85.15 Forschung und Entwicklung
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Die Oberflächentechnik ist eine Schlüsseltechnologie in beinahe allen Bereichen und doch fast unsichtbar für den Laien. Trotzdem sind die Anforderungen an eine Oberfläche von Produkten sehr vielseitig. Der Einsatz und die Durchsetzungskraft von Oberflächentechnologien sind stark von gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und ökologischen Trends und Entwicklungen bestimmt. Die Aufgaben einer Oberfläche reichen dabei von einer hohen Leistungs- und Widerstandsfähigkeit bis hin zu Multifunktionalität und dekorativen Designs. Die künftigen Einsatzfelder einer entwickelten Oberflächentechnologie sind daher stark von den Anforderungen der Anwender und der Umwelt der Oberfläche geprägt. Vor diesem Hintergrund wird im Zuge dieser Masterarbeit eine systematische Identifikation von relevanten Märkten und Entwicklungspotenzialen einer innovativen Oberflächentechnologie betrieben, um nachhaltige Positionierungsstrategien für ein in der Oberflächenbranche tätiges Unternehmen zu definieren. Ziel dabei ist, das Unternehmen für eine strategische Entscheidungsfindung zu unterstützen, sowie eine Sensibilisierung und Bewusstseinsbildung für nötige Veränderungen zu schaffen. Dazu wird im Theorieteil ein Abriss des Entwicklungsstands der Oberflächentechnologie sowie deren Funktion und Vorteile gegenüber anderen Technologien gegeben. Im Fokus liegen nachfolgend die Grundlage einer umfassenden Technologieanalyse sowie die Beschreibung wesentlicher Methoden und Modelle zur Erfassung des Technologieumfelds. Um eine mehrdimensionale Bewertung der Einsatzfähigkeit einer Technologie zu erlangen, werden wesentliche Ansätze einer Marktanalyse beschrieben und anschließend zu einem Marketingplan zusammengefasst. Kern der Theoriearbeit ist dabei das Entwickeln eines für die vorliegende Aufgabenstellung spezifischen Vorgehensmodells. Dieses ist in drei Phasen, die Technologieanalyse, die Markt- und Anwendungsanalyse und die Technologie- und Marktbewertung gegliedert. Im Praxisteil der Arbeit wird das Vorgehensmodell durchlaufen und in einem ersten Schritt das Technologieumfeld durch eine Desk Research und Patentanalyse erhoben. Anschließend werden die gewonnenen Daten durch qualitative Aussagen von Experten entgegengeprüft um weitere Informationen zum Makroumfeld und der Branchenstruktur zu bekommen. Die derzeitige Situation am Markt wird durch eine detaillierte Wettbewerbsanalyse beschrieben. In einem Workshop werden die erhobenen Daten aus externer Sicht zu einer SWOT-Analyse zusammengeführt. Diese Analyse dient zur Identifizierung von den interessanten Märkten Automotiv, Bahntechnik, Luftfahrt und Offshore Windenergie, für welche im Zuge einer Desk Research die Entwicklungen und Trends recherchiert und attraktive Kundensegmente definiert werden. In einem weiteren Workshop werden für jedes dieser Segmente mögliche Positionierungsstrategien, der entstehende Nutzen für den Kunden und die benötigten Ressourcen und Kompetenzen beschrieben. Mit einer Portfolioanalyse nach McKinsey können diese Strategien abschließend gegenübergestellt und bewertet werden. Als Ergebnis zur positiven Unterstützung zur strategischen Entscheidungsfindung wird die Positionierungsstrategie „Offshore Windenergie“ ausgewählt und dem Unternehmen zur weiteren Analyse und unternehmensinternen Strategieentwicklung vorgeschlagen.
