miteinbezogen werden. Wirtschaftskrisen können die Wirkung der Determinanten auf die Kapitalstruktur verändern. Im Zuge dieser Arbeit wurden zwei Wirtschaftskrisen, die Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/09 und die Corona Pandemie empirisch untersucht. Anhand dessen, wurde im letzten Kapital die Auswirkung der politischen Situation in Russland auf die mögliche Veränderung des Verschuldungsgrades untersucht.
Obwohl es in der Theorie einige Ansätze bezüglich exogener Einflüsse auf die Kapitalstruktur gibt, ist die Untersuchung bezüglich eines tatsächlichen Zusammenhangs empirisch noch nicht geklärt. Zu untersuchen sind unter anderem die Veränderungen bezüglich der Größe eines Unternehmens, des Medians der Kapitalstruktur, das Anlagevermögen, die Profitabilität, die Veränderung bezüglich der (erwarteten) Inflation und das Wachstum ausgedrückt im Bruttoinlandsprodukt. Datenbasis sind dabei einerseits die veröffentlichten Jahresabschlüsse der Unternehmen, andererseits wurden die makroökonomischen Daten anhand publizierter Daten der Weltbank in die Untersuchung miteinbezogen. Für die oben genannten Determinanten und deren Wirkung auf den Verschuldungsgrad wurden Hypothesen anhand der Kapitalstrukturtheorien abgeleitet. Drei Branchen wurden in der Analyse untersucht: die Automobilbranche, die Finanzdienstleister und die Erdöl- und Erdgasindustrie.
In der multiplen Regressionsanalyse konnte nur für die Automobilbranche festgestellt werden, dass sich in Krisenjahren die Einflussfaktoren anders als in nicht Krisenjahren verhalten. Die signifikanten Determinanten der Branche sind die Größe eines Unternehmens und der Median der Branchenverschuldung. In Krisenjahren sind diese beiden Variablen nicht mehr signifikant und deren Wirkung auf die Kapitalstruktur ist ungewiss. In der Erdöl- und Erdgasindustrie und bei den Finanzdienstleistern konnte keine Veränderung in den Krisenjahren auf die Kapitalstruktur festgestellt werden. Es konnten aber signifikante Variablen über den gesamten Betrachtungshorizont sowie für die einzelnen Zeitintervalle verifiziert werden.
Bei den Finanzdienstleistern ist die Güte des als besten klassifizierten multiplen Modells (LEV ~Größe + Median der Branchenverschuldung + Profitabilität) mit nicht mal 10% am geringsten. Handlungsempfehlungen können aufgrund der Ergebnisse nur für die Automobilbranche abgegeben werden. Die Determinanten Median der Branchenverschuldung und die Größe wirken beide in nicht Krisenzeiten positiv auf den Verschuldungsgrad. Unternehmen dürfen sich nicht auf den Einfluss der Determinanten auf den Verschuldungsgrad verlassen, da sich diese in Krisenzeiten willkürlich verhalten.
Im Zuge von Bewertungsprozessen von Unternehmen müssen unter der Berücksichtigung der Richtlinien des Fachgutachtens KFS/BW 1 Managementfaktoren identifiziert und in der Ermittlung des Unternehmenswertes einbezogen werden. Der Kooperationspartner PwC Steiermark Wirtschaftsprüfung und Steuerberatung GmbH berücksichtigt derzeit den Einflussfaktor „Management“ insofern, als dass er adäquate kalkulatorische Unternehmerlöhne in die Bewertungsrechnungen aufnimmt. In der aufwandsseitigen Berücksichtigung von Einflussfaktoren sieht er das Defizit darin, dass potenzielle Ergebnissteigerungen durch ein idealtypisches Management vernachlässigt werden und es möglicherweise zu künstlich hervorgerufenen Unterbewertungen kommen könnte.
