85.32 Beschaffung, Materialwirtschaft
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Die unterschiedlichsten Unternehmen stehen vor der Herausforderung, dass Produktentwicklungen und Produktverbesserungen in einer immer kürzeren Zeit zu geringeren Kosten unter der Einwirkung von Ressourcenknappheiten erfolgen müssen. Demgegenüber steigen die Kosten für Materialien und Energie. Des Weiteren befinden sich die Unternehmen in Konkurrenz bezüglich der verfügbaren Mitarbeiter am Arbeitsmarkt, ausgelöst durch den Fachkräftemangel. Eine Möglichkeit dem entgegenzusteuern ist das Einbeziehen von externen Anbieter*innen, den Lieferant*innen. Diese können, angepasst an die Strategie des Unternehmens, spezialisierte Entwicklungsarbeit übernehmen, was dazu führt, dass die Entwicklungszeit reduziert und der Bedarf an Mitarbeiter*innen gesenkt wird. Bei der Auswahl der Lieferant*innen bedarf es höchster Sorgfalt, damit der*die Lieferant*in die gewünschte Qualität liefern kann. Nicht nur die Qualität sollte diesbezüglich ein Auswahlkriterium darstellen. Um einen Mehrwert für das Unternehmen generieren zu können, bedarf es einer Bewertung der Innovationsfähigkeit des Zulieferunternehmens. Für all diese Tätigkeiten ist eine spezialisierte Rolle mit besonderen Kompetenzen im Unternehmen zu etablieren. Diese Rolle sollte eine Verknüpfung von Einkauf und Innovationsmanagement darstellen. Das Ziel dieser Arbeit ist die Ermittlung von Anforderungen an den*die innovationsorientierte*n Einkäufer*in. Im Vergleich zu einem*einer konventionellen Einkäufer*in ist der*die innovationsorientierte Einkäufer*in direkt in die Entwicklung eingebunden. Für die Identifizierung dieser Anforderungen werden im Kapitel 1 und im Kapitel 2 die Grundlagen des Einkaufs und des Innovationsmanagements vermittelt. Anschließend folgt eine Darstellung der Literatur zum Thema innovationsorientierter Einkauf, der auch als Innovation Driven Procurement bezeichnet wird. Da das Ziel dieser Arbeit das Erstellen eines Anforderungsprofils für den*die innovationsorientierte*n Einkäufer*in ist, werden in Kapitel 4 die Grundlagen für die erforderlichen Kompetenzen vermittelt. Aufbauend auf den theoretischen Grundlagen erfolgt eine Literaturanalyse hinsichtlich der Kompetenzen für eine*n Einkäufer*in und Innovationsmanager*in, aus welchen ein theoretisches Kompetenzprofil für den*die innovationsorientierte*n Einkäufer*in erstellt wird. Der praktische Teil dieser Arbeit beinhaltet eine sequenzielle Untersuchung bestehend aus einer Vorstudienphase mit Expert*innenbefragungen und Expert*inneninterviews, damit die Daten für die Hauptstudie vorselektiert werden. Die Hauptstudie wurde mittels einer quantitativen Online- Umfrage durchgeführt.
Die daraus folgenden Resultate zeigen, dass sich die Kompetenzen aus der theoretischen Studie, nicht unbedingt mit der quantitativen Untersuchung decken und deshalb die Ergebnisse anhand einer weiteren Untersuchungsform, der Analyse von Stellenbeschreibungen zu validieren sind.
Das Ergebnis der wissenschaftlichen Arbeit zeigt, dass bestimmte Kompetenzen und Fähigkeiten für die Ausübung der Funktion des*der innovationsorientierten Einkäufer*in notwendig sind. Als wesentliche Kompetenzen werden die Kommunikationsfähigkeit und das Lösen von Problemen angesehen.