Die Industrie der Nahrungsergänzungsmittel zeigt sich als eine der am schnellsten wachsenden Industrien des 21. Jahrhunderts, aber da diese Industrie noch am Anfang steht, ist ihre zukünftige Entwicklung noch ungewiss. Viele soziale und wirtschaftliche Veränderungen beeinflussen die Entwicklung dieser Branche, was zu einem komplexen Umfeld für kleine Unternehmen führt. In dieser Masterarbeit sollen Schlüsselfaktoren identifiziert und analysiert werden, die diese Branche beeinflussen. Ziel ist es, Zukunftsszenarien zu schaffen, um Unternehmen ein umfassendes Bild der Nahrungsergänzungsmittelindustrie zu geben und eine agile Alternative zu standardisierten analytischen Szenario-Entwicklungsprozessen zu bieten. Um Schlüsselfaktoren zu identifizieren und Szenarien für die zukünftige Entwicklung dieser Branche zu etablieren, wurde ein kreativ-narrativer Szenario-Planungsprozess mit qualitativen Daten von Experten entwickelt und angewendet. Basierend auf 77 identifizierten potenziellen Faktoren wurden 22 Schlüsselfaktoren entwickelt. Diese 22 Schlüsselfaktoren führen zu 88 möglichen zukünftigen Entwicklungen, die aufgrund ihres möglichen Auftretens und möglicher Auswirkungen auf das Startup TLL The Longevity Labs GmbH weiter kategorisiert wurden. Die kritischsten Zukunftsentwicklungen wurden weiter genutzt, um vier unterscheidbare Szenarien zu entwickeln. Um Maßnahmen für das Startup zu identifizieren, wurde ein ausgewähltes Szenario untersucht und für eine SWOT-Analyse verwendet, welche zu spezifischen strategischen Maßnahmen führte. Die Zukunft kann niemals vorhergesagt werden, aber diese Masterarbeit wird dem Management von TLL The Longevity Labs GmbH helfen, die wichtigsten Faktoren der Nahrungsergänzungsmittelindustrie und deren möglichen zukünftigen Einfluss auf das Unternehmen zu verstehen, um ihren strategischen Planungsprozess zu verbessern und aufmerksam zu sein falls sich eines der Szenarien verdichtet.
Das Konsumentenverhalten hat den Einzelhandel zu einem Milliardenmarkt entwickelt. Damit sich dieser Markt stetig weiterentwickelt, ist die Branche dazu gezwungen, permanent Innovationen hervorzubringen. Dieser Innovationsdrang verteilt sich auf die gesamte Handelswelt inklusive ihrer ergänzenden Unternehmen, wie beispielsweise den Ladenausstattern. Dieser Drang fordert jene Unternehmen und stellt deren strategische Planung damit periodisch vor große Herausforderungen. Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist die Entwicklung und Anwendung eines Foresightmodells zur Generierung von Zukunftsbildern für die Ladenbaubranche. Dieses Modell wird durch die systematische Analyse der verschiedenen beeinflussenden Felder Handel, Innovation und Unternehmensstrategie umrissen. Zur Bildung des spezifischen Foresightmodells werden ausgewählte Vergleichsmodelle der Zukunftsforschung gegenübergestellt und deren Kernelemente zusammengeführt. Das daraus erzeugte Foresightmodell wird anschließend im Unternehmen Umdasch Store Makers angewendet und dabei erprobt. Den Abschluss dieser Anwendung bildet eine umfangreiche Evaluierung der Ergebnisse und der Anwendbarkeit des Modells. Die Verwendung des Foresightmodells bringt verschiedene Zukunftsbilder hervor. Diese Szenarien erstrecken sich, vergleichbar mit Innovationen, über einen inkrementellen bis Disruptiven Grad der Differenzierung, entstanden aus deren jeweiligen Einflussfaktoren. Dabei fällt auf, dass diese Art der Zukunftsforschung Unterschiede zu bekannteren Methoden, wie etwa der Trendforschung, aufweist. Die sequenzielle Durchführung der Methoden wie SWOT-Analyse, Fünf Säulen Modell bzw. die diskursive Selektion der resultierenden Einflussfaktoren zeigt eindeutig, dass Zukunftsforschung äußerst ressourcenaufwändig ist. Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass das vorliegende Foresightmodell eine ergänzende Rolle im strategischen Planungsprozess einnehmen kann und damit für die Zukunft eine durchaus bedeutende Aufgabe übernehmen wird.