Die vorliegende Masterarbeit beschäftigt sich im Detail mit dem Einflussfaktor „Management“ auf den Unternehmenswert und identifiziert mithilfe facheinschlägiger Literaturquellen fünf bewertungsrelevante Faktoren, die von der Managerperson auf den Unternehmenserfolg oder - performance einwirken. Unter diese Faktoren fallen persönliche Eigenschaften wie das Alter und Intellektuelle Kapital, der vorherrschende Managementstil, individuelle Beteiligungen am Unternehmen und bezogene Gehaltsvergütungen. Mithilfe von veröffentlichten Studienergebnissen zu den einzelnen Faktoren wird ein Idealtypus identifiziert, der in weiterer Folge als Maßstab für die Beurteilung von Managementfaktoren zukünftiger Bewertungsobjekte eingesetzt werden soll. Des Weiteren wird mithilfe des definierten Idealtypus am europäischen Kapitalmarkt nach Unternehmen gesucht, die in der Vergangenheit von CEOs mit idealtypischen Ausprägungen des Managementfaktors geführt wurden.
Im empirischen Teil der Masterarbeit wird auf der Datenbasis von drei Unternehmen mit nachweislicher idealtypischer Führung in der Vergangenheit untersucht, ob sich in den Beobachtungszeiträumen unter idealtypischen Managements eine signifikant bessere Unternehmensleistung feststellen lässt als vor oder nach der Funktionsperiode der idealtypischen Managerfiguren. Hierfür werden Mittelwerte der Unternehmensrenditen und Unterschiedsbeträge des Aktienindexes STOXX 600 Europe, der stellvertretend für den Markt steht, im Zeitreihenvergleich untersucht. In Anlehnung an die Ergebnisse der statistischen Testverfahren wird folglich nachgewiesen, dass idealtypische Managements unabhängig der Unternehmensbranche zu einer höheren Unternehmensperformance führen.
Diese Erkenntnis und die der Literaturrecherche werden als Praxisoutput der Masterarbeit in eine Berechnungsvorlage für zukünftige Bewertungen übergeleitet und an einem anonymisierten Unternehmensbeispiel getestet bzw. angewendet. Die erstellte Datei und ein konzeptionierter Beurteilungsbogen für Managements werden dem Kooperationspartner als wissenschaftlich erarbeitete Leitlinie zur künftigen Berücksichtigung des Einflussfaktors „Management“ übergeben.
Unternehmen in unterschiedlichsten Branchen sind aufgrund des steigenden Wettbewerbs und der stetigen Weiterentwicklung der Wirtschaft gefordert, ihre Prozesse effizienter denn je zu gestalten. Vor allem im Bereich der Verwaltung und Administration liegen hierbei große Einsparungspotenziale durch die Nutzung von digitalen Technologien, die zur Optimierung der Geschäftsprozesse wesentlich beitragen. Die manuelle Erfassung und Bearbeitung papierbasierter Rechnungen in der Kreditorenbuchhaltung ist ein aufwendiger, wenig effizienter und kostenintensiver Prozess, der sich aufgrund seines Prozessablaufes gut standardisieren lässt und daher ein hohes Optimierungspotenzial mithilfe der Digitalisierung und Automatisierung von internen Prozessen bietet. Der Kooperationspartner hat diese Möglichkeit erkannt und im Bereich der Krediorenbuchhaltung einen Elektronischen Rechnungsworkflow implementiert.
