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Geodata Informationstechnologie GmbH bietet Software-Komponenten und IT-basierte Lösungen für Messtechnik und Ingenieurvermessung an. Die Anforderungen der installierten Produktivsysteme einzelner Projekte sind ähnlich aber nicht ident und müssen bei Projektbeginn konfiguriert werden. Unterstützung der Kunden bei der Bedienung der Programme, Anpassung der Schnittstellen, Implementierung zusätzlicher Features und auch Wartungsaufgaben sind während der Projektlaufzeit notwendig. Einerseits bestehen Geschäftsbeziehungen zu anderen Unternehmen, die Teile der Software implementieren, andererseits wird Software auch direkt an Großkunden ausgeliefert, die die Software den beteiligten Baufirmen und Subunternehmern vorschreiben. Es wird mit den angebotenen Software-Produkten und dem begleitenden Support der Projekte definitiv Wert für den Kunden geschaffen, allerdings gelingt es schwer einen angemessenen ökonomischen Wert für das Unternehmen zu generieren. Es soll belegt werden, dass ein maßgeschneidertes Serviceangebot über die gesamte Supply Chain bei komplexer Software notwendig ist um konkurrenzfähig zu bleiben und gleichzeitig ökonomisch zu handeln. Der Softwarehersteller entwickelt sich zum One-Stop-Service-Provider mit kundenoptimierten Service-Level-Agreements um den steigenden Kundenanforderungen zu genügen.
Das Kooperationsunternehmen Betterwin24 ist ein Startup in der stark wachsenden Sportwettenbranche. Sie treten dort aber nicht als klassischer Buchmacher auf, sondern möchten mit ihrer Dienstleistung rund um das Thema Sportwetten ein zuverlässiger Partner für Spieler sein. Mit ihrem Service möchten sie dem Spieler, egal ob Profi oder Neuling, Tipps und vor allem mehr Spaß am Wetten vermitteln. Für diesen Service gilt es, ein passendes Geschäftsmodell zu entwickeln. Um dieses Problem zu lösen, werden in der Theorie Geschäftsmodelle von Unternehmen aus der Sportwettenbranche und auch vergleichbare Dienstleistungen analysiert. Die Ergebnisse aus diesen Analysen waren potenzielle Geschäftsmodellbausteine für Betterwin24. Im Zuge des Praxisteils wurden diese Bausteine mittels Umfrage an potenziellen Kunden getestet und weitere Bausteine dadurch erarbeitet. In danach durchgeführten Workshops mit den Kooperationsunternehmen wurden aus den Bausteinen und den Informationen der Umfrage unterschiedliche Prototypen entwickelt. Diese wurden in einem weiteren Workshop bewertet und das geeignetste Geschäftsmodell im Detail für Betterwin24 ausgearbeitet.
Die Anton Paar GmbH stellt Präzisionsmessgeräte her, die in der Forschung, Entwicklung, Prozess- und Qualitätskontrolle Anwendung finden. Eine Produktlinie mit enger Beziehung zur Forschung ist die der Synthese und Extraktion, welche Mikrowellengeräte für diese Aufgabenfelder produziert und vertreibt und deren Kund*innenbranche sich im Umbruch befindet. Die Megatrends Neo-Ökologie und Digitalisierung bestimmen den Wandel zu einer datengetriebenen Chemie, die in Kreisläufen denkt. Daraus entstehen völlig neue Produkte und Geschäftsmodelle und auch Chemiker*innen definieren ihr Rollenverständnis und die Chemie selbst als Wissenschaftsdisziplin neu.
Der Verkauf hochtechnologisierter Produkte in einem Business-to-Business-Geschäftsmodell schränkt den Handlungsspielraum bei der Entwicklung neuer Ideen ein, da die Aufwände für funktionsfähige Produkte, die am Markt getestet werden können, hoch sind. Dadurch bedingt muss die Entscheidung, welche Ideen weiterverfolgt werden sollen, relativ früh getroffen werden. Das Ideenmanagement ist daher ein wesentlicher Bestandteil der Produktstrategie.
Ziel dieser Arbeit ist daher, ein Modell zu entwickeln, welches die Bewertung und Auswahl geeigneter Konzepte für deren Umsetzung in der Entwicklung von Applikationen, Produkten, Dienstleistungen und Geschäftsmodellen ermöglicht. Zur Veranschaulichung desselben soll ein Formblatt dienen, das die Idee und deren Analyse, Bewertung und Entscheidung über die weitere Vorgangsweise dokumentiert.
Um den Erfolg der angestrebten Innovationsvorhaben am Markt sicherzustellen, soll über den ganzen Prozess hinweg Kund*innenwissen integriert werden. Gerade in der oben genannten Branche, in der die Produkte immer vergleichbarer werden, ist es angezeigt, sich durch Begeisterungsmerkmale und die Erfüllung latenter (unausgesprochener) Kundenbedürfnisse vom Wettbewerb abzuheben.
Deswegen wurden im Theorieteil zuerst Methoden zur Erhebung unausgesprochener Kundenbedürfnisse selektiert. Dieser beschäftigt sich weiters mit der Frage, welche Informationen über eine Idee bekannt sein müssen und wie gut diese ausdetailliert sein müssen, um diese fundiert bewerten zu können. In weiterer Folge wurden Methoden für die inhaltliche und strategische Analyse der Ideen herausgearbeitet, die mit den vorherigen Teilen zum idealtypischen Modell als Ergebnis zusammengeführt wurden.
Dieses Modell wurde im Praxisteil der Arbeit beispielhaft für die Produktlinie Chemische Synthese durchlaufen. Für die Ideenfindung wurden eine Literaturrecherche zur Identifikation relevanter Trends sowie mehrere Expert*inneninterviews durchgeführt. Drei aus der Trendrecherche und der Auswertung der Interviews hervorgehende Konzepte wurden dann weiter ausgearbeitet und anhand des Vorgehensmodells in Workshops mit Stakeholder*innen aus dem Unternehmen evaluiert.
Dabei zeigte sich, dass der vorgeschlagene Prozess auf dem bestehenden, firmeninternen Ideenvorschlagstool aufbauend umgesetzt werden kann, und so eine Verbesserung des Ideenmanagements für die Produktlinie, aber auch im gesamten Unternehmen erzielt werden kann.