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Neue Mobilitäts- und Antriebskonzepte, immer kürzer werdende Produktlebenszyklen und die Frage nach Nachhaltigkeit sind nur ein kleiner Ausschnitt an Themen, die die Automobilbranche beschäftigen. Zusätzlich wird diese Industrie von schnelllebigen Märkten und anspruchsvollen Kunden dazu veranlasst, seine eigenen Strukturen und Organisationen grundlegend zu hinterfragen. Inhalt der vorliegenden Arbeit ist in diesem Zusammenhang die Entwicklung und Integration eines agilen Zusammenarbeitsprozesses für die Automobilentwicklung. Dazu werden im literaturgestützten Theorieteil acht etablierte Entwicklungsprozesse analysiert und miteinander verglichen. Basierend auf einer Begriffsdefinition von Agilität und damit verbundenen organisationalen Kennzeichen folgt eine Bewertung der betrachteten Prozesse. Diese bilden die Basis für den neuen, agilen Entwicklungsprozess, genannt Triple-T-Prozess, der das Ergebnis des Theorieteils darstellt. Der Triple-T-Prozess besteht im Wesentlichen aus den drei folgenden Kernelementen: der Target List, dem Development Tunnel und dem Development Triangle. Die Target List ist eine gesamtheitliche Beschreibung des Produktes und soll zur aktiven Einbeziehung des Kunden in die Entwicklung beitragen. Dafür werden die Kundenwünsche in Form von Features formuliert und in technische Anforderungen, die die Grundlage der späteren Entwicklungsarbeit bilden, übersetzt. Die nächste Komponente ist der Development Tunnel, der als Tool zur Überwachung des Fortschritts und zur Festlegung einer Entwicklungsrichtung dienen soll. Dabei kommen sogenannte Fixed Target Gates zum Einsatz, für die vorgegebene Produktspezifikationen definiert werden, die nach dem Durchschreiten des Gates nicht mehr geändert werden dürfen. Ziel dabei soll sein, gravierende Konzeptänderungen zu einem späten Zeitpunkt der Entwicklung zu vermeiden, um den Terminplan nicht zu gefährden. Das dritte Element ist das Development Triangle, das einen Entwicklungsschritt selbst beschreibt. Maßgeblich dabei sind ein iteratives Arbeiten und wiederkehrendes Kundenfeedback, um die auf der Target List abgebildeten Features umzusetzen. Der praktische Teil der Arbeit beschäftigt sich mit dem bestehenden Entwicklungsprozess von Magna, sowie der Integration des Triple-T-Prozesses. Dazu wird zu Beginn das Magna Steyr Development System (MSDS) genauer betrachtet und nach der bereits bekannten Bewertungsmethode analysiert. In einem nächsten Schritt werden zehn Experteninterviews durchgeführt, um eine mitarbeitergestützte Anpassung des Prozesses zu ermöglichen und weitere Maßnahmen für eine Aufnahme in existierende, firmeninterne Abläufe zu gewährleisten. Anschließend werden im Zuge eines Workshops mit Führungskräften die weiteren Schritte festgelegt, um die Inhalte des Triple-T-Prozesses langfristig in die Strukturen des Unternehmens einzugliedern.