85.15 Forschung und Entwicklung
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In den letzten zehn Jahren ist der Bargeldanteil an den Transaktionen in Österreich um 30 Prozentpunkte gesunken. Obwohl Bargeld bis heute das wichtigste Zahlungsmittel ist, gehen Experten davon aus, dass der Bargeldanteil weiter sinken wird. Dieser Trend ist in anderen Ländern bereits zu beobachten. In einer Gesellschaft, in der Bargeld zunehmend an Bedeutung verliert, sind Person-to-Person (P2P) Zahlungssysteme Dienstleistungen mit großem Wachstumspotenzial. In Österreich erreichen P2P-Zahlungssysteme bisher nur eine geringe Akzeptanz. Ziel dieser Studie ist es, Faktoren zu ermitteln, welche die Technologieakzeptanz von P2P-Zahlungssystemen bei der österreichischen Bevölkerung beeinflussen. Um dieses Ziel zu erreichen, bildeten verschiedene Technologieakzeptanzmodelle wie TAM und UTAUT einen theoretischen Rahmen. Diese Modelle wurden um mehrere Faktoren erweitert, von denen angenommen wird, dass sie die Akzeptanz von P2P-Zahlungssystemen beeinflussen. Um die Wirkung der Faktoren zu bestätigen, wurden mit Hilfe eines quantitativen Forschungsansatzes Daten gesammelt (n=157), die anschließend mit der Spearman-Korrelationsanalyse analysiert wurden. Die Ergebnisse zeigen, dass die wahrgenommene Nützlichkeit und das Vertrauen zwei Schlüsselfaktoren sind, die die Intention, P2P-Zahlungssysteme zu nutzen, positiv beeinflussen. Das wahrgenommene Risiko beeinflusst die Nutzungsabsicht indirekt, da es stark negativ mit dem Vertrauen korreliert. Der soziale Einfluss und die persönliche Innovationskraft sind weitere Faktoren, die ebenfalls eine wichtige Rolle spielen. Darüber hinaus ist der positive Effekt der wahrgenommenen Benutzerfreundlichkeit nicht so stark, wie in der Literatur beschrieben. Die Hersteller von P2P-Zahlungssystemen sollten sich daher im Rahmen ihrer Kommunikationsstrategie auf die Verbesserung der wahrgenommenen Nützlichkeit konzentrieren und Mechanismen zur Stärkung des Vertrauens und zur Verringerung der Risikowahrnehmung schaffen.
Die Kombination von Innovationsmanagement und modernen Fertigungsverfahren, wie additiver Fertigung, kann Unternehmen eine Vielzahl an Möglichkeiten eröffnen. Diese Masterarbeit legt den Schwerpunkt auf die Entwicklung eines Geschäftsmodells für ein Beratungsunternehmen mit Fokus auf Innovation und additive Fertigung. Das Ziel dieser Arbeit ist es, ein Geschäftsmodell zu entwickeln, das die Potenziale der additiven Fertigung bestmöglich nutzt und mit dem Innovationsmanagement vereint. Hierbei sollen sowohl die gegenwärtigen als auch zukünftigen Marktanforderungen berücksichtigt werden, um ein nachhaltiges Beratungsgeschäft in diesen Fachbereichen zu etablieren. Die Arbeit beantwortet dabei die Forschungsfrage: Wie kann ein Vorgehensmodell zur Geschäftsmodellentwicklung für ein Beratungsunternehmen im Bereich Innovation und additive Fertigung aussehen, um die Potenziale der additiven Fertigung bestmöglich auszuschöpfen und den spezifischen Bedürfnissen von Kund*innen und Unternehmen gerecht zu werden? Um die Forschungsfrage beantworten zu können, wird ein theoretischer Überblick über die Themengebiete Innovationsmanagement, additive