Durch neue Technologien, Antriebskonzepte, Marktteilnehmer und Geschäftsmodelle befindet sich die Automobilbranche im Wandel. Damit verbunden, verändert sich auch die Herangehensweise und Geschwindigkeit mit denen neue Innovationen auf den Markt kommen. Im Bereich der Nutzfahrzeuge bedeutet dies vor allem, dass ein bisher sehr technologisch getriebener Markt stärker auf Kundenbedürfnisse und Nutzer ausgerichtet wird. Von dieser Veränderung sind alle Unternehmen der Wertschöpfungskette betroffen. Für einen Entwicklungsdienstleister im Bereich Antriebsstränge, wie die AVL-List GmbH Graz, ist es besonders schwierig auf diese Veränderung zu reagieren, da solch ein Unternehmen bisher entfernt von den tatsächlichen Endnutzern agierte. Um dieser Herausforderung besser begegnen zu können, zielt diese wissenschaftliche Arbeit darauf ab, eine Methodik zu entwickeln, die die AVL-List GmbH dabei unterstützen kann, nutzerorientierte Antriebsstrangkonzepte zu entwickeln. Dabei sollen vor allem die Perspektiven der verschiedenen Nutzergruppen mitberücksichtigt werden ohne die Besonderheiten im Bereich der Antriebsstrangentwicklung von Nutzfahrzeugen außer Acht zu lassen. Die Methodik wird zuerst auf Grundlage von Fachliteratur und AVL-List GmbH Graz spezifischen Gegebenheiten entwickelt und anschließend mit Experten diskutiert und verbessert. Um die theoretische Methodik auch für die praktische Anwendung zu optimieren, wird anschließend ein nutzerorientierter Antriebsstrang für einen Stadtbus anhand der Methodik im Rahmen eines Fallbeispiels entwickelt. Mit den gewonnenen Erfahrungen der praktischen Anwendung der Methodik aus dem Fallbeispiel werden spezifische Handlungsempfehlungen für die Abteilung des Product Portfolio Managements der AVL-List GmbH zum Umgang mit der Methodik formuliert, sodass diese in zukünftigen Kundenprojekten eingesetzt werden kann.
Die Entwicklung und Einführung von Nachfolgeprodukten ist in heutigen Märkten allgegenwärtig. Wie auch Innovationen, scheitern allerdings auch Nachfolgeprodukte oftmals an mangelnder Akzeptanz und Resistenz am Markt. Die Kunden verstehen das Produkt oft nicht, sie verteidigen sich gegen die Veränderung oder bewerten den Nutzen des Nachfolgeprodukts als zu gering. Folglich lehnen die Kunden das Nachfolgeprodukt ab, wodurch es zu keiner Adoption (Übernahme) des Produktes kommt. Um diesem Scheitern zu begegnen, wird in dieser Masterarbeit ermittelt, was Unternehmen tun können, um die Adoptionswahrscheinlichkeit von Nachfolgeprodukten im Industriegütermarkt zu erhöhen. Der Theorieteil der vorliegenden Arbeit beschäftigt sich zum einen mit den theoretischen Grundlagen, wie der Abgrenzung des Industriegütermarkts, dem Innovationsmanagement und dem Produktlebenszyklus. Weiters wird die Produkt- und Programmgestaltung genauer betrachtet und die Charakteristika von Nachfolgeprodukten analysiert. Zum andern werden im Theorieteil die Vor- und Nachteile der Entwicklung und Einführung eines Nachfolgeprodukts beschrieben und es wird näher auf das Thema „Kundenadoption“ eingegangen. Das Ergebnis des Theorieteils bildet einen Leitfaden, der aus den zuvor gesammelten Informationen konsolidiert wird. Der Leitfaden soll Unternehmen bei der Entwicklung und Einführung von Nachfolgeprodukten unterstützen, um die Adoptionswahrscheinlichkeit zu erhöhen. Im Praxisteil wird der erarbeitete Leitfaden einerseits mittels Experten-Interviews validiert, andererseits anhand eines konkreten Beispiels der AVL List GmbH angewendet. Zur Validierung des Leitfadens werden Experten des Industriegütermarkts herangezogen, mit denen Interviews durchgeführt werden. Die Validierungsergebnisse werden anschließend in den Leitfaden rückgeführt. Dieser überarbeitete Leitfaden wird danach am Beispiel des neuen Bedienfelds des Unternehmens AVL List GmbH angewendet, um die Nützlichkeit und Relevanz zu überprüfen. Schlussendlich soll der finale Leitfaden Unternehmen im Industriegütermarkt helfen, die Adoptionswahrscheinlichkeit ihrer Nachfolgeprodukte zu erhöhen.