Die elektronische Eingangsrechnungsverarbeitung stellt jedoch rechtliche, technische und organisatorische Anforderungen, die es für das implementierende Unternehmen zu beachten gilt. Weiters bergen diese digitalisierten Prozessabläufe Risiken, die es zu identifizieren und zu steuern gilt. Übergeordnetes Ziel der vorliegenden Masterarbeit ist es, dem Kooperationspartner aufzuzeigen, welche Nutzenpotenziale durch die Einführung dieses Rechnungsworkflows erreicht wurden und wie diese hinsichtlich der Quantität aber auch Qualität verbessert werden können. Zur Erreichung dieser Ziele wurde mittels facheinschlägiger Literatur und durchgeführten qualitativen Beobachtungen ermittelt, wie die bereits digitalisierten Prozessabläufe in der Kreditorenbuchhaltung beim Kooperationspartner derzeit stattfinden und wie diese optimiert werden können. Die Herausforderung bestand darin, die Prozessabläufe unter Berücksichtigung der Risiken zu ana-lysieren und Schwachstellen und Optimierungspotenziale daraus abzuleiten. Die Optimierungs-potenziale können durch den Einsatz digitaler Technologien aber auch der bestmöglichen Erfüllung der organisatorischen Anforderung erreicht werden. Die durchgeführte Durchlaufzeitanalyse auf Basis von Arbeitsberichten erlaubt dem Kooperationspartner einen Vergleich zu den Personalkosten vor der Einführung des ERWF. Die Analyse hat gezeigt, dass durch eine fehlerfreie Stammdatenwartung die Bearbeitungszeit wesentlich reduziert werden kann.
Aus den Ergebnissen der risikoorientierten Evaluierung und den daraus abgeleiteten Optimierungspotenzialen wurden für den Kooperationspartner Handlungsempfehlungen zur Performance-Steigerung des Elektronischen Rechnungsworkflows getroffen. Diese zeigen auf, wie die Prozesse effizienter gestaltet werden können, und welche Maßnahmen hinsichtlich der erhobenen Risiken gesetzt werden müssen. Durch die Umsetzung der empfohlenen Maßnahmen soll die Qualität der aktuell stattfindenden Prozesse und die Anzahl der automatisiert gebuchten Rechnungen gesteigert werden.
Die Unternehmensbewertung von Startups stellt Theoretiker wie Praktiker vor große Probleme. Die Grenze zwischen Fantasie und Fakten ist in diesem Zusammenhang nicht immer deutlich zu erkennen. Die KSV1870 Holding AG ist in ihrer Rolle als Investorin jedoch auf die Ermittlung eines Unternehmenswertes abhängig. Er bestimmt die Vorteilhaftigkeit eines Investments und bildet daher die Entscheidungsgrundlage. Aufgrund der Besonderheiten von Startups wurde auf eine fundierte Bewertung bisher verzichtet. Investment-Entscheidungen müssen daher intuitiv getroffen werden und sind somit dem Risiko einer Fehleinschätzung ausgesetzt.
Ziel dieser Arbeit ist es daher, ein standardisiertes Verfahren zu entwickeln, das die Bewertung von Startups, unter Berücksichtigung verschiedener Bewertungsanlässe, ermöglicht. Als Praxisoutput soll ein auf Microsoft Excel basierendes Tool konzipiert werden.
Zur Erarbeitung des theoretischen Fundaments wurde hierzu auf die Methode der Literaturrecherche zurückgegriffen. Zur Sicherstellung des Praxisbezuges wurde besonderes Augenmerk auf die Einbeziehung aktueller Fachartikel gelegt. Die praktischen Anforderungen des Kooperationspartners an das Bewertungstool wurden in regelmäßigen Abstimmungen sowie anhand eines Fragebogens erhoben.
Wie sich zeigte, werden im Rahmen klassischer Bewertungsverfahren die spezifischen Gegebenheiten von Startups nur unzureichend berücksichtigt, zudem hängt die Eignung stark von der Lebensphase des Startups ab. Eine strikte und exklusive Anwendung klassischer Methoden ist daher abzulehnen.
Aus diesem Grund wurden die relevanten Unterschiede von Startups zu etablierten Unternehmen bestimmt und auf Basis dessen, alternative Bewertungsverfahren identifiziert und analysiert. Neben quantitativen Verfahren wurden auch qualitative Verfahren betrachtet und vor allem in Hinblick auf die praktische Anwendung bei der KSV1870 Holding AG beurteilt.
