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Der Kooperationspartner dieser Arbeit, die Firma DMH Dichtungs- und Maschinenhandel GmbH, ist ein Familienunternehmen dessen Anteile 1997 von den Unternehmensgründern in eine Privatstiftung eingebracht wurden. Diese Privatstiftung ist Hauptuntersuchungsgegenstand dieser Arbeit. Das steuerliche und zivilrechtliche Umfeld hat sich seit Einführung dieser Rechtsform im Jahr 1993 wesentlich und zum Nachteil des Kooperationspartners geändert. Aus diesen Gründen stellt der Kooperationspartner ernstliche Überlegungen zu einem Alternativszenario zur Privatstiftung bzw. zu einer Exit-Option aus derselben an. Bis dato fehlte für diese Entscheidung jedoch eine fundierte Entscheidungsgrundlage. So war nicht bekannt, ob ein Ausstieg aus der Privatstiftung überhaupt möglich ist und vor allem mit welchen Konsequenzen dieser verbunden wäre. Darüber hinaus gab es keinen Plan wie eine Organisationsstruktur ohne Privatstiftung aussehen könnte. Um diese Fragen zu beantworten werden im ersten Teil der Arbeit mögliche Handlungsalternativen identifiziert. Dazu werden zunächst durch Analyse der vorliegenden Unterlagen zur Privatstiftung und Literaturrecherche mögliche Handlungsalternativen eingegrenzt. Diese werden in der Folge durch ein Experteninterview weiter konkretisiert. Um valide Ergebnisse zu erhalten wurde ein Interviewleitfaden erstellt und die Ergebnisse der Interviews anschließend mit einer Themenanalyse aufgearbeitet. Als Ergebnis dieser Untersuchungen konnten drei mögliche Handlungsalternativen identifiziert werden. Als erste Alternative konnte die Errichtung einer Stiftungszusatzurkunde identifiziert werden. Diese Option verursacht geringe Kosten und würde die Privatstiftung flexibilisieren und modernisieren. Als zweite Alternative konnte die Errichtung einer Substiftung identifiziert werden. Das könnte die Stifterrechte über das Ableben der ursprünglichen Stifter erhalten und stellt eine Kompromisslösung dar. Als dritte und vielversprechendste Alternative konnte die Auflösung der Privatstiftung und Einbringung des Vermögens in eine Holding-GmbH identifiziert werden. Um die Konsequenzen und Kosten dieser Alternativen zu ermitteln, wird im zweiten Teil der Arbeit die Umsetzung dieser simuliert. Hier liegt der Fokus auf der Ermittlung der steuerlichen Bemessungsgrundlage und der damit einhergehenden Steuerlast. Als Gesamtfazit dieser Arbeit wird festgestellt, dass dem Kooperationspartner nur die Errichtung einer Stiftungszusatzurkunde empfohlen werden kann. Das bringt einige Verbesserungen, löst die grundlegende Problematik jedoch nicht. Bei der Substiftungsalternative stehen die Kosten in keinem wirtschaftlichen Verhältnis zum Nutzen. Die Auflösung der Stiftung und Einbringung in eine GmbH würde die Probleme des Kooperationspartners vollständig lösen, die Simulation dieser Alternative ergibt jedoch eine Steuerlast, die zum derzeitigen Zeitpunkt nicht finanziert werden kann. Somit gibt es für den Kooperationspartner zur aktuellen Rechtslage keine realistische Alternative zur Privatstiftung. Auf Basis der vergangenen Entwicklungen und aus den Erkenntnissen dieser Arbeit ist für die Zukunft nicht mit einer, für den Kooperationspartner, positiven Entwicklung dieser Situation zu rechnen.