Aufgrund der abnehmenden Wertschöpfungstiefen steigen auch die Relevanz und die Anforderungen an den Einkauf. Damit wird auch der strategische Einkauf der Siemens Aktiengesellschaft Österreich vermehrt konfrontiert. Dieser ist für den Zukauf von Komponenten, die für die Fertigung von Fahrwerken benötigt werden, verantwortlich. Um die Steuerung des Einkaufs bestmöglich sicherzustellen, wird ein geeignetes Einkaufscontrolling-System benötigt. Derzeit erfolgt die Steuerung anhand von wenigen, monetären Kennzahlen, deren Aussagekraft sich auf Einsparungserfolge beschränkt. Darüber hinaus ist es auch nicht möglich, wesentliche Informationen überblicksmäßig und gesammelt darzustellen. Aufgrund dessen soll ein neuer Weg gefunden werden, um die Steuerung des Einkaufs zu ermöglichen. Es stellt sich nun die Frage, wie ein Kennzahlen-Dashboard gestaltet werden soll, damit die Steuerung und Überwachung des Einkaufs bestmöglich erfolgen kann. Dafür wird erläutert, welche derzeitig verwendeten Kennzahlen zur Steuerung herangezogen werden sollen und welche neuen Kennzahlen in das Dashboard aufgenommen werden. Zudem wird definiert, welche Faktoren bei einer kennzahlenbasierten Steuerung zu beachten sind. Zu Beginn der Arbeit wird definiert, welche Rolle der Einkauf und insbesondere das Einkaufscontrolling spielen, um danach ausgewählte Instrumente vorzustellen. Es wird ebenfalls dargelegt, welche Aufgaben Kennzahlen besitzen und wie diese im Einkauf Anwendung finden. Mithilfe von Literaturrecherchen wird ein Kennzahlen-Katalog erstellt, der im Rahmen von Interviews mit den betroffenen Personen eingegrenzt wird und in weiterer Folge die Bewertungsgrundlage des Scoring-Modells darstellt. Im Zuge eines Workshops findet die Definition und Gewichtung von Kriterien statt, um in weiterer Folge das Scoring-Modell anwenden zu können. Die Ergebnisse des Scoring-Modells bilden jene Kennzahlen, deren Bewertung die höchsten Nutzwerte aufweisen. Diese Kennzahlen werden somit im Dashboard dargestellt. Von den derzeitig verwendeten Kennzahlen werden keine in das Dashboard übernommen, weil dies von den Betroffenen als nicht sinnvoll erachtet wird. Als wesentliche Faktoren, die bei einer kennzahlenbasierten Steuerung zu beachten sind, gelten die Transparenz in der Kennzahlenberechnung und das regelmäßige Hinterfragen von Kennzahlen. Zudem ist es bei einer kennzahlenbasierten Steuerung wichtig, Zieldefinitionen auf die kleinstmögliche Ebene herunterzubrechen, damit die Steuerung bestmöglich erfolgen kann. Ein weiteres wichtiges Thema, das sich im Rahmen der Arbeit ergeben hat, ist der Umgang mit Massendaten. Aufgrund der höher werdenden Datenmengen sollte man sich über den Umgang und deren Analyse Gedanken machen, damit ein wertvoller und zielführender Einsatz der vorhandenen Daten gewährleistet wird.
Der Baustoffhandel ist eine Branche, die einer starken Veränderungen in Bezug auf die Digitalisierung im B2B-Vertrieb unterworfen ist. Die Digitalisierung ist nicht aufzuhalten und beeinflusst somit auch den B2B-Vertrieb im Baustoffhandel. Viele unterschiedliche Einflussfaktoren wirken auf den B2B-Vertrieb ein. Dadurch ergeben sich Vor- und Nachteile für die Unternehmen und deren AußendienstmitarbeiterInnen sowie der EinkäuferInnen und KundInnen. Auch die unterschiedlichen Generationen von Menschen beeinflussen online und offline Abläufe im B2B-Vertrieb. Darüber hinaus wird untersucht, ob AußendienstmitarbeiterInnen zukünftig überhaupt noch benötigt werden, oder E-Commerce den persönlichen B2B-Vertrieb ersetzen könnte. Zusätzlichen Herausforderungen wie der Corona-Pandemie und der Energiekrise müssen sich die BaustoffhändlerInnen stellen. Die vorliegende Masterarbeit erforscht die Chancen und Risiken durch Digitalisierung des B2B-Vertriebs im Baustoffhandel. Im Theorieteil werden die Vertriebsaufgaben der AußendienstmitarbeiterInnen und deren Vertriebsformen untersucht. Darüber hinaus werden die Herausforderungen und die Mehrkanalvertriebsmöglichkeiten im E-Commerce untersucht. Im empirischen Teil dieser Masterarbeit werden Zukunftsperspektiven von AußendienstmitarbeiterInnen und E-Commerce anhand von qualitativen ExpertInneninterviews erforscht. Für die ExpertInneninterviews wurden leitende Personen im Baustoffhandel ausgewählt. Die Untersuchungen zeigen, dass die AußendienstmitarbeiterInnen zukünftig nicht durch E-Commerce ersetzt werden, sondern die Kombination von persönlicher Beratung der B2B-KundInnen und digitale Bestellmöglichkeiten parallel genutzt werden. Darüber hinaus wurde aus den ExpertInneninterviews erkannt, dass der Baustoffhandel zukünftig ein zentrales Bestellsystem benötigt. In diesem Bestellsystem müssen B2B-KundInnen sowie die B2B-EinkäuferInnen Produktbestellungen bei den Baustoffindustrien tätigen können.
