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Vorgehensmodell zur Identifizierung von frugalen Innovationspotenzialen für österreichische KMU
(2022)
Das Thema der Ressourcenknappheit beschäftigt nicht nur eine Neue, sondern auch die bestehende Generation von Unternehmer*innen und Konsument*innen. Ausgelöst durch eine unvorhersehbare Krise, wie 2019 durch das SARS-CoV-2 Virus, oder die schleichenden Folgen der Klimakrise, dringt das Thema auch in den Mainstream der Gesellschaft ein. Die Notwendigkeit, mit den eigenen Mitteln Haus zu halten, zeigt sich zusätzlich durch den sinkenden Wohlstand in der Mittelschicht. Folgen wie steigende Strompreise, erhöhte Ausgaben für Betriebskosten und auch eine sinkende Kaufkraft, sind auch in Österreich angekommen. Diese neue Lage macht eine Reaktion seitens der Unternehmen notwendig, auf eine preissensiblere und bewusstere Käufergruppe zu reagieren. Eine Fokussierung auf vorhandene Ressourcen, sowohl intern in Unternehmen als auch im externen Bereich, scheinen ein Ansatz, der einer näheren Betrachtung bedarf. Vorhandene Rohstoffe, Mitarbeiter*innen, Wissen, Abläufe und und und, sind das zukünftige Gold, auf dem österreichische kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sitzen.
Zu diesem Kern vorzudringen, das Potenzial aufzudecken und eine neue bzw. achtsamere Herangehensweise zum Innovieren aufzuzeigen, hat sich diese Arbeit zum Ziel gesetzt. Dazu wird ein Vorgehen entwickelt, das auf das Aufdecken dieser Ebenen abzielt und ein neues Bewusstsein zu Ursprüngen von Systemen und Ressourcen schaffen soll. Die Identifikation der Kernkompetenzen und die Nutzung dieser, in Kapitel 3 zu finden, sollen Unternehmen zeigen, dass die Kompetenzen, um auf diese Krisen reagieren zu können, bereits vorhanden sind. Um mit den vorhandenen aufgedeckten Mitteln schnell und pragmatisch ins Handeln zu kommen, wird die noch unbekanntere Innovations-Unterkategorie der „Frugalen Innovationen“, stammend aus ressourcenarmen Schwellenländern, für den Einsatzzweck KMU in Österreich beleuchtet und deren Rahmenbedingungen in Kapitel 4 abgesteckt.
Zur Validierung des Vorgehens wird ein in Kärnten ansässiges Traditionsunternehmen, die produzierende Tischlerei Sterling GmbH herangezogen und die Erkenntnisse aus dem Prozess in Kapitel 8 zusammengefasst. Um bereits vorhandene Erfahrungswerte aus der Branche im geplanten Vorgehen zu berücksichtigen, fließen auch Gespräche mit Expert*innen in den Validierungs-Prozess mit ein. Am Schluss dieser Arbeit ist eine Handlungsempfehlung und ein optimiertes Vorgehensmodell zu finden, das angepasst auf die Unternehmung von fachkundigen Personen und Unternehmen angewendet werden kann.