Diese Arbeit befasst sich mit dem Thema der Akzeptanz von großen Systemen, im speziellen von Verkehrsmanagementzentralen, welche für mehrere Autobahntunnel und Autobahnabschnitten zuständig sind. Durch die steigende Nutzung von motorisierten Fahrzeugen auf Autobahnen, steigt auch die Gefahr von Unfällen. Um die Verkehrsteilnehmer schnellstmöglich zu informieren und die Streckenführung zu optimieren, ist es erforderlich, dass verschiedene Systeme zusammenarbeiten und Informationen untereinander austauschen.
Die verschiedenen Systeme auf dem Autobahnnetz (Wetterstation, Pumpstation, Geschwindigkeitsanzeigen, Tunnelsteuerungen, etc.) sammeln Daten und geben diese an eine übergeordnete Überwachungszentrale weiter, welche auf Basis der erfassten Daten eine Entscheidung trifft und den Verkehrsfluss bei Bedarf verändert. Das Problem hierbei liegt darin, dass es mehrere übergeordnete Überwachungszentralen gibt und diese jeweils nur einen kleinen Teil des Autobahnnetzes überwachen. Ein Datenaustausch zwischen den übergeordneten Überwachungszentralen findet nur marginal statt.
Um das Problem der Datenbrüche zwischen den Überwachungszentralen zu beseitigen, kann eine zentrale Verkehrsmanagementzentrale eingeführt werden, bei der sämtliche Daten zusammengeführt werden. Die einzelnen Überwachungszentralen erhalten über die zentrale Verkehrsmanagementzentrale Zugriff auf ihren Abschnitt, jedoch bekommen sie auch (bei Bedarf) sämtliche Information des gesamten Autobahnnetzes. Dies hat zudem den Vorteil, dass im Falle eines Unfalls, eine andere Überwachungszentrale bei der Abwicklung unterstützen kann.
Ein neues System dieser Art bietet viele Vorteile, jedoch müssen im ersten Schritt die entsprechenden Anforderungen, Aufgaben und Abläufe erhoben werden. Dies wird auf Basis des Task-Technology-Fit Modells durchgeführt, da bei diesem Modell nicht nur die funktionalen Anforderungen betrachtet werden, sondern auch die Bedürfnisse der mit dem System arbeiteten Personen. Die Anforderungen (funktional, technisch und persönlich) werden durch einen Fragebogen (offene Fragen), persönliche Gespräche und Beobachtungen ermittelt.
Auf Basis der Ergebnisse aus Fragebogen, Gespräche und Beobachtungen, wird ein Prototyp einer übergeordneten Verkehrsmanagementzentrale erstellt, welche die geforderten Funktionen und Prozesse enthalten. Dieser Prototyp wird von mehreren Gremien bewertet und dient als Basis für weitere Entscheidungen über die Umsetzung der tatsächlichen übergeordneten Verkehrsmanagementzentrale.
Modulare Gebäudesysteme und Bauweisen sind ein Markt mit großem Potential. Aufgrund der relativen Einfachheit des Produkts und der Transparenz der Prozesse ist es dennoch nicht schwer, die Produkte zu kopieren. Dies machte es für Unternehmen notwendig, ihr Geschäftsmodell regelmäßig zu erweitern und zu entwickeln. Ziel dieser Arbeit ist es, ein Vorgehensmodell zu entwickeln, um ein zusätzliches Geschäftsmodell zur Erweiterung des aktuell praktizierten Modells (bzw. Produkt- undDienstleistungsportfolios) zu generieren. Dafür werden modernste Geschäftsmodellentwicklungsstrategien erforscht, mit den Theorien des Portfolio- und Technologiemanagements kombiniert und um fortgeschrittene Kreativmethoden erweitert. Dies führt zu der Erstellung eines schrittweisen Vorgehensmodells zur Entwicklung zusätzlicher Geschäftsmodelle für die Branche des modularen Wohnens. Im Praxisteil wird das entwickelte Vorgehensmodel mittels der erarbeiteten Methoden und Arbeitsweisen in einer praktischen Anwendung durchexerziert und führt zur Entwicklung mehrerer Geschäftsmodell-Prototypen zur Erweiterung bestehender Geschäftsmodelle für die bearbeitete Branche des modularen Wohnhausbaus.