Lagerleitstände sind mit einer Vielzahl an technischen und organisatorischen Herausforderungen konfrontiert. Sich ändernde Umstände im Lagerlogistikumfeld sowie geänderte Konsumentenanforderungen erfordern zudem, dass sich Informationssysteme daran anpassen. Die vorliegende Arbeit befasst sich hier insbesondere damit, wie künstliche Intelligenz den Lagerleitstand in seinen Aufgaben unterstützen kann. Um diese Frage zu beantworten, wird die aktuell vorhandene Literatur in drei Aspekten beleuchtet. Zum einen werden die Aufgaben, die Lagerleitstand zukommen analysiert. Anschließend wird erfasst, mit welchen Informationssystemen dieser in Kontakt ist. Zuletzt wird beschrieben, wie intelligente Systeme implementiert werden können. Um die aus der Literatur aufgestellten Hypothesen zu überprüfen, erfolgte ein zweistufiger Prozess zur Überprüfung dieser. Hierbei wurde eine Befragung von Lagerlogistiksoftware Experten durchgeführt und diese wurde qualitativ ausgewertet. Die Ergebnisse dieser Befragung wurden in einer Kundenumfrage weiter validiert. Diese Kundenumfrage wurde quantitativ ausgewertet. Die Ergebnisse der Arbeit zeigen, dass in unterschiedlichen Teilbereichen zusätzliche intelligente Funktionalitäten benötigt werden. Künstliche Intelligenz ist hierbei lediglich die Möglichkeit, diese Anforderungen umzusetzen und wird nicht gesondert von Kunden nachgefragt. Vor allem in Warehouse-Management-Systemen sind bisher wenig konkrete Anwendungsfälle implementiert worden. Neben intelligenter Lagerung von Waren, die berücksichtigt, welche Produkte häufig gemeinsam ausgeliefert werden, identifizierten die Befragten vor allem auch die Notwendigkeit von Prozessoptimierung. Diese umfasst Ressourcenoptimierung sowie das Erkennen von optimalen Zeitpunkten für bestimmte Lageroperationen. Zudem ist eine vorrauschauende Fehlererkennung in unterschiedlichen Lagerteilbereichen für Lagerleitstände ein besonders relevanter Anwendungsfall. Dieser eignet sich aufgrund der Datenbeschaffenheit und der Komplexität des Problems für eine Implementierung mithilfe von künstlicher Intelligenz.