Auf diesen Erkenntnissen aufbauend wurde ein Excel-Tool entworfen und anhand von Testfällen erprobt und optimiert. Die Bewertungsergebnisse werden hierbei maßgeblich von subjektiven Annahmen beeinflusst, worauf bei der Interpretation Bedacht zu nehmen ist.
Die Ergebnisse dieser Arbeit führten zu einer erkennbaren Verbesserung im Beteiligungsmanagement der KSV1870 Holding AG. Der Praxisoutput liefert hierbei wichtige Anhaltspunkte zur Beurteilung der Vorteilhaftigkeit einer konkreten Startup-Beteiligung.
Als Teil der deutschen OTTO-Group konnte mit der UNITO Versand & Dienstleistungen GmbH ein erfolgreiches, österreichisches Versandhandelsunternehmen als Kooperationspartnerin dieser Masterarbeit gewonnen werden. Das Unternehmen ist mit den fünf Vertriebsmarken OTTO Österreich, Universal, Quelle, Ackermann und LASCANA über die österreichischen Grenzen hin-weg in Deutschland und der Schweiz tätig. Begonnen hat die Erfolgsgeschichte der UNITO-Gruppe als ehemaliger Katalog-Versandhändler. Heute erzielt das Unternehmen knapp 95 % der Umsätze online. Durch die Entwicklung zu einem erfolgreichen Online-Versandhändler haben sich viele Rahmenbedingungen geändert. Aufgrund der zunehmenden Volatilität betreffen diese nicht zuletzt die Planungs- und Steuerungsfunktion des Vertriebscontrollings. Die erhöhte Marktdynamik führt dazu, dass kurzfristige Reaktionszeiten, bedingt durch die Schnelllebigkeit des Online-Handels, die Voraussetzung für die Sicherstellung des Erfolges darstellen.
Das daraus abgeleitete Ziel dieser Masterarbeit besteht in der intensiven Auseinandersetzung mit der Relevanz des Vertriebscontrollings im E-Commerce und dem vertrieblichen Planungs- und Prognoseprozess am Beispiel der UNITO-Marke LASCANA. Der Fokus liegt dabei auf der Erstellung kurzfristiger Vertriebsprognosen, welche als adaptierte Steuerungsgrundlage fungieren. Die Arbeit behandelt im Zuge dessen die Hauptforschungsfragen, wie der Prozess zur Er-stellung von steuerungsoptimaler Vertriebsprognosen aufgebaut ist und welche Informationen und Parameter es für die Antizipation der Zukunft zu berücksichtigen gilt. Als Output dieser Masterarbeit entsteht ein, an die Anforderungen der Kooperationspartnerin abgestimmtes, Vertriebsprognose-Tool, welches für die vertriebliche Steuerung von LASCANA zukünftig einen Mehrwert bietet. Um die Hauptforschungsfragen zu beantworten und den Praxisoutput in Form eines Excel-Tools zu generieren, wird auf die Methoden der Literaturrecherche und der Durchführung eines qualitativen Gruppeninterviews mit den Führungskräften von LASCANA zurückgegriffen.
Die Arbeit hat ergeben, dass der idealtypische Prognoseprozess fünf Phasen umfasst. Diese bestehen in der Definition des Prognoseziels, der Bereitstellung der zugrundeliegenden, entscheidungsrelevanten Informationen, der Auswahl und Durchführung der Prognose, sowie der abschließenden Beurteilung des Prognoseverfahrens. Letzteres stellte sich zur Überprüfung und Sicherstellung der Prognosequalität von essenzieller Bedeutung heraus. Hinsichtlich der im Vertriebsprognose-Tool zu integrierenden Informationen und Parameter wurden im Zuge des Gruppeninterviews steuerungsrelevante Kennzahlen identifiziert. Diese bestehen für LASCANA in der Antizipation der Ansprache und der nachfolgenden Berechnung des Vertriebsergebnisses. Aus diesem Grund empfiehlt sich, das Augenmerk im Dashboard des Vertriebsprognose-Tools vordergründig auf diese vertrieblichen Kennzahlen zu lenken.