Fertigung, Unternehmensberatung und Geschäftsmodelle gegeben. Der theoretische Teil endet mit der Entwicklung eines Vorgehensmodells, das eine schrittweise Anleitung für die Erstellung des Geschäftsmodells bietet. Das Vorgehensmodell gliedert sich in die Phasen Vorbereitung und Initiierung, Verstehen und Analyse, Ideengenerierung und Konzeptentwicklung sowie Konzeptausarbeitung und Finalisierung. Der darauffolgende Schritt ist die Entwicklung des Geschäftsmodells durch die schrittweise Umsetzung des Vorgehensmodells. Dies beinhaltet die systematische Bearbeitung der einzelnen Phasen sowie der darin enthaltenen Aktivitäten und Tools. Um die theoretischen Erkenntnisse durch praktische Erfahrungen zu stützen, wurden im Rahmen dieser Masterarbeit zehn qualitative Tiefeninterviews mit potenziellen Zielkund*innen aus der österreichischen Industrie durchgeführt. Diese Interviews dienen dazu, festzustellen, inwieweit die Proband*innen bereits Innovationsmanagement und additive Fertigung in ihren Unternehmen nutzen und welcher Bedarf seitens der Zielkund*innen hinsichtlich einer zugeschnittenen Beratungsdienstleistung in diesen Bereichen besteht. Nach Durchlaufen sämtlicher Phasen und Zusammenführung aller relevanten Informationen wird das Geschäftsmodell unter Anwendung der Methode „Business Model Canvas" ausgearbeitet und dargestellt. Abschließend werden die Erkenntnisse dieser Masterarbeit in einem Fazit zusammengefasst und es werden Handlungsempfehlungen abgeleitet, die bisher nicht im Geschäftsmodell berücksichtigt sind. Diese Handlungsempfehlungen sollen als zusätzliche Anregung und Unterstützung für Interessierte am Geschäftsmodell dienen.
Die produzierenden Unternehmen in Österreich sind den zunehmend unvorhersehbareren Änderungen der weltweiten Wirtschaftslage und den stets kürzer werdenden Produktlebenszyklen ausgesetzt, wodurch auch die Herausforderungen für die heimischen Betriebe steigen. Diese müssen innovative Lösungen bieten, um auf den kontinuierlich stärker konkurrierenden Märkten bestehen zu können. Ein geregeltes Innovationsmanagement kann hierbei einen wesentlichen Beitrag leisten. Doch inwiefern sind die Innovationsprozesse in den Produktionsbetrieben in Österreich klar geregelt und was sind die größten Hindernisse bei der Entwicklung von innovativen Produkten und Dienstleistungen? Dies herauszufinden, stellt das Forschungsziel dieser Arbeit dar. Dazu wird beginnend ein Literaturüberblick über die wesentlichen Grundlagen des Innovationsmanagements insbesondere der Innovationsprozesse und innovationsfördernden Unternehmenskultur sowie den bedeutenden Treibern und Barrieren dargelegt. Anschließend folgen grundlegende Aspekte zur Durchführung einer quantitativen Untersuchung und darauf aufbauend die Ergebnisse der im Rahmen dieser Arbeit durchgeführten Studie. Zu den, aus dieser Forschung hervorgebrachten, Kernergebnissen kann ein weitgehend hoher Reifegrad der Unternehmen hinsichtlich der Innovationsprozesse genannt werden, jedoch existieren es in einigen Teilprozessen noch Optimierungspotentiale. Des Weiteren weisen auch kleine Unternehmen schon sehr reife und geregelte Vorgehensweisen im Umgang mit Innovationen auf.