Zur schnelleren Prozessabwicklung ist es Unternehmen möglich, gewisse (Teil-)Prozesse zu automatisieren. Wie eine Prozessänderung aussehen kann und welche Emotionen und Widerstände eine Änderung bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auslöst, dürfen die umsetzenden Personen dabei nicht außer Acht lassen. Im Rahmen dieser Arbeit führt die Autorin einen Bestellvorschlag in der Einkaufsabteilung und einen Planungsvorschlag in der Logistikabteilung ein. Diese sollen für die Mitarbeitenden die Erstellung von Bestellungen und gewissen Aufträgen übernehmen. In der praktischen Umsetzung widmet sich die Autorin vorab den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, welche von den Prozessänderungen betroffen sind. Sie ermittelt die aktuellen Prozesse sowie die Möglichkeiten im System, um die Erstellung zu automatisieren. Durch die Ermittlung aller relevanten Informationen kann die Autorin darauf aufbauend den neuen Prozess entwickeln. Vorbereitend auf die Einführung des Bestell- und Planungsvorschlages erstellt die Autorin einen Leitfaden, der die Mitarbeitenden beim Einsatz der neuen Methode unterstützt. Mit Hilfe des Leitfadens führt die Autorin persönliche Schulungen mit den betroffenen Mitarbeiterinnen in den Abteilungen durch. Der aktive Einsatz von Bestell- und Planungsvorschlag mündet in Anpassungsvorschlägen der Mitarbeitenden, welche die Autorin umsetzen lässt. Anhand von Interviews, Zeitaufzeichnungen und einer Datenanalyse von Artikeln beantwortet die Autorin die Forschungsfrage und verwirft die Nullhypothese teilweise. Durch den Einsatz des Planungsvorschlages ist es den Mitarbeiterinnen möglich, die Montageaufträge für Standardartikel schneller zu erstellen als manuell. Zu den technischen Voraussetzungen zählt, dass das System eine automatisierte Erstellung ermöglicht, organisatorisch müssen die umsetzenden Personen unter anderem die Mitarbeitenden bei der Prozessänderung einbinden, damit diese die Änderung nicht durch Widerstände verhindern. Zu den potenziellen Vorteilen zählt, dass neben einer beschleunigten Erstellung bei Standardartikeln auch die monotone Tätigkeit der Erfassung im System durch die Mitarbeitenden entfällt.
Die KNAPP AG mit Sitz in Hart bei Graz, ist ein führender Lösungsanbieter für Lagerautomation im Bereich der Intralogistik. Die Expertise von KNAPP liegt in automatischen Warenlager- und Warenbereitstellungssystemen, ergonomischen Kommissionierstationen, effizientem Warentransport innerhalb eines Lagers, sowie der Implementierung automatisierter und teilautomatisierter Prozesse mit hoher Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit. Der Markt verlangt nach Lösungen mit hohen Lagerkapazitäten sowie Ein- und Auslagerleistungen bei niedrigen Investitions- und Betriebskosten. Derzeitig besteht die Lösung in der Kombination von automatisierten Lagersystemen und Kommissionierstationen verbunden durch stationäre oder mobile Fördereinrichtungen. Das Ziel dieser Arbeit war, mögliche Optimierungen des Verhältnisses zwischen Systemleistung und Investitions- und Betriebskosten zu ermitteln. Der Schwerpunkt liegt auf den Lagersystemen und Kommissionierstationen. Dazu wurden die Durchsätze der automatischen Lagersysteme und dessen verschiedenen Ausführungen analysiert. Anhand eines Prototyps, der die Zusammenfassung der Lager-, Bereitstellungs- und Kommissionierprozesse technisch ermöglicht, wurden die möglichen Durchsätze errechnet. In weiterer Folge wurden die Ergebnisse in Hinblick auf Leistungen und Kosten verglichen. Das Ergebnis zeigt, dass abhängig von der Ausführung von automatischen Lagersystemen der Durchsatz um mehr als 100 % gesteigert werden kann. Investitionskosten können um mindestens ein Drittel reduziert werden und Personal zur Kommissionierung wird nicht mehr benötigt. Das neue Designkonzept und dessen Vorzüge sollen zukünftig einem Kunden in England präsentiert werden. Zuvor wird eine Simulation erstellt, anhand welcher das Verhalten des Systems mit realen Kundenauftragsdaten vorausgesagt werden soll.