Im 21. Jahrhundert verzeichnet die Menschheit einen alarmierenden Anstieg im Verbrauch natürlicher Ressourcen, der die Fähigkeit der Erde zur Regeneration übersteigt. Dieser Trend hat weitreichende Konsequenzen für die Umwelt und stellt einen dringlichen Handlungsbedarf hinsichtlich der Nachhaltigkeit dar. Die Schuhindustrie trägt erheblich zu diesen Entwicklungen bei, wobei der größte Teil der Emissionen während der Materialverarbeitung und Produktion entsteht. Aufgrund dieser Ausgangslage ergibt sich ein dringender Handlungsbedarf, die Schuhproduktion nachhaltiger zu gestalten und einen zu 100% nachhaltig produzierten Schuh zu entwickeln und erfolgreich zu vermarkten. Eines der größten Probleme hinsichtlich der sozialen Dimension der Nachhaltigkeit ergibt sich daraus, dass die westliche Welt deutlich mehr Schuhe konsumiert, als sie produziert. Die größten Produktionsländer sind Entwicklungs- und Schwellenländer, in denen sowohl ein niedriges Lohnniveau als auch mangelhafte Umweltstandards bezüglich der Produktion herrschen. Bei herkömmlichen Schuhen werden häufig Kunststoffe eingesetzt, die oft nicht die Kriterien der ökologischen Dimension der Nachhaltigkeit erfüllen. Einige Produzenten losen diese Problematik, indem sie recyceltes Meeresplastik oder andere primär recycelten Kunststoffe verarbeiten. Auch der Einsatz von Naturprodukten als Alternative zu Kunststoffen stellt eine Option dar, an der geforscht und die teilweise auch angewendet wird. Hinsichtlich der Alternativen aus Naturprodukten ergibt sich jedoch häufig die Problematik einer reduzierten Belastbarkeit und Langlebigkeit. Manche Unternehmen versuchen Kund*innen mit Abo-Modellen vom Kauf nachhaltiger Schuhe zu überzeugen. Diese Abo-Modelle losen die Problematik der Langlebigkeit und der Kreislaufwirtschaft, indem der Schuh nach einer bestimmten Zeitspanne an das Unternehmen zurückgeht und die Materialien vollständig wiederverwendet werden. Anhand der im Rahmen der Literaturrecherche gewonnenen Erkenntnisse wurde ein Geschäftsmodell nach Vorlage des Business Model Canvas entwickelt, das die verschiedenen Dimensionen der Nachhaltigkeit berücksichtigt und die notwendigen Partnerschaften mit ökologischen Gütesiegeln und Zulieferern hervorhebt. Auch die Zielgruppen denen nachhaltige Produkte besonders wichtig sind, allgemeine Prioritäten von Konsument*innen beim Schuhkauf und mögliche Vertriebsmodelle wurden im erarbeiteten Geschäftsmodell auf der Grundlage neuester Studienergebnisse berücksichtigt. Das erarbeitete Geschäftsmodell wurde anschließend im Rahmen qualitativer Interviews von Expert*innen aus der Schuhindustrie und dem Schuhvertrieb bewertet. Die Expert*innen schätzen ein Abo-Modell als in der Praxis nicht umsetzbar ein und widersprechen in diesem Punkt den Aussagen der dem Geschäftsmodell zugrundeliegenden quantitativen Studien. Qualität und Tragekomfort schätzen die Expert*innen beim Kauf von Schuhen als wichtiger ein als Nachhaltigkeit als isolierter Faktor. In diesem Punkt decken sich die Aussagen der Expert*innen mit den Ergebnissen quantitativer Studien. Große Herausforderungen sehen die Expert*innen bei der Verfügbarkeit, Langlebigkeit und Preisgestaltung nachhaltiger Materialien und betonen eine große Abhängigkeit von der Zuliefererindustrie.