Unsere Gesellschaft und Arbeitswelt müssen sich immer mehr mit sich wandelnden Situationen auseinandersetzen. Die Entwicklung neuer, bahnbrechender Technologien schreitet zunehmend schneller voran. Dies betrifft in besonderem Maße auch die Logistikbranche. In naher Zukunft wird von vielerlei Seiten erwartet, dass Technologien, wie beispielsweise die Automatisierung, künstliche Intelligenz oder alternative Antriebsformen, die Branche revolutionieren werden. Viele Unternehmen stellt dies vor große Unsicherheiten. Durch Zukunftsforschung, oder im Speziellen Strategic Foresight, können Unternehmen diesen Unsicherheiten begegnen. Ziel dieser Arbeit war es einerseits, ein Vorgehensmodell zur Identifizierung von Zukunftsbildern für Unternehmen in der Logistikbranche zu erstellen, andererseits adäquate Strategien für diese Zukunftsbilder zu definieren. Um dies zu erreichen, wurde im Theorieteil die nötige Basis geschaffen. Im Theorieteil wurde ein Einblick in das „System“ Logistik gegeben sowie ein Überblick über die Zusammenhänge darin. Weiters wurden schon aktuelle Trends und Entwicklungen in der Logistikbranche identifiziert. Um das methodische Werkzeug für den Praxisteil zu bekommen, wurden zudem das Thema Strategic Foresight sowie die Szenariotechnik ausführlich bearbeitet. Durch das vermittelte Basiswissen im Theorieteil wurde im Praxisteil ein Vorgehensmodell spezifisch für Unternehmen in der Logistikbranche erstellt und am Logistikunternehmen Friedrich Stenitzer GmbH angewandt. Dieses Vorgehensmodell umfasst acht Schritte, die sich stark an der grundlegenden Methodologie der Szenariotechnik orientieren. Im Zuge des Vorgehensmodells wurden zwei firmeninterne Workshops sowie einige Experteninterviews durchgeführt. Nach der Festlegung des Untersuchungsrahmens in der ersten Phase des Vorgehensmodells wurde in Phase zwei ein Workshop in der Friedrich Stenitzer GmbH durchgeführt. Dabei wurden die wichtigsten Einflussfaktoren und Einflussbereiche sowie ihre Bedeutung für das Untersuchungsfeld mittels Trendkarten erhoben. Die Einflussbereiche Technologie und Digitalisierung sowie Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein stellten sich dabei als wichtigste Einflussbereiche im Untersuchungsfeld heraus. In weiterer Folge wurden für die einzelnen Einflussfaktoren Projektionen mit Experteninterviews gewonnen. Auf Basis dieser Projektionen wurden anschließend zwei mögliche Szenarien gebildet und beschrieben. Im Zuge des zweiten Workshops wurden diese Szenarien hinsichtlich ihrer Konsequenzen für das Untersuchungsfeld analysiert. Des Weiteren wurden, wie üblich für eine Szenariotechnik, mögliche Störereignisse für die Szenarien identifiziert und besprochen. In diesem Workshop wurden auch mögliche Reaktivmaßnahmen auf die Chancen und Risiken der jeweiligen Szenarien sowie Präventiv- und Reaktivmaßnahmen für die einzelnen Störereignisse gebildet. Abschließend wurde auf Basis der Ergebnisse eine Leitstrategie für die Friedrich Stenitzer GmbH definiert. Die Arbeit hat zwei konsistente Zukunftsbilder hervorgebracht. In beiden wird zukünftig mit einer Zunahme von Technologieabhängigkeit und mit maßgeblichen Veränderungen durch Technologie gerechnet. Die Szenarien unterscheiden sich besonders durch die Ausprägung der Bedeutung von Nachhaltigkeit und die zugehörigen nachhaltigen Technologien der Zukunft. Während ein Szenario mit weitreichenden Veränderungen rechnet, ist das andere eher konservativ geprägt. Die Leitstrategie, die aus den beiden Zukunftsbildern resultiert, legt besonderen Fokus auf die Investition von neuen Technologien, die Schaffung einer soliden finanziellen Basis, die Implementierung einer Nachhaltigkeitsstrategie, die Pflege und den Ausbau von Geschäftsbeziehungen, die Erhöhung der Flexibilität und Agilität des Unternehmens und ein akkurates Risikomanagement für Technologien.
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Einsatz von Gesamtfahrzeugprüfständen für die Fahrzeugentwicklung der Zukunft. Im Rahmen von theoretischen Überlegungen, Recherchen und der Analyse von Befragungen mit Experten und Expertinnen der Branche zeigt sich, dass die Verlagerung von Erprobungsaufgaben auf Prüfstände in der Automobilindustrie fortschreitet. Dies ist vor allem auf die zunehmende Komplexität von Fahrzeugen und deren Systemen sowie den großen Aufwand bei der Straßenerprobung zurückzuführen. Die modellbasierte Erprobung auf Prüfstandssystemen bietet dabei eine Reihe von Vorteilen gegenüber der Straßenerprobung, wie beispielsweise reproduzierbare Testbedingungen, die beschleunigte Versuchsdurchführung oder Sicherheitsaspekte. Die Verlagerung von Erprobungsaufgaben auf den Prüfstand birgt jedoch eine Reihe von Herausforderungen. Dazu gehören unter anderem die Sicherstellung der Validität der Prüfstandsergebnisse, die Integration der Prüfstandsergebnisse in den Entwicklungsprozess und die Zusammenarbeit der verschiedenen Stakeholder. Um die Verschiebung von Erprobungsaufgaben auf den Prüfstand erfolgreich umzusetzen, ist es wichtig, die unterschiedlichen Anforderungen der einzelnen Stakeholderbereiche zu berücksichtigen. Das entwickelte Vorgehensmodell kann hier als ein hilfreiches Werkzeug dienen. Darüber hinaus ist ein zentraler Punkt die Einbeziehung verschiedener Stakeholder der Fahrzeugentwicklung bereits in die Entwicklung von Prüfstandskonzepten und -methoden im Kontext der Erprobung des Gesamtsystems. Darüber hinaus ist es wichtig, die Herausforderungen bei der modellbasierten Prüfstandserprobung zu adressieren. Die modellbasierte Prüfstandserprobung bietet zwar das Potenzial zur Effizienzsteigerung und Kosteneinsparung, birgt aber auch Risiken, wie z. B. die Unsicherheit der Modellgüte.