In einer globalisierten Welt ist es von Bedeutung, die Lieferketten und Materialprozesse kontinuierlich zu optimieren. In der Firma Anton Paar soll der Materialflussprozess effizienter gestaltet werden, um Zeit und Kosten zu reduzieren. Ziel der Masterarbeit ist eine Reduzierung der Durchlaufzeit des Materialflussprozesses, was sich positiv auf die Gesamtdurchlaufzeit der Supply Chain auswirkt. Die vorliegende Arbeit beschreibt die in der Literatur gängigen Materialflussprozesse und diskutiert deren Vor- und Nachteile. Basierend auf der Literaturanalyse werden die relevanten Prozessoptionen identifiziert und dargestellt. Die einzelnen Prozesskomponenten werden segmentiert und mit Metriken (z.B. Durchlaufzeit, Kosten) versehen, um die Vergleichbarkeit zu gewährleisten. Der Ansatz der Kommissionierungs-Optimierung ist der effizienteste Weg, um den Materialfluss hinsichtlich Kosten und Zeit zu steuern. Dies gilt vor allem dann, wenn das Unternehmen technisch anspruchsvolle Artikel im Materialfluss hat. Enthält der Materialfluss eine hohe Anzahl einfacher Artikel, sollte das Unternehmen das C-Teile Management in Betracht ziehen. Die Komplexität der Artikel im Materialflussprozess bestimmt, welche der beschriebenen Optimierungen gewählt werden sollten. Daraus ergibt sich die Empfehlung, die Komplexität der Artikel zu quantifizieren und damit messbar zu machen. Anschließend kann anhand der Empfehlungen dieser Arbeit der optimale Materialflussprozess ausgewählt werden.
Geodata Informationstechnologie GmbH bietet Software-Komponenten und IT-basierte Lösungen für Messtechnik und Ingenieurvermessung an. Die Anforderungen der installierten Produktivsysteme einzelner Projekte sind ähnlich aber nicht ident und müssen bei Projektbeginn konfiguriert werden. Unterstützung der Kunden bei der Bedienung der Programme, Anpassung der Schnittstellen, Implementierung zusätzlicher Features und auch Wartungsaufgaben sind während der Projektlaufzeit notwendig. Einerseits bestehen Geschäftsbeziehungen zu anderen Unternehmen, die Teile der Software implementieren, andererseits wird Software auch direkt an Großkunden ausgeliefert, die die Software den beteiligten Baufirmen und Subunternehmern vorschreiben. Es wird mit den angebotenen Software-Produkten und dem begleitenden Support der Projekte definitiv Wert für den Kunden geschaffen, allerdings gelingt es schwer einen angemessenen ökonomischen Wert für das Unternehmen zu generieren. Es soll belegt werden, dass ein maßgeschneidertes Serviceangebot über die gesamte Supply Chain bei komplexer Software notwendig ist um konkurrenzfähig zu bleiben und gleichzeitig ökonomisch zu handeln. Der Softwarehersteller entwickelt sich zum One-Stop-Service-Provider mit kundenoptimierten Service-Level-Agreements um den steigenden Kundenanforderungen zu genügen.
Zukunftsforschung gewinnt immer mehr an Bedeutung und dient Unternehmen gerne als Grundlage für strategische Entscheidungen. Szenariotechnik und Delphi-Methode sind zwei bewährte Ansätze, um ein Bild der Zukunft zu erhalten. Eine Kombination der beiden Methoden wird jedoch weniger häufig eingesetzt.
Die Logistikbranche ist ein hart umkämpfter Markt. Die Margen sind vor allem im Transportbereich sehr gering und die Dienstleistung ist leicht imitierbar.
Ziel dieser Arbeit ist es, im Theorieteil die Charakteristika der beiden Ansätze Szenariotechnik und Delphi-Methode zu identifizieren und zu analysieren. In weiterer Folge soll ein Vorgehensmodell zur strategischen Vorausschau durch Kombination von Szenariotechnik und Delphi-Methode entwickelt werden. Die Berücksichtigung der Anforderungen und Besonderheiten der Logistikbranche ist dabei wesentlich.
Der Praxisteil hat zum Ziel, ein aussagekräftiges Zukunftsbild für den Logistikdienstleister DB Schenker durch Anwendung des entwickelten Vorgehensmodells zu skizzieren. Abschließend sollen aus den Ergebnissen der strategischen Vorausschau Handlungsempfehlungen abgeleitet werden, welche DB Schenker als Grundlage für strategische Entscheidungen dienen sollen.
Um die Charakteristika von Szenariotechnik und Delphi-Methode zu identifizieren, wurde eine intensive Literaturrecherche durchgeführt. Im Theorieteil dieser Arbeit wird deutlich, dass die Akzeptanz, Gültigkeit und Plausibilität von Szenarien stark gesteigert werden, indem Expertenwissen mit Hilfe der DelphiMethode generiert wird und in den Szenarioprozess miteinfließt. Mit der Szenariotechnik als übergeordnete Methodologie entsteht in Kombination mit der Delphi-Methode ein Vorgehensmodell zur strategischen Vorausschau für die Logistikbranche, welches gewährleistet, dass charakteristische Faktoren für diese Branche berücksichtigt werden und somit die Qualität der individuellen Ergebnisse gesteigert werden kann.