Durch die zunehmende Intensität der technologischen sowie marktbezogenen Veränderungen wird der unternehmerische Wettbewerb immer stärker beeinflusst. Dies hat zur Folge, dass auch die Vorhersehbarkeit von Veränderungen deutlich abnimmt, wodurch Unsicherheiten und Risiken vermehrt steigen und das ständige Lernen sowie die Flexibilität in den unterschiedlichsten Bereichen eine noch wichtigere Rolle erlangen. Die Veränderungen im Bereich des Wettbewerbs führen dazu, dass sich Unternehmen immer öfter mit dem Begriff Geschäftsmodell sowie deren Geschäftsgrundlage auseinandersetzen müssen, da diese ununterbrochen dem Wettbewerbsdruck ausgesetzt sind. Folglich nehmen Anpassungen von Geschäftsmodellen in immer kürzeren Zeitabständen zu, wodurch die Zusammensetzung und Beschreibung dieser immer wesentlicher werden. Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Entwicklung eines theoretischen Vorgehensmodells zur Schaffung eines neuen Geschäftsmodells für Unternehmen, welche bereits ein Produkt besitzen, jedoch über das geeignete Geschäftsmodell noch nicht verfügen. Auf Basis von bestehenden Modellen zur Geschäftsmodellentwicklung sowie der 55 verschiedenen Geschäftsmodellmustern, wird vom Autor ein siebenstufiges Modell kreiert. Dieses gliedert sich in die Phasen Grundlagenermittlung, Analysephase, Produktbeschreibung, Auswahl der Geschäftsmodellmuster, Geschäftsmodellmusterimplementierung, Bewertungsphase und Auswahl, welches im Zuge der Arbeit seine Anwendung findet. Dieses eignet sich für Unternehmen, welche den Fokus speziell auf Forschung und Entwicklung legen und bereits auf eine Vielzahl an Geschäftsmodellmustern zurückgreifen können. Zudem ist dieses Modell nicht eingeschränkt für das, in der Arbeit erwähnte Handheld-Messgerät gültig, sondern kann auch für Produkte anderer Unternehmen angewandt werden. Durch dieses Vorgehensmodell wird ein Überblick geschaffen, welche Themen für den Erhalt eines Geschäftsmodells mit unterschiedlichsten Geschäftsmodellmustern beachtet werden müssen.
Österreich ist ein Land des Waldes und der Holzverarbeitung. Derzeit wird in über eintausend Betrieben entlang der Wertschöpfungskette der Holzwirtschaft, eine Wirtschaftsleistung von über sieben Milliarden Euro erwirtschaftet. Bei den aktuell eingesetzten Technologien besteht jedoch die Thematik, dass rund ein Drittel des eingesetzten Rohstoffes, Nebenprodukte sind. Diese sogenannten Sägenebenprodukte und deren weitere Verwertung sind somit von großer Bedeutung für den Gesamtunternehmenserfolg. Viele Anwendungsgebiete sind jedoch aus der Not heraus entstanden. Derzeitige und potenzielle Geschäftsmodelle mit Sägenebenprodukten sollten daher analysiert und beurteilt werden. Ziel der Arbeit ist, die Ermittlung von bestehenden Geschäftsmodellen, Trends und zukünftigen Anwendungen mit Sägenebenprodukten sowie der Aufbau eines Bewertungsmodells für Geschäftsmodelle mit Sägenebenprodukten. Dazu sind in der Arbeit die Methoden der Geschäftsmodellentwicklung und Bewertungsverfahren beschrieben. Weiters wird das Spezifikum Sägenebenprodukte und aktuelle Geschäftsmodelle damit erläutert. Mit den Erkenntnissen daraus, wird ein Bewertungsmodell für Geschäftsmodelle mit Sägenebenprodukten entwickelt. Im Praxisteil wird das Modell an ein Unternehmen angepasst. Danach werden aktuelle Trends und Entwicklungen im Bereich der Sägenebenprodukte erhoben. Aus diesen entstehen Geschäftsmodellszenarien, welche anhand des Bewertungsmodells evaluiert werden. Das Ergebnis ist ein angepasstes Bewertungsmodell für Geschäftsmodelle mit Sägenebenprodukten, sowie fünf potenzielle Geschäftsmodellszenarien inklusive Bewertung, für die Mayr-Melnhof Holz AG.