In Österreich bilden kleine und mittelständische Unternehmen das Rückgrat der Wirtschaft. Im Jahr 2021 stellten sie 99,7 % aller österreichischen Unternehmen und beschäftigten 67 % der erwerbstätigen Österreicher*innen im Bereich der marktorientierten Wirtschaft. Gerade diese Unternehmen stehen oft vor der Herausforderung, ihre zeitlichen, finanziellen oder fachlichen Ressourcen nicht optimal für staatliche Förderungen nutzen zu können. Angesichts des wachsenden Fokus auf Umweltschutz und Nachhaltigkeit bildet dieses Problemfeld die Grundlage für die vorliegende Masterarbeit. Das Hauptziel dieser Arbeit besteht darin, ein ökonomisch nachhaltiges Geschäftsmodell für ein Beratungsunternehmen zu entwickeln, das sich auf Fördermöglichkeiten im Umweltbereich spezialisiert und seinen Schwerpunkt auf die Bedürfnisse kleiner und mittelständischer Unternehmen als Kund*innen legt. Im theoretischen Teil dieser Masterarbeit wird zunächst eine eingehende Betrachtung kleiner und mittelständischer Unternehmen sowie ihrer charakteristischen Merkmale vorgenommen. Anschließend erfolgt eine detaillierte Analyse der Beratungstätigkeit im Allgemeinen, wobei speziell die Besonderheiten bei der Beratung von kleinen und mittelständischen Unternehmen herausgearbeitet werden. Um den Fokus auf Umweltförderung in das zukünftige Geschäftsmodell zu integrieren, wird im Anschluss die Förderlandschaft der betrieblichen Umweltförderung im Inland genauer untersucht. Unter Berücksichtigung bestehender wissenschaftlicher Ansätze und Modelle zur Entwicklung von Geschäftsmodellen wird am Ende des theoretischen Teils ein Vorgehensmodell zur Erstellung eines Geschäftsmodells abgeleitet. Der praktische Teil dieser Masterarbeit beinhaltet die praktische Umsetzung des zuvor entwickelten Vorgehensmodells. Zunächst wird eine detaillierte Analyse des Umfelds, in dem das Geschäftsmodell agieren wird, durchgeführt. Anschließend werden die Bedürfnisse der Kund*innen erhoben, um das Geschäftsmodell entsprechend anzupassen und auszurichten. Im dritten Schritt folgt eine zusätzliche Phase der Ausrichtung, die auf qualitativen Expert*inneninterviews basiert. Die gesammelten Erkenntnisse werden im vierten und abschließenden Schritt des Vorgehensmodells zusammengeführt, um ein finales Geschäftsmodell zu konzipieren. Das aus der Verknüpfung von theoretischen Konzepten und praktischen Erkenntnissen entwickelte Geschäftsmodell wird mittels eines Business Model Canvas dargestellt. Dieses wird durch abschließende Handlungsempfehlungen ergänzt und unterstützt. Das Resultat der Masterarbeit verdeutlicht, dass das im theoretischen Teil erarbeitete Vorgehensmodell eine passende Methode zur Entwicklung von Geschäftsmodellen für Förderberatungsunternehmen darstellt. Die finale Variante des Geschäftsmodells umfasst eine präzise definierte und strukturierte Zusammenstellung verschiedener Geschäftsmodellelemente, die speziell auf die Bedürfnisse kleiner und mittelständischer Unternehmen zugeschnitten sind.