Im Praxisteil dieser Arbeit wurde das generierte Vorgehensmodell zur strategischen Vorausschau am Logistikdienstleistungsunternehmen DB Schenker angewendet. Im Rahmen eines Expertenworkshops wurden die Einflüsse auf den definierten Handlungsrahmen mittels Trendkarten identifiziert. Neben der Digitalisierung und dem technologischen Fortschritt wirken sich außerdem die steigenden, individuellen Kundenbedürfnisse, neue Umweltbestimmungen und veränderte Anforderungen an den Arbeitgeber auf die Zukunft für ein Unternehmen in der Logistikbranche aus. Auf Basis der Erkenntnisse wurde eine zweistufige Delphi-Befragung durchgeführt, um durch Experteneinschätzungen ein mögliches Bild der Zukunft zu generieren. Ein Best- sowie ein Worst-Case-Szenario fassen die gewonnenen Erkenntnisse zusammen. Um mögliche Trendbrüche und Störereignisse zu identifizieren, fand ein zweiter Expertenworkshop statt. Abschließend erhält DB Schenker ein Bild der Zukunft der Logistikbranche in 20 Jahren, welches nicht nur autonomes Fahren und die Belieferung durch Drohnen als selbstverständlich ansieht, sondern auch die Beförderung von Waren mittels Unterdrucksystem und die vollständige Ablösung von gewerblichen Mitarbeitern durch Robotik für möglich hält.
Zusammenfassend zeigt diese Arbeit, dass strategische Vorausschau mit einem branchenspezifischen Modell systematisch anwendbar ist und für Unternehmen die strategische Planung vereinfacht. Durch die Miteinbeziehung von Experten in zwei Workshops und einer zweistufigen Delphi-Befragung kann trotz volatiler Zukunftssituation ein Konsens gefunden werden und ein Bild der Zukunft entstehen, welches weitere strategische Entscheidungen unterstützt.
Das Ziel der vorliegenden Masterarbeit ist es, einen beim Unternehmen AVL List GmbH bis dato manuell durchgeführten Wareneingangskontrollprozess von Batteriezellen zu optimieren. Dazu werden zuerst grundlegende Informationen rund um das Thema Lithium-Ionen-Batterien vorgestellt, die wichtig für den Kontrollprozess sind. Dabei wird vor allem detailliert auf die unterschiedlichen technischen Kriterien wie z. B. Zellspannung, Energiedichte, Zellalterung und Sicherheit eingegangen. Des Weiteren werden die in der Literatur beschriebenen verschiedenen Methoden zur Prozessoptimierung im Supply Chain Management näher erläutert, um daraus die weitere Vorgehensweise bei der Prozessanalyse zu definieren. Im nächsten Schritt wird dann der aktuelle Prozess analysiert und beschrieben, um auf Basis dessen Ablauf eine mögliche Definition für einen automatisierten Prozess zu generieren. Anhand dieser Analyse stellt sich heraus, dass derzeit die Dimensionsmessung in einem unzureichenden Umfang durchgeführt wird. Deshalb ist es notwendig, ausgewählte Methoden zur Geometrievermessung im Detail zu beschreiben. Dazu zählen grundlegende Begriffe der Messtechnik, sowie verschiedene taktile und optische Verfahren. Anhand der Ergebnisse aus der Prozessanalyse und der Beschreibung der Messmethoden werden drei Konzepte erstellt, die passende Lösungen für den Wareneingangsprozess sein können – zusätzlich wird ein Testaufbau erstellt, um erste Ergebnisse aus der Praxis zu sammeln. Nach genauerer Betrachtung der Konzepte kann ein halb-automatisierter Prozess mit einem Lichtschnittverfahren als optimale Lösung definiert werden. Mit dieser Lösung kann die AVL die Kundenanforderungen in puncto Qualität, Sicherheit und Zeit erfüllen. Zudem ist dieser Messaufbau auch für andere Anwendungen einsetzbar.