Aufgrund der abnehmenden Wertschöpfungstiefen steigen auch die Relevanz und die Anforderungen an den Einkauf. Damit wird auch der strategische Einkauf der Siemens Aktiengesellschaft Österreich vermehrt konfrontiert. Dieser ist für den Zukauf von Komponenten, die für die Fertigung von Fahrwerken benötigt werden, verantwortlich. Um die Steuerung des Einkaufs bestmöglich sicherzustellen, wird ein geeignetes Einkaufscontrolling-System benötigt. Derzeit erfolgt die Steuerung anhand von wenigen, monetären Kennzahlen, deren Aussagekraft sich auf Einsparungserfolge beschränkt. Darüber hinaus ist es auch nicht möglich, wesentliche Informationen überblicksmäßig und gesammelt darzustellen. Aufgrund dessen soll ein neuer Weg gefunden werden, um die Steuerung des Einkaufs zu ermöglichen. Es stellt sich nun die Frage, wie ein Kennzahlen-Dashboard gestaltet werden soll, damit die Steuerung und Überwachung des Einkaufs bestmöglich erfolgen kann. Dafür wird erläutert, welche derzeitig verwendeten Kennzahlen zur Steuerung herangezogen werden sollen und welche neuen Kennzahlen in das Dashboard aufgenommen werden. Zudem wird definiert, welche Faktoren bei einer kennzahlenbasierten Steuerung zu beachten sind. Zu Beginn der Arbeit wird definiert, welche Rolle der Einkauf und insbesondere das Einkaufscontrolling spielen, um danach ausgewählte Instrumente vorzustellen. Es wird ebenfalls dargelegt, welche Aufgaben Kennzahlen besitzen und wie diese im Einkauf Anwendung finden. Mithilfe von Literaturrecherchen wird ein Kennzahlen-Katalog erstellt, der im Rahmen von Interviews mit den betroffenen Personen eingegrenzt wird und in weiterer Folge die Bewertungsgrundlage des Scoring-Modells darstellt. Im Zuge eines Workshops findet die Definition und Gewichtung von Kriterien statt, um in weiterer Folge das Scoring-Modell anwenden zu können. Die Ergebnisse des Scoring-Modells bilden jene Kennzahlen, deren Bewertung die höchsten Nutzwerte aufweisen. Diese Kennzahlen werden somit im Dashboard dargestellt. Von den derzeitig verwendeten Kennzahlen werden keine in das Dashboard übernommen, weil dies von den Betroffenen als nicht sinnvoll erachtet wird. Als wesentliche Faktoren, die bei einer kennzahlenbasierten Steuerung zu beachten sind, gelten die Transparenz in der Kennzahlenberechnung und das regelmäßige Hinterfragen von Kennzahlen. Zudem ist es bei einer kennzahlenbasierten Steuerung wichtig, Zieldefinitionen auf die kleinstmögliche Ebene herunterzubrechen, damit die Steuerung bestmöglich erfolgen kann. Ein weiteres wichtiges Thema, das sich im Rahmen der Arbeit ergeben hat, ist der Umgang mit Massendaten. Aufgrund der höher werdenden Datenmengen sollte man sich über den Umgang und deren Analyse Gedanken machen, damit ein wertvoller und zielführender Einsatz der vorhandenen Daten gewährleistet wird.