Projekte im Sondermaschinenbau innerhalb der Laserbearbeitungsindustrie bringen sowohl für Kund:innen als auch Hersteller:innen große Risiken und Herausforderungen mit sich, die durch Anwendung klassischer Projektmanagement-Methoden nur bedingt vermieden werden können. Mithilfe eines in dieser Arbeit erstellten Vorgehensmodells und der damit einhergehenden, systematischen Integration von Kund:innen entlang des Projektverlaufs wird aufgezeigt, wie einerseits branchentypische Risiken von Kund:innen und Herausforderungen von Hersteller:innen verringert werden können, andererseits eine Steigerung der Kund:innenzufriedenheit und eine Stärkung der Kund:innenbindung sowie eine Verbesserung der gegenseitigen Geschäftsbeziehung erreicht werden kann. Die insgesamt vier Integrationsschritte, von denen zwei in besonders innovationslastigen Projektphasen angesetzt werden, liefern Ergebnisse, die auf ihre Relevanz für den Projekterfolg sowie ihre Auswirkung auf Hersteller:innen, Kund:innen und deren Beziehung zueinander qualitativ bewertet werden. Abschließende Handlungsempfehlungen bereiten die Verwendung des Vorgehensmodells für Hersteller:innen von Sondermaschinen auf und zeigen, wie die aktive Kund:innenintegration für Vertriebs- und Marketingzwecke zur Gewinnung von Neukund:innen genutzt werden kann.
Im Zuge dieser Masterarbeit wird untersucht, wodurch sich der Begriff Innovationsprojekt definiert und in welchem Zusammenhang sich ein Vorgehensmodell zur Durchführung von Produktinnovationen in Projektform erstellen lässt. Da eine Innovation eine wirtschaftlich erfolgreiche Umsetzung einer Idee ist, wird im weiteren Verlauf der Arbeit betrachtet, welche Erfolgsfaktoren Einfluss auf das Innovationsprojekt nehmen und wie diese berücksichtigt werden müssen. Das erstellte Modell basiert auf den Erkenntnissen, die in der Theorie und Literaturrecherche gewonnen wurden, und wurde mittels Expert*inneninterviews überprüft und anschließen um den Input ergänzt. Die erstellte Checkliste kann in Unternehmen bei der Projektinitiierung und Projektsteuerung/-kontrolle helfen, sich der notwendigen Erfolgsfaktoren bewusst zu werden und diese bei Bedarf zu steuern. Die in Kapitel 6 angewandte Cross-Impact-Matrix-Analyse kann bei komplexeren Projekten helfen, die Wirkungsrichtungen der im Unternehmen und im Projekt geltenden Erfolgsfaktoren zu identifizieren. Kapitel 7 beschreibt die Methode mit der die Auswertungen der Expert*innen Interviews durchgeführt wird und unter welchen Voraussetzungen die Expert*innen ausgewählt wurden. In Kapitel 8 werden die empirischen Ergebnisse ausgewertet. In Kapitel 9 werden die drei Forschungsfragen beantwortet und eine Handlungsempfehlung weitergegeben.
Zur Sicherstellung der Zukunftsfähigkeit rückt für KMU die Digitalisierung und Automatisierung verstärkt in den Fokus, auch im Innovationsprozess. An diesem Punkt wird die Technologie der Künstlichen Intelligenz relevant, die eine erfolgversprechende Optimierungsmöglichkeit für verbesserte und effizientere Innovationsprozesse darstellt. Ein hochaktuelles Beispiel für KI ist die generative KI, die auch das weitbekannte KI-Tool „ChatGPT“ umfasst. Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist daher, zu analysieren, wie ChatGPT optimal im Innovationsprozess bei Klein- und Mittelbetrieben eingesetzt werden kann. Dabei wird genauer beleuchtet, welche Prozessschritte in einem idealtypischen Innovationprozess sich für den Einsatz von ChatGPT eignen und Prompt-Vorlagen für den praktischen Einsatz in KMU geschaffen. Inhaltlich wurden KMU-Kriterien erläutert, der Innovationsprozess nach Vahs und Burmester beschrieben und ein Überblick über den Themenbereich der Künstlichen Intelligenz gegeben. Es wurde aufgezeigt, wie wichtig die gezielte Ansteuerung großer Sprachmodelle mittels Prompts ist und welche Kriterien für einen guten Prompts erfüllt sein müssen. Darauf aufbauend wurde eine vollkommen neue Methodik für die PromptEntwicklung erarbeitet. Bei der Auswertung zeigte sich, dass Klein- und Mittelunternehmen ChatGPT optimal bei der Situationsanalyse, bei der Ideengenerierung, der systematischen Ideenerfassung und - speicherung, beim Screening sowie bei der Bewertung einsetzen können. Im Rahmen der Arbeit wurden Prompts entwickelt und mittels Expert*innen validiert, die KMU direkt in ihren Innovationsprozess übernehmen können.
Digitalisierung ist wesentlich, insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen in der Verbundwerkstoffindustrie. Aufgrund von Preisdruck durch asiatische und osteuropäische Hersteller, sowie höheren Qualitätsanforderungen der Kunden, ist es für Unternehmen unerlässlich, das Maximum aus ihrem Input herauszuholen und den Wirtschaftsstandort Österreich zu sichern.
Ziel der Masterarbeit ist es, eine idealtypische Vorgehensweise zur Generierung eines neuen Geschäftsmodells zu entwickeln. Dies erfolgt auf Basis von Digitalisierungspotenzialen für Unternehmen, die in der Fahrradbranche und im Speziellen in der Produktion von Laufrädern aus faserverstärktem Kunststoff tätig sind. Basierend auf den bestehenden Methoden zur Geschäftsmodellentwicklung und in Kombination mit den Technologien der Digitalisierung sowie den relevanten Faktoren bei der Herstellung von Verbundwerkstoff-Komponenten wird ein sechsstufiges Vorgehensmodell präsentiert. Das Alleinstellungsmerkmal dieses Modells ist die Implementierung eines Werkzeugs zur Bewertung von Digitalisierungspotenzialen im eigenen Unternehmen.
Die Phasen der Vorgehensweise sind: Interne sowie externe Situationsanalyse, erheben sowie bewerten von Digitalisierungspotenzialen, Ideengenerierung mit anschließendem Geschäftsmodell-Prototyping und Bewertung der neuen Geschäftsmodellvarianten sowie Auswahl eines zukünftig erfolgversprechenden Geschäftsmodells. Alle Abschnitte werden im empirischen Teil dieser Masterarbeit durch eine Befragung von Experten der Sparte Digitalisierung und Geschäftsmodellentwicklung evaluiert und den Ergebnissen entsprechend angepasst.
Die Durchführung der sechs Bereiche erfolgt Schritt für Schritt in Kooperation mit dem Unternehmen XeNTiS Composite Entwicklungs- und Produktions GmbH. Ergänzend zur unternehmensinternen Analyse werden zur externen Situationsanalyse drei direkte Konkurrenten und zwei branchenfremde Unternehmen herangezogen. Auf Basis der Situationsanalyse geschieht die Erhebung von Digitalisierungspotenzialen in der Firma XeNTiS Composite Entwicklungs- und Produktions GmbH. Zur Bewertung dieser erhobenen Potenziale erfolgt eine Kundenbefragung unter Verwendung einer Onlineplattform. Die Ideengenerierung in Phase Fünf des Vorgehensmodells fundiert auf den erlangten Erkenntnissen der vorangegangenen Aktivitäten und wird durch einen unternehmensinternen Kreativitätsworkshop mit interdisziplinären Teilnehmern realisiert. Darauf aufbauend erfolgt die Erstellung von drei Geschäftsmodellvarianten, die in der letzten Phase des Vorgehensmodells durch Experten der Fahrradbranche mittels Interviews evaluiert und angepasst werden.
Das Endergebnis ist das Geschäftsmodell „SmartWheel+“, das zukünftig von der XeNTiS Composite Entwicklungs- und Produktions GmbH umgesetzt werden kann. Dieses Business Model umfasst ein intelligentes Composite-Laufrad, das mit der unternehmenseigenen XeNTiS-Smartphone-App vernetzt werden kann sowie ein individuell angepasstes Servicepaket für User inklusive Versicherung. Durch ein erweitertes Ertragsmodell ist es möglich, zusätzlich zum Umsatz pro verkaufter Einheit, Ertrag durch Prämien, Werbung und Nutzerdaten zu generieren.