Die digitale Kanzlei
(2022)
Im Bereich der Wirtschaftstreuhandkanzleien nimmt die Digitalisierung insbesondere auf-grund der sich verändernden Umstände, wie zum Beispiel die derzeitige COVID-Situation, einen zentralen Stellenwert ein, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Die Kanzlei Kleiner Eberl Brandstätter Steuerberatung GmbH (KEB) weist bisher jedoch einen schwach ausgeprägten Digitalisierungs-grad in den Kernprozessen der Buchhaltung und Bilanzierung auf. Einerseits verlaufen diese Prozesse in der Praxis nicht immer einheitlich, andererseits werden der Kanzlei die Unterlagen auf verschiedenen Wegen zur Verfügung gestellt. Für die effiziente Erhöhung des Digitalisierungsgrades müssen die Prozesse der Buchhaltung und Bilanzierung mithilfe der Digitalisie-rungsmöglichkeiten verbessert werden, um sich auf eine bestmögliche Beratung der Klienten*Klientinnen spezialisieren zu können und die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern.
Anhand dieser Arbeit werden die einzelnen Schwachstellen in den Buchhaltungs- und Bilanzierungsprozessen identifiziert und die Digitalisierungsmöglichkeiten genau auf die Buchhaltung und Bilanzierung abgestimmt, um im Anschluss eine Handlungsempfehlung für die Weiter-entwicklung der Digitalisierung abzugeben. Diese Arbeit soll der KEB dazu dienen, ihre Buchhaltungs- und Bilanzierungsprozesse zu optimieren sowie langfristig die Wettbewerbsfähigkeit und den Unternehmenserfolg der Kanzlei sicherzustellen.
Anhand von Beschreibungen werden im ersten Schritt die Begrifflichkeiten inklusive der aktuellen Trends und Hürden der Digitalisierung in der Steuerberatung sowie die Digitalisierungs-möglichkeiten in BMD vorgestellt. Im nächsten Teil der Arbeit wird die Ist-Situation in der Buch-haltung und Bilanzierung der Kanzlei analysiert. Im Anschluss werden die beiden Prozesse grafisch dargestellt sowie die erkennbaren Schwachstellen beschrieben, um eine Handlungsempfehlung ableiten zu können. Bei der Erstellung dieser Arbeit wurde einschlägige Fachliteratur, bestehend aus Fachbüchern und -zeitschriften, verwendet. Für die Ist-Analyse wurde auf eine Akten- und Dokumentenanalyse, eine teilnehmende Beobachtung und einen Workshop mit den Mitarbeitern*Mitarbeiterinnen der Buchhaltung und Bilanzierung zurückgegriffen.
In der KEB werden zwar vereinzelte Digitalisierungsmöglichkeiten aktiv bei einigen wenigen Buchhaltungen umgesetzt, dennoch fehlen weitere Maßnahmen. Mithilfe einer Vereinheitlichung von Prozessschritten, welche unabhängig vom Kundenstamm möglich ist, kann eine rasche Ver-besserung des Digitalisierungsgrades sichergestellt werden. Mittelfristig müssen dennoch die Kunden*Kundinnen miteinbezogen werden, indem das Arbeiten mit Importschnittstellen sowie die Kommunikation und der Datenaustausch über eine Cloud forciert wird. Die Digitalisierungsmöglichkeiten in BMD sind dennoch begrenzt, wodurch langfristig Zusatzleistungen wie Auditi oder Eurodata miteinbezogen werden sollten, um der digitalen Kanzlei einen weiteren Schritt näher zu kommen und die Margen beim Kundenstamm